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ADAC Procar
09.05.2010

Benedikt Boeckels mit Sieg in ADAC Procar auf Sachsenring

Es war der erhoffte Erfolg auf dem Sachsenring! Benedikt Boeckels konnte vor 32.000 Fans am vergangenen Wochenende (07. bis 09. Mai 2010) einen Sieg in der ADAC Procar feiern.

“Das war natürlich ein toller Erfolg bei zwei sehr turbulenten Rennen“, erklärte Benedikt Boeckels nach den Saisonrennen drei und vier der „2. Bundesliga des Tourenwagensports“.

Da der Ford Fiesta ST nach dem großen Unfallschaden beim Saisonauftakt in Oschersleben komplett neu aufgebaut wurde, stand beim freien Training auf dem 3,645 Kilometer langen Kurs vor den Toren Chemnitz erst einmal Kontrolle des Fahrzeugs auf dem Programm. „Bis auf eine Kleinigkeit hat aber von Beginn an alles gepasst und ich hatte von der ersten Sekunde an vollstes Vertrauen in den Fiesta“, berichtete Benedikt Boeckels freudestrahlend.

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So ging das gesamte Team optimistisch in das Qualifying auf der schwierigen Strecke, die aufgrund der Höhenunterschiede und oft nicht einsehbare Kurven auch die „Kleine Nordschleife“ genannt wird. Und der Willicher setzte alles um, was er sich vorgenommen hatte. Am Ende stand sein Name in der Div. 2 ganz oben auf dem Zeitenmonitor. Das erste Teilziel mit der Pole-Position war geschafft.

Zusammen mit dem Team überlegte man sich die Taktik für den nächsten Tag, doch am Ende kam es aufgrund der wechselnden Wetterbedingungen zu nicht vorhersehbaren Ereignissen.

Rennen 1 wurde vor vollen Tribünen gestartet und Benedikt Boeckels konnte seine Top-Position behaupten. Doch bei wechselnden Bedingungen kam es vor ihm – wie schon in Oschersleben! – zu einem vehementen Unfall. Diesmal aber fuhr der 22-Jährige problemlos vorbei. Die Rennleitung entschied sich für das Safety-Car und als der Kurs wieder frei war, startete die Meute hinter dem Safety-Car das Rennen neu. Wieder hatte Boeckels einen super Start. Doch von hinten kam Lokalmatador Carsten Seifert immer stärker auf. Benedikt Boeckels behielt klaren Kopf und analysierte: „Mein Ziel war es erst einmal in die Punkte zu fahren, also habe ich mich auf keine großen Zweikämpfe eingelassen. Auch weil fast in jeder Kurve andere Bedingungen herrschten. Mal trocken, mal nass.“

In Rennen 2 wollte er sich aber nicht mit Platz zwei zufrieden geben. „Diesmal hieß es Attacke!“ Und diesmal sollte das Rennen so richtig turbulent werden. Es fing kurz vor Rennbeginn an zu regnen. Alle Autos hatten profillose Slicks aufgezogen. Zwar zeigte die Box einen Reifenwechsel an, doch Benedikt Boeckels entschied sich wie auch die anderen beiden Führenden noch auf der nassen Piste zu bleiben. „Ich habe überlegt, was ich machen sollte, doch ich hatte ein gutes Gefühl, da die Slicks noch genügend Grip hatten“, so Boeckels später. Doch wer einmal mit Slicks auf nasser Bahn gestartet ist – und gerade auf dem Sachsenring – der weiß, über wie viel Fahrgefühl man verfügen muss, um das Auto nicht rauszuschmeißen.

In der dritten Runde ging es aber nicht mehr anders und Boeckels fuhr zum Reifenwechsel. Die ganze Crew stand schon bereit. „Das ging ab wie in der Formel 1. Überall Leute. Alle waren am arbeiten!“ In Rekordzeit ging es wieder raus.

Und Boeckels machte sich an die vermeintliche Aufholjagd. Er fuhr eine schnelle Runde nach der anderen und zum Schluß die schnellste Zeit im ganzen Division 2-Feld überhaupt. „Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich auf Platz fünf oder sechs lag, also habe ich meine Aufholjagd begonnen...“

Erst zwei Runden vor Schluß dann die Auflösung des Boxenstopp-Durcheinanders. Alle Autos hatten inzwischen an den Box den Reifenwechsel absolviert und die Rennleitung konnte die Zeiten wieder bereinigt darstellen. Und bei Boeckels war die Überraschung groß, als ihm sein Rennmechaniker Jens Dorsten die Tafel raus hielt: P1 mit 16 Sekunden Vorsprung!!!

Da war die Freude im Cockpit schon groß und trotzdem gab er weiter Gas und konnte zum Schluß noch zwei Kontrahenten auf seiner Lieblingsstrecke überrunden. „Alles in allem ein perfektes Wochenende nach dem großen Rückschlag beim Saisonauftakt in Oschersleben“, lautete das Fazit zum Schluß von Benedikt Boeckels. „Danke an mein Team für die vorbildliche Arbeit und das tolle Auto. So etwas ist ja nicht selbstverständlich. Das Wochenende hatte alles zu bieten: Rennabbruch, Safety-Car, wechselnde Bedingungen, Boxenstopps, Rückschläge und zum Schluß ein tolles Ende. So kann es gerne weiter gehen.“

Schon in knapp drei Wochen stehen die beiden nächsten Rennen der ADAC Procar an. Dann startet man am 30. Mai 2010 auf dem Hockenheimring in die Läufe fünf und sechs.
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