Dienstag, 10. Dezember 2024
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Porsche Carrera Cup
21.11.2024

Mit Carrera-Cup-Debütsieg in die Winterpause

Colin Bönighausen holt in seiner ersten Saison im härtesten Markenpokal der Welt 20 Podestplätze. Beim letzten Rennen in Bahrain gab es den ersten Gesamtsieg. 

„Was für ein Jahr!“ blickt der Isernhagener Rennfahrer Colin Bönighausen auf eine äußert erfolgreiche Saison 2024 zurück. Mit einem Sieg bei der Auftaktveranstaltung zum Porsche Carrera Cup Middle East in Bahrain beendete Colin sein Rennjahr auf dem Höhepunkt: „Dieser Erfolg tut richtig gut.“ Im rundenlangen Duell mit seinem Hannoveraner Lokalrivalen Janne Stiak setzte sich Colin durch und feierte seinen Premierensieg im ersten Jahr auf dieser Stufe der Karriereleiter. Als erster Gratulant war Vater Klaus zur Stelle, der seinen Sohn zu den Rennen begleitet: „Diesen Sieg nehmen wir jetzt mit in die Winterpause, um uns bestmöglich für die kommende Saison vorzubereiten.“

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Bereits letzten Winter startete Colin als Vorbereitung auf die Sommersaison erstmals im Porsche Carrera Cup Middle East, der im Rahmen der Formel 1 und der WEC startet. Auf Anhieb fuhr er im für ihn noch ungewohnten Porsche 911 GT3 Cup-Auto – einem reinrassigen Rennwagen mit über 500 PS – im Vorderfeld mit. Trotz internationaler Spitzenfahrer war er in der Lage, mehrfach auf das Podium zu fahren und am Ende Gesamt-Dritter zu werden. „Ich habe fahrerisch sehr viel gelernt und zusammen mit meinem Ingenieur Frank Funke ein besseres Verständnis für das Auto und die Reifen entwickelt.“

Mit diesen gewonnenen Erkenntnissen ging er ab April im Team von CarTech Motorsport im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland an den Start. Als vielversprechendes Talent wurde Colin von Porsche in das Förderprogramm „Talent Pool“ aufgenommen. Gleich beim ersten Rennen in Imola machte er allerdings Bekanntschaft mit der harten Gangart im Markenpokal. Der ein oder andere (unverschuldete) Ausfall wechselte sich mit Podestplätzen in der Rookie-Wertung ab. Auch wenn die Ergebnisse die Fortschritte nicht immer widerspiegelten, näherte sich Colin stetig der Spitze im Feld der rund 25 Piloten an. Siebenmal beendete er das Rennen innerhalb der Top-Ten gesamt. Mit Startplatz 4 am Sachsenring ließ er zuletzt aufblitzen, wohin die Reise geht. Acht Podestplätze inmitten von weit erfahreneren Rookies können sich ebenfalls sehen lassen. „In Erinnerung bleibt sicher auch der Doppelstart im PCCD und PCCB in Zandvoort.“ Dort stieg Colin in der Rookie-Wertung erstmals auf die oberste Treppe des Podiums.

Auf insgesamt 15 verschiedenen Rennstrecken ging Colin in diesem Jahr an den Start, darunter die F1-Strecken in Spa, Imola, Zandvoort, Budapest, Sakhir, Jeddah, am Red Bull Ring und in Abu Dhabi. Dazu mischten sich die bekannten deutschen Strecken Nürburgring, Hockenheimring, Sachsenring und Oschersleben im Rahmen der DTM. Damit sammelte Bönighausen wertvolle erneut auf und neben der Rennstrecke Erfahrungen, um im Kampf mit den besten Talenten der Welt zukünftig bestehen zu können. Colin ist Realist und arbeitet hart an sich: „Im nächsten Jahr möchte ich im Porsche Carrera Cup Deutschland den nächsten Schritt in Richtung Weltspitze machen.“ Das härteste Rennen ist allerdings jenes um Sponsorengelder, welches ihn und sein Management auch im Winter auf Trab halten wird. „Mein Traum ist hier noch nicht zu Ende. Mein Ziel habe ich erst erreicht, wenn ich ganz vorne bin!“
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