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VLN
27.10.2014

Kremer Racing: Vierter Gesamtplatz und Klassensieg

Beim letzten Saison-Lauf der VLN kam endlich der versöhnliche Abschluss einer durchwachsenen Saison für Porsche Kremer Racing. Beim 39. DMV Münsterlandpokal erreichte der Traditionsrennstall aus Köln den Klassensieg in der Klasse SP7 der VLN Specials von 3.500 bis 4.000 ccm und wurde Vierter in der Gesamtwertung hinter drei reinrassigen GT3 Autos der SP9-Klasse.

Viele Kleinigkeiten wie eine gebrochene Sitzschiene, ein defekter Unterboden, aber auch die komplette Absage eines ganzen Rennens wegen Nebel auf der legendären Nordschleife verhinderten in dieser Saison die gewohnten und erwarteten Ergebnisse für das Kölner Team.

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Zwischendurch musste ein kompletter Neuaufbau des selbst zum Kremer GT3 KR (für Kremer Racing) weiterentwickelten Basis Porsche 911 (997) GT3 in Rekordzeit gestemmt werden. Während „kleine“ Reparaturen wie ein Getriebetausch oder der Wechsel ganzer Antriebsachsen zum täglichen Brot der Kremer-Spezialisten gehören, sorgte der Kupferwurm im erneuerten Kabelstrang mit kleinen Defekten und einigen kalten Lötstellen immer wieder für Kopfzerbrechen. Beim zehnten und letzten Lauf zur diesjährigen VLN sollte aber noch ein Zeichen gesetzt werden, bevor sich alle Teams in die wohlverdiente Winterpause verabschieden. Bereits im Zeittraining stellte Kremer Stammfahrer Wolfgang Kaufmann den Porsche 911 (997) GT3 KR auf den neunten Gesamtrang und den dritten Platz in der SP7-Klasse. Mit 14 teilnehmenden Teams war diese Klasse erneut stark besetzt.

Nach dem Start fuhr der „Piranha“ gewohnt schnell, aber immer ohne unnötiges Risiko im Startgetümmel die ersten Runden, als in Umlauf vier die rote Flagge das Rennen erst einmal wegen starken Nebels für 1,5 Stunden unterbrach. Ein Neustart mit komplett eigener Wertung wurde angesetzt, die Fahrt bis zum Abbruch wurde einfach „vergessen“. Beim Neustart mit besseren Streckenbedingungen fuhr Wolfgang Kaufmann sehr schnell in die Top-Fünf im Gesamt und bis auf Platz eins in seiner Klasse. Beim ersten Boxenstopp dann allerdings ein völlig neues Problem: Kremer-Inhaber Eberhard A. Baunach fühlte sich extrem unwohl, an eine Fahrt mit dem Rennporsche war nicht zu denken.

Also musste Kaufmann unerwartet im Auto bleiben und die Gesamtdistanz alleine zurücklegen. Nach insgesamt über vier Stunden im Auto kam es in den letzten drei Runden zum Herzschlagfinale in der SP7-Klasse. In Runde 19 nur einmal auf Platz zwei der Klasse schaffte es der Kremer-Stammpilot in seiner bekannt kämpferischen Art noch, sich den ersten Klassenrang zurückzuholen. Am Ende lag der Kremer-Porsche nur 2,2 Sekunden vor dem ebenfalls alleine gefahrenen GT3 von Marco Seefried.

„Mit dem Klassensieg in der SP7 und dem vierten Gesamtrang haben wir endlich das Ergebnis erreicht, was wir uns schon in der gesamten Saison erhofft hatten. Es ist der größte Erfolg in der jüngeren Geschichte von Kremer Racing“, freute sich Kremer-Eigner Eberhard A. Baunach am Ziel. Das tolle Ergebnis und der riesige Schinken, den siegreiche Teams bei dieser auch „Schinkenrennen“ genannten Veranstaltung bekommen, hatte wieder Farbe ins Gesicht des Teamchefs gebracht.

„Ein schöner Erfolg auch für den Hauptsponsor billiger.de und alle anderen Beteiligten des Projekts Kremer / VLN. Widmen möchte ich den Sieg aber dem leider in dieser Woche völlig unerwartet und viel zu früh verstorbenen Leiter des Michelin Rennreifenservice Dieter Knüttel, der uns immer bestens mit dem schwarzen Gold versorgt hat“, sagte Baunach im Ziel.

Am 7. und 8. November 2014 wird der Kremer-Inhaber Baunach wieder mit einem historischen Porsche 911 SC bei der Rallye Köln-Ahrweiler nachholen, was ihm an diesem Wochenende versagt blieb: einen Kremer-Porsche fahren!
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