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GT World Challenge
03.06.2025

GRT in Monza nach eindrucksvoller Performance ohne Glück

Für GRT supported by Automobili Lamborghini Squadra Corse war das Heimspiel des italienischen Herstellers im GT World Challenge Europe Powered by AWS Endurance Cup diesmal nicht von Erfolg gekrönt. Die zweite Runde der prestigeträchtigen Langstreckenmeisterschaft der SRO Motorsports Group führte das Team aus der Steiermark am vergangenen Wochenende vom 30. Mai bis 1. Juni auf das Autodromo Nazionale di Monza. 2015 feierten die Mannschaft von Gottfried Grasser und Lamborghini auf dem italienischen Traditionskurs ihren ersten gemeinsamen Erfolg. Die siegreiche Pace stellten die beiden Lamborghini Huracán GT3 EVO2 und die Fahrerpaarungen von GRT auch diesmal unter Beweis. Ein glückloser Rennverlauf vereitelte jedoch die erhofften Top-Resultate.

In der Qualifikation sicherte sich die #63 mit Mirko Bortolotti, Jordan Pepper und Luca Engstler am Steuer den dritten Startplatz unter den insgesamt 58 GT3-Fahrzeugen. Das im PRO CUP gemeldete Trio stellte damit wie schon beim Auftakt in Le Castellet den bestplatzierten Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im Feld. Im 3-Stunden-Rennen griff Mirko Bortolotti als Startfahrer von Beginn an in den Kampf an der Spitze ein. Der Lamborghini Factory Driver eroberte früh die zweite Position, hielt diese bis zum ersten Boxenstopp und fuhr außerdem die schnellste Runde unter allen Lamborghini-Fahrern im Rennen. Gegen Rennmitte übernahm Luca Engstler das Fahrzeug. Viele Zwischenfälle und die daraus resultierenden Neutralisierungen wirkten sich negativ auf die Boxenstopp-Strategie aus. Engstler fiel dadurch vorerst auf Position 14 zurück. In der Folge wurde der Lamborghini Huracán GT3 EVO2 durch einen unverschuldeten Zwischenfall stark beschädigt, so dass Luca Engstler das Rennen vorzeitig beenden musste.

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Für das im SILVER CUP gemeldete Schwesterfahrzeug von Ivan Ekelchik, Baptiste Moulin und Dante Rappange nahm des Rennen zunächst ebenfalls einen vielversprechenden Verlauf. Aufgrund einer Grid Penalty startete der #19 Lamborghini Huracán GT3 EVO2 nur von Gesamtrang 46. Baptiste Moulin machte gleich in der ersten Runde neun Positionen gut. Zum Zeitpunkt des ersten Fahrerwechsels lag er auf Rang 20 im Gesamtklassement sowie Platz drei im SILVER CUP. Im weiteren Rennverlauf arbeiteten sich Dante Rappange und Ivan Ekelchik weiter vor. Eine halbe Stunde vor Schluss lag Ekelchik auf Gesamtrang fünf und führte den SILVER CUP an, als ein Reifenschaden hinten links auch das Rennen der Startnummer 19 vorzeitig beendete.

Das nächste Rennen im GT World Challenge Europe Powered by AWS Endurance Cup markiert für GRT das große Saisonhighlight im Kalender der Langstreckenserie. Auf dem legendären Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien werden vom 25. bis 29. Juni die CrowdStrike 24 Hours of Spa ausgetragen. Das Line-up im Silver Cup wird dabei durch den Chinesen Jiatong Liang unterstützt, der als vierter Fahrer ins Lenkrad des #19 Lamborghini Huracán GT3 EVO2 greift.

Luca Engstler: „Der Tag begann für uns gut. Wir hatten ein super Qualifying, in dem sowohl die Fahrer als auch das Team einen perfekten Job gemacht haben. Mit Startplatz drei haben wir definitiv das Maximum herausgeholt. Mirko ist dann einen richtig guten Start gefahren, aber wir hatten bei den Pitstops wegen der Neutralisierungen leider einfach kein Glück. In meinem Stint ist mir dann jemand so heftig ins Heck gefahren, dass an eine Fortsetzung des Rennens nicht mehr zu denken war. Wir sind alle frustriert, aber wir haben ein schnelles Auto und müssen nach vorne schauen. In Spa werden wir top motiviert antreten, denn wir wissen, dass wir um Siege fahren können.“

Jordan Pepper: „Wir haben unsere Pace gezeigt und was das angeht, alles perfekt zusammengebracht. Dank unserer Setuparbeit hatten wir das bestmögliche Paket. Leider wurde es im Rennen wieder nicht belohnt, und wieder durch Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Trotz der Frustration müssen wir optimistisch bleiben und das Positive mitnehmen. Spa ist am wichtigsten, und da müssen wir all unsere Energie reinstecken und uns auf das fokussieren, was in unserer Macht steht. Das wird dann hoffentlich den Unterschied zu unseren Gunsten machen. Ich bin mir sicher, dass wir das Zeug haben, dort um den Sieg zu fahren. Ich glaube an jede einzelne Person in diesem Team.“

Ivan Ekelchik: „Das Wochenende war ziemlich nervenaufreibend. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich eine starke Pace zeigen und in den vorderen Positionen fahren konnte. Aber leider hatten wir einfach Pech. Es tut mir für das Team sehr leid, denn alle haben sehr gute Arbeit geleistet und hätten dafür ein gutes Resultat verdient. Auf der anderen Seite hat sich der Teamgeist gerade an solch einem schwierigen Wochenende sehr eindrucksvoll gezeigt. Selbst wenn es schlecht läuft, stehen wir zusammen und zeigen danach immer aufs Neue, dass wir schnell sind.“

Dante Rappange: „Baptiste ist einen fantastischen ersten Stint gefahren, was für uns nach der Startplatzstrafe sehr wichtig war. Er hat uns damit zurück in den Kampf um das Klassenpodium gebracht. Danach hat unser Kommandostand bei der Strategie einfach perfekt entschieden, wodurch es für uns noch weiter nach vorne ging. Ich habe mich im Auto sehr wohlgefühlt und habe weiter Druck gemacht. Danach sah es aus, als müsste Ivan den Sieg im Silver Cup für uns nur noch nach Hause fahren, aber leider wurden wir vom Reifenschaden gestoppt. Mit unserer Leistung als Team können wir trotzdem sehr zufrieden sein. Ich freue mich auf Spa.“

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Mit der Ausgangslage unserer Startnummer 63 waren wir zuversichtlich. Andererseits war uns klar, dass es auf die Renndistanz ähnlich wie in Le Castellet nicht einfach wird. Mirko ist einen mega Stint gefahren und wir hatten einen guten Rennverlauf, bis die Neutralisierungen uns wieder einmal aus den Top-10 gespült haben. Die Kollision, bei der Luca am Heck torpediert wurde, hat dann leider das Lufthebesystem beschädigt, wodurch wir nicht weiterfahren konnten. Unsere Crew in der Startnummer 19 hat sich nach einem schwierigen Qualifying super aufgerappelt. Die Jungs haben toll performt, die Strategie hat gepasst und der Klassensieg schien zum Greifen nahe. Es ist schade, dass die Fahrer und das Team für diese Leistung nicht belohnt wurden. Jetzt heißt es, den Fokus auf das große 24-Stunden-Rennen in Spa zu legen. Wir werden alles geben, um an unsere Performance aus dem Vorjahr anzuknüpfen, als wir die Pole Position und das beste Ergebnis für Lamborghini in der Geschichte dieses prestigeträchtigen Rennens geholt haben.“
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