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24h Nürburgring
26.06.2025

Dylan Pereira vom Nürburgring direkt nach Spa

Im dritten Anlauf klappte es: Dylan Pereira holte beim 24-Stunden-Klassiker auf dem Nürburgring zusammen mit seinem Luxemburger Teamkollegen Carlos Rivas und den beiden Deutschen Tobias Müller und Noah Nagelsdiek im Auto von 48Losch Motorsport by Black Falcon souverän den Sieg in der Cup-2-Klasse und erreichte als Elfter im Gesamtklassement auch dort ein sensationelles Ergebnis.
 
Insgesamt 280 000 Zuschauer sorgten für einen neuen Zuschauerrekord in der berühmt-berüchtigten „Grünen Hölle“, zeitweise über 200 000 Zuschauer in den Livestreams zusätzlich zum Live-TV bewiesen zusätzlich die extreme Popularität des vielleicht schwierigsten 24-Stunden-Rennens weltweit, in dem Pereira zusammen mit seinem Team Luxemburger Motorsport-Geschichte schrieb.
 
Der Losch-Porsche 911 GT3 Cup lag von Anfang an an der Spitze der Klasse, nachdem Pereira das Auto dort bereits auf die Pole Position gestellt hatte. „Wir hatten vom ersten Qualifying an bereits eine sehr gute Pace, haben dann versucht, das Auto noch weiter zu verbessern, so dass sich alle wirklich darin wohlfühlen. Auch in der Nacht war das Auto ziemlich gut, das war schon ein sehr positives Signal.“
 
Startfahrer Tobias Müller „hat von Anfang an einen sehr guten Job gemacht, konnte gleich einen guten Vorsprung herausfahren“, so Pereira. Auch eine zweieinhalbstündige Unterbrechung mit Roter Flagge wegen eines Stromausfalls im Boxengebäude, die diese über 20 Sekunden Vorteil wieder zunichte machte, brachten ihn und seine Teamkollegen nicht aus der Ruhe.
 
Der Luxemburger baute dann die Führung mit starken Rundenzeiten kontinuierlich wieder aus – und so lag das Auto mit der Startnummer 948 mit einer kurzen, Boxenstopp-bedingten Ausnahme in der Nacht praktisch die gesamte Distanz über an der Spitze der Klasse. „Als dann unser engster Verfolger durch einen Reifenschaden zusätzlich Zeit verlor, waren wir eigentlich komplett safe, konnten es uns leisten, zum Beispiel mit den Luftdrücken und beim Fahren über die Curbs ein bisschen mehr auf Nummer sicher zu gehen, nicht mehr zu viel zu riskieren.“ Beim Fallen der Zielflagge kurz nach 16 Uhr am Sonntag hatte das Team rund um Pereira über eine Runde Vorsprung und ließ einige Werksautos der Top-Kategorie hinter sich.
 
„Das Wichtigste war, dass wir alle über die komplette Distanz keinen einzigen Fehler gemacht haben, ohne Probleme durchgekommen sind“, freute sich Pereira. „Das war ja wirklich nicht so einfach. Durch die großen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Autos hier muss man jede Sekunde absolut aufmerksam sein, darf sich nicht die geringste Konzentrationsschwäche leisten.“ Dazu kam diesmal – bei untypischem Eifelwetter – noch die Hitze: „Im Auto hat es zeitweise bis zu 60 Grad, bei einem Doppelstint verliert man da leicht 1 bis 1,5 Liter an Flüssigkeit. Es ist unglaublich wichtig, genug zu trinken, aber auch dann ist es schon sehr anstrengend.“
 
„Ich bin sehr happy, wie alles gelaufen ist. Diesen Erfolg zusammen mit einem großen Luxemburger Sponsor wie Losch und einem anderen Luxemburger Fahrer zu erreichen und damit Motorsportgeschichte für Luxemburg zu schreiben ist schon eine coole Sache“, strahlte der 28-Jährige. „Ich habe mit Carlos schon zu Carrera-Cup-Zeiten darüber gesprochen, mal ein Rennen zusammen zu fahren. Jetzt hat es endlich geklappt – und dann noch so erfolgreich.“
 
Nach drei Erfolgen zuletzt in Porsche Cup Asien in Sepang konnte er nun den vierten Sieg in Serie feiern. „Ich musste lange darauf warten, dass es endlich klappt, hier ganz oben auf dem Podium zu stehen. Danke an das ganze Team für ein absolut perfektes Wochenende, alle, die Mechaniker, die Ingenieure, haben super gearbeitet, danke an Losch für ihren Einsatz, die komplette Organisation, und auch meinen Teamkollegen, die auch einen fehlerfreien Job gemacht haben. So hat alles auch sehr viel Spaß gemacht.“
 
Die nächste 24-Stunden-Aufgabe für Pereira steht bereits am kommenden Wochenende im belgischen Spa-Francorchamps an. Dort tritt er im weltweit größten GT3-Rennen mit 75 Fahrzeugen für Attempto Racing zusammen mit den beiden Russen Andrey Mukovoz und Aleksei Nesow sowie dem Österreicher Max Hofer in der Bronze-Kategorie an. „Wenn es da so erfolgreich weiter ginge, wäre das natürlich super!“ 
Die 24-Stunden von Spa starten am kommenden Samstag um 16:30 Uhr. Das komplette Rennen ist live im Stream über die GT World Challenge Europe-Webseite und bei YouTube zu sehen. 
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