Als bestes Kundenteam hat Schumacher CLRT das Qualifying auf Platz drei beendet. Die Startnummer 18 von Dinamic GT fuhr auf Rang elf. Der Nummer-96-Porsche von Rutronik Racing wurde 17. und Herbert Motorsport hat das Qualifying mit seiner Nummer 92 als 19. beendet. Der Langstreckenklassiker auf der belgischen Grand-Prix-Rennstrecke unweit der deutschen Grenze beginnt am Samstag um 16:30 Uhr (MESZ).
An dem Qualifying nahmen insgesamt 75 GT3-Fahrzeuge teil. Es bestand aus vier Segmenten a 15 Minuten, damit jeder Fahrer eine Rundenzeit setzen muss. Das Ergebnis resultiert am Ende aus der Durchschnittszeit aller Piloten. Der erste Abschnitt verlief bei einbrechender Dunkelheit und kühlen Temperaturen um die 20 Grad Celsius ereignisreich. Unmittelbar nach seinem Beginn kehrte auf dem gerade erst abgetrockneten Circuit de Spa-Francorchamps der Regen zurück. Bevor ein Teilnehmer eine fliegende Runde absolvieren konnte, musste die Session wegen eines Unfalls unterbrochen werden. Als die Ampeln wieder auf grün schalteten, kamen nach nur zwei Minuten erneut Rote Flaggen heraus. Im dritten Anlauf legten die meisten, aber nicht alle Fahrer eine Zeit vor, dann stoppte die Session ein weiteres Mal. Dank einer Verlängerung um insgesamt fünf Minuten konnte das Qualifying 1 noch einmal starten. Alle fünf Porsche, die teilnahmen, hatten schlussendlich eine Zeit gesetzt und damit prinzipiell ihre Chancen auf das Weiterkommen gewahrt.
Mit einer durchschnittlichen Rundenzeit von 2.17,016 Minuten konnten die ehemaligen Porsche-Junioren Klaus Bachler aus Österreich, Ayhancan Güven aus der Türkei und Laurin Heinrich aus Würzburg das Qualifying auf dem dritten Rang beenden. Das Trio geht für das französische Porsche-Kundenteam Schumacher CLRT an den Start. Für den Nummer-18-Rennwagen von Dinamic GT kam Platz elf heraus. Auch hier drehen drei ehemalige Junioren am Lenkrad: der Däne Bastian Buus sowie die beiden Werksfahrer Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet. Die 17. Position belegte die Startnummer 96 von Rutronik Racing, die sich der Patric Niederhauser aus der Schweiz mit Sven Müller und Alessio Picariello teilt. Der Schwabe und der Belgier haben ebenfalls das Junior-Programm von Porsche durchlaufen. Als vierte 911 GT3 R-Besatzung erreichten der Schweizer Rolf Ineichen und die beiden Deutschen Tim Heinemann und Joel Sturm Platz 19. Sie vertreten Herberth Motorsport am Freitag als eines von nur zwei Teams aus der Gold-Cup-Wertung in der Superpole-Session.
„Vier 911 GT3 R für die Superpole-Sitzung qualifiziert: Das ist ein solides Qualifying-Ergebnis und lässt uns positiv auf den Freitag schauen“, betont Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R. „Schumacher CLRT hat eine starke Vorstellung abgeliefert. Auch Dinamic GT und Rutronik Racing konnten jeweils einen Porsche in der Pro-Kategorie über die drei Sessions gut positionieren. Zudem hat Herberth Motorsport für eine echte Überraschung gesorgt und ist mit der Startnummer 92 unter die ersten 20 gefahren – ein wirklich starkes Ergebnis für einen Teilnehmer aus dem Gold Cup.“
Nur knapp an der Runde der besten 20 sind Wright Motorsport aus den USA auf Platz 22 und Pure Rxcing als 23. vorbeigeschrammt. Beiden Teams fehlten weniger als 0,160 Sekunden für das Weiterkommen.
Mit der gut 30-minütigen Superpole-Sitzung beginnt die entscheidende Jagd auf die 20 besten Startplätze am Freitagnachmittag um 16:10 Uhr (MESZ) im Einzelzeitfahren. Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps stellen mit 75 genannten Rennwagen die größte Veranstaltung für GT3-Fahrzeuge weltweit dar. Das Langstreckenrennen zählt wie in den Vorjahren zur Intercontinental GT Challenge und zum GT World Challenge Europe Endurance Cup und steht in dieser Saison jeweils als dritter Lauf auf dem Programm. Für die Wertung der GT World Challenge erhalten Fahrer und Teams nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte.
Die SRO Motorsports Group schreibt als Ausrichter der GT World Challenge Europe fünf Klassen aus, die auf der offiziellen FIA-Fahrereinstufung basieren: Pro, Pro-Am, Gold Cup, Silver Cup und Bronze Cup. Die Silber-Kategorie zum Beispiel sieht vier Fahrer mit Silber-Status vor. Im Gold Cup ist die Kombination aus einem „Silber“- und zwei oder drei „Gold“-Fahrern startberechtigt. Im Bronze-Cup wiederum darf maximal ein Pilot Platin-, der zweite Silber- und der dritte Bronze-Status besitzen. Ergänzt ein vierter Fahrer die Besatzung, so kann dieser höchstens aus der Silber-Klasse kommen. Eine Besonderheit der 24 Stunden von Spa-Francorchamps stellt die Pro-Am-Liga dar: Hier müssen zwei Fahrer als Bronze-Piloten eingestuft sein, die anderen beiden sind freigestellt. In der Pro-Klasse gibt es keinerlei Einschränkungen, darum gehen in dieser Wertung zumeist reine Profi-Konstellationen mit Platin-Status an den Start. Allerdings sind nur drei Fahrer pro Rennwagen erlaubt. Darum müssen die Teilnehmer dieser Wertung das erste der vier Qualifying-Segmente auslassen.
Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #22): „Das Qualifying ist wegen der Roten Flaggen für uns später als geplant gestartet, daher fuhr ich komplett in der Dunkelheit. Die abtrockende Strecke machte es nicht einfacher. Für mich kam erschwerend hinzu, dass ich im Freien Training gar nicht im Auto saß – ich bin erst im Qualifying meine ersten Runden bei dieser Veranstaltung gefahren. Aber wir Rennfahrer lieben genau solche Herausforderungen. Jetzt freue ich mich, dass wir morgen um die Pole-Position beim größten GT3-Rennen der Welt kämpfen können.“
Bastian Buus (Porsche 911 GT3 R #18): „Wir haben es in die Superpole geschafft, das war für die heutige Session erstmal das Wichtigste. Wir mussten im Pre-Qualifying am Nachmittag etwas kämpfen und wussten nicht genau, was uns im Qualifying erwartet. Aber wir sind weitergekommen.“
Patric Niederhauser (Porsche 911 GT3 R #96): „Platz 17 in der Gesamtwertung – wir hatten uns zwar etwas mehr erhofft, aber wir starten in der Superpole und haben damit das Minimalziel erreicht. Noch liegt etwas Arbeit vor uns, denn wir sind mit unserer Pace noch nicht ganz zufrieden. Jetzt fokussieren wir uns auf morgen, denn wir wollen im ersten Schritt für die Superpole noch etwas finden und dann auch für das Rennen.“
Tim Heinemann (Porsche 911 GT3 R #92): „Am Ende kam nochmal richtig Spannung auf, denn es wurde für uns ziemlich eng. Umso zufriedener sind wir jetzt mit dem zweiten Platz in unserer Klasse und dem 19. Gesamtrang. Natürlich hatten wir uns die Superpole irgendwie als Ziel gesetzt. Dass wir uns tatsächlich dafür qualifiziert haben, versetzt uns in eine super Ausgangsposition.“
Vorläufiges Qualifying-Ergebnis
1. (1. Pro) Loake/Kirchhöfer/Goethe (GBR/CHE/DEU), McLaren #59, 2.16,454 Minuten2. (2. Pro) Vanthoor/Van der Linde/Wittmann (BEL/ZAF/DEU), BMW #31, 2.16,959 Minuten
3. (3. Pro) Bachler/Güven/Heinrich (AUT/TUR/DEU), Schumacher CLRT, Porsche 911 GT3 R #22, 2.17,016 Minuten