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GT World Challenge
23.09.2025

Rutronik Racing schließt Sprint Cup-Saison in Valencia ab

Das Saisonfinale im GT World Challenge Europe powered by AWS Sprint Cup fand im spanischen Valencia statt. Rutronik Racing ging vor den Toren der spanischen Metropole mit zwei Porsche 911 GT3 R an den Start. Sven Müller und Patric Niederhauser sowie Eshan Pieris und Loek Hartog steuerten die beiden Porsche.

Der deutsche Rennstall reiste dabei zuversichtlich nach Spanien. Müller und Niederhauser befanden sich vor dem Rennwochenende auf dem weltberühmten MotoGP-Kurs im Titelkampf der hartumkämpften internationalen GT3-Rennserie.

Den ersten Rennlauf musste Patric Niederhauser nach einem schwierigen Qualifying vom 19. Startplatz aufnehmen. Durch ein technisches Problem hatte der schnelle Schweizer nur eine Runde zur Verfügung, da er nach der Outlap zurück in die Box kommen musste, auf der er mit einer guten Leistung Schadensbegrenzung betrieb. Damit stand der Porsche im Mittelfeld der Startaufstellung, einem Bereich wo es am Start häufig zu Kollisionen kommt. Leider bewahrheitete sich die Befürchtung, denn der Schweizer wurde im Startchaos in der dritten Kurve getroffen und musste zu einem Reifenwechsel an die Box, mit dem er ans Ende des Feldes zurückfiel. Gemeinsam mit seinem Partner Sven Müller kämpfte er sich noch bis auf die elfte Position vor, ehe das Duo noch eine 26-Sekunden-Zeitstrafe für ein Vergehen unter Gelber Flagge erhielt und damit auf Rang 14 zurückfiel. Pieris und Hartog beendeten das Rennen auf Position sechs im Silver Cup.

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Im zweiten Qualifying zeigten Sven Müller und Loek Hartog starke Leistungen. In einem schwierigen Zeittraining, welches nach sechs von zehn Minuten unterbrochen werden musste, wusste Müller mit einem fünften Platz zu überzeugen. Und auch Hartog im Silver Cup-Fahrzeug zeigte sein Talent mit einer schnellen Runde. Auf Rang zehn war er das drittschnellste Auto seiner Klasse, wurde aber in der Startaufstellung um fünf Positionen zurückgestellt, da Pieris am Vortag seinen dritten Behaviour Warning Point erhielt.

Das zweite Rennen nahm Müller vom fünften Platz auf. Im Rennen zeigte der Porsche 911 GT3 R einen guten Speed. Doch beim Boxenstopp verlor das Team aus technischen Gründen einige Sekunden, was eine bessere Platzierung verhinderte. Schlussendlich wurde Patric Niederhauser auf dem fünften Platz abgewunken, schlussendlich ein enttäuschendes Resultat für das Team, da ein Podestergebnis vom Speed möglich gewesen wäre. Pieris und Hartog hatten im finalen Saisonlauf ihr bestes Rennen des Jahres. Der schnelle Niederländer konnte den Wagen über große Teile des ersten Stints in den Top 10 halten und auch Eshan Pieris aus Sri Lanka zeigte seine beste Leistung der Saison. Schlussendlich wurden die beiden Piloten auf Rang elf in der Gesamtwertung und Position vier im Silver Cup abgewunken.

Sven Müller und Patric Niederhauser schlossen die Saison auf dem fünften Rang in der Gesamtwertung des GT World Challenge Europe powered by AWS Sprint Cup ab, im Silver Cup fuhren Eshan Pieris, in seiner ersten europäischen Saison, und Loek Hartog den neunten Platz ein.

In knapp drei Wochen kämpft Rutronik Racing um weitere Titel in Spanien, denn dann findet das Saisonfinale des GT World Challenge Europe powered by AWS Endurance Cup in Barcelona statt. Der Rennstall aus Remchingen ist sowohl im Endurance Cup als auch in der kumulierten GT World Challenge Europe powered by AWS-Wertung noch im Titelkampf.

Klaus Graf, Teamchef Rutronik Racing: „Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Wir haben sicherlich einige Fehler am Wochenende gemacht, was in diesem Umfeld sehr schnell Konsequenzen hat, besonders wenn es um den Titel geht. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass wir bislang eine sehr gute Saison hatten, um uns in diese Position zu bringen, von daher muss man es auch realistisch betrachten. Aber natürlich sind wir als Team enttäuscht. Der Sonntag war so weit okay, allerdings hatten wir beim Boxenstopp ein Problem mit dem Drive off und Patric das musste das Auto starten. Das müssen wir analysieren, es ist derzeit noch schwer zu verstehen. Daraus resultiert dann der fünfte Platz, ich denke, dass das Podium drin gewesen wäre. Eshan hatte ein sehr gutes Wochenende, da bin ich sehr zufrieden mit ihm. Es war sein mit Abstand bestes Wochenende. Das zeigt, dass wenn er auf einer Strecke getestet hat, dass er sich schnell wieder einfinden und mithalten kann. Im zweiten Rennen zeigte die #97 eine Top-Leistung: Mit dem vierten Platz hat es leider nicht ganz für das Podium gereicht. Das wäre wirklich toll gewesen und hätten sie sich auch verdient gehabt. Es war eine gute Entwicklung von Eshan über die Saison und vielen Dank an sein Vertrauen in diesem Jahr! Ich denke, es war ein schöner Abschluss für ihn. Für uns als Team geht es jetzt darum, dass wir die Gesamtwertung und die Endurance Cup-Wertung im Auge behalten, wo wir eine gute Ausgangsposition haben. Ich denke, dass es ein heißer Fight in Barcelona wird!“

Patric Niederhauser, Porsche 911 GT3 R #96: „Es war ein schwieriges Wochenende, leider kein Podium für uns. Samstag ist einiges schief gegangen, obwohl wir da gekämpft haben wie die Löwen. Nach dem Unfall haben wir uns vom letzten Platz noch bis auf Rang elf vorgekämpft, das zeigt Charakter. Aber leider gab es dafür auch keine Punkte. Am Sonntag hatten wir ein solides Rennen mit einem kleinen Problem beim Boxenstopp, was schade war, da sonst vermutlich ein Podium drin gewesen wäre. Nichtsdestotrotz hat uns wohl der Samstag das Genick gebrochen für die Meisterschaft im Sprint Cup, aber so läuft es im Motorsport. Jetzt schauen wir gespannt auf Barcelona, wo wir noch zwei Meisterschaften gewinnen. Ich freue mich jetzt auf zwei Wochen Pause, bevor wir dann ins Grande Finale gehen.“

Eshan Pieris, Porsche 911 GT3 R #97: „Meine erste Saison in Europa mit Rutronik Racing und Porsche geht mit einem elften Platz in der Gesamtwertung und einem vierten Platz in meiner Klasse zu Ende. Das Jahr mit Rutronik Racing war unglaublich und die Zusammenarbeit mit dem Team ist fantastisch. An diesem Wochenende hatten wir etwas Pech, was uns daran hinderte, bessere Ergebnisse zu erzielen, aber wir haben dennoch gezeigt, was wir können. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft für Rutronik Racing, Porsche und mich bereithält.“
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