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24h Spa
30.06.2025

BMW verpasst in den Ardennen das Podium knapp

Der Langstreckenmarathon im Juni 2025 ist vorüber. Mit den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) hat BMW M Motorsport das dritte 24-Stunden-Rennen innerhalb von drei Wochen beendet. Ziel beim mit 74 Startern größten GT3-Rennen der Welt war, nach dem großartigen Triumph bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring (GER) vor einer Woche erneut aufs Podium zu fahren.

Das ist trotz harten Kampfes nicht gelungen. Die Teams ROWE Racing und WRT beendeten das Rennen mit drei Autos in den Top-10 auf den Plätzen fünf, sieben und acht. Erst eine späte Strafe warf den #98 BMW M4 GT3 EVO von ROWE Racing von Position drei auf fünf zurück. Video-Statements zu den vergangenen 24h-Rennen von Andreas Roos und Hans-Peter Naundorf zur redaktionellen Verwendung: https://racecloud.bs-plus.de/index.php/s/FcayDLX3pZkZaMw.
 
Das Trio der Nürburgring-Sieger Augusto Farfus (BRA), Jesse Krohn (FIN) und Raffaele Marciello (SUI) kam durch etwas Glück bei einer Gelbphase an die Spitze und lieferte sich dort ein Fernduell mit den späteren Siegern. In der Schlussphase kam es zum Zweikampf zwischen Marciello und einem Ferrari um den dritten Platz, bei dem der Schweizer so viel Einsatz zeigen musste, dass er die Track Limits einmal zu oft überschritt. Dafür erhielt er nach dem Rennen eine 30-Sekunden-Strafe, die ihn von Position drei auf fünf zurückwarf. Auch der #998 BMW M4 GT3 EVO von ROWE Racing im „GEN M“-Design mit Philipp Eng (AUT), Dan Harper (GBR) und Max Hesse (GER) am Steuer lag lange Zeit auf Podiumskurs. Das Trio hatte aber seinerseits Pech mit einer Gelbphase und fiel dadurch zurück. Kurz vor dem Ende musste Eng das Fahrzeug mit einem Schaden im Fahrwerksbereich in der Garage abstellen und wurde auf Platz 29 gewertet.
 
Das Team WRT erlebte ein enttäuschendes Heimspiel. Die Crew des #32 BMW M4 GT3 EVO um Ugo de Wilde, Charles Weerts (beide BEL) und Kelvin van der Linde (RSA) holte aus seinen Möglichkeiten das Beste heraus und sammelte auf Platz sieben wichtige Punkte. Direkt dahinter beendeten Sheldon van der Linde (RSA), Dries Vanthoor (BEL) und Marco Wittmann (GER) das Rennen nach hartem Kampf auf Platz acht. Technische Probleme und Beschädigungen am Auto, die repariert werden mussten, kosteten die #31-Crew eine Runde, die sie trotz starker Pace letztlich nicht mehr ganz aufholen konnte. Im #46 BMW M4 GT3 EVO feierte Kevin Magnussen (DEN) an der Seite von Valentino Rossi (ITA) und René Rast (GER) seine GT3-Rennpremiere für BMW M Motorsport. Nach einem soliden Rennen kam das prominente Trio auf Platz elf ins Ziel.
 
Grund zum Jubeln hatte Century Motorsport. Der #42 BMW M4 GT3 EVO mit den Fahrern Jarrod Waberski (RSA), Will Moore (GBR) und Mex Jansen (NED) fuhr als Dritter aufs Podium in der Silver-Klasse. Insgesamt waren elf BMW M4 GT3 EVO in Spa-Francorchamps am Start.
 
Im Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens trug die GT4 European Series zwei Rennen aus. Im zweiten Lauf am Samstag triumphierte Borusan Otomotiv Motorsport mit dem #12 BMW M4 GT4 EVO. Im Cockpit wechselte sich BMW M Racing Academy Mitglied Berkay Besler (TUR) mit Gabriele Piana (ITA) ab. Es war der erste Sieg und gleichzeitig das erste Podium in dieser Saison für das Duo. Im ersten Rennen in Spa-Francorchamps kamen Besler und Piana als Vierte ins Ziel. In der Fahrerwertung liegen sie auf Platz drei. Es gab für die BMW M Motorsport Teams in Belgien weitere Podiumserfolge zu bejubeln. Schubert Motorsport belegte im ersten Rennen mit dem #98 BMW M4 GT4 EVO und den Fahrern Victor Bouveng und Joakim Walde (beide SWE) Platz zwei in der Pro-Am-Klasse. In der Am-Kategorie wurde das Schubert Motorsport Duo Stefan Nilsson und Mats Olsson (beide SWE) im #97 BMW M4 GT4 EVO Dritter. Im Samstagsrennen ging Rang zwei in der Am-Klasse an den #317 BMW M4 GT4 EVO von CHAZEL Technologie Course mit den Fahrern Antoni De Barn und Jean-Mathieu Leandri (beide FRA).
  
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Das war das letzte der drei 24-Stunden-Rennen im Juni, und leider ist es uns nicht gelungen, nach dem fantastischen Sieg auf dem Nürburgring hier in Spa-Francorchamps noch einen draufzusetzen. Man hat gesehen, dass uns über die Renndistanz die Pace gefehlt hat, um ganz vorne mithalten zu können. Wir haben alles versucht, um das Optimum aus unserem Paket herauszuholen. Vielen Dank an alle Teams, Fahrer sowie BMW M Motorsport Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz. Schade, dass es am Ende aufgrund der Strafe wegen Track Limits nicht zum Podium für ROWE Racing gereicht hat. Aber so etwas passiert leider, wenn man das gesamte Rennen am Limit fahren muss. Wir kommen nächstes Jahr wieder, und wollen wie zuletzt 2023 um den Sieg kämpfen. Glückwunsch an Century Motorsport zum Podium in der Silver-Klasse, an Borusan Otomotiv Motorsport zum Sieg mit dem BMW M4 GT4 EVO sowie an die Sieger von Lamborghini!“
 
Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Hinter uns liegen wahnsinnig intensive und emotionale zwei Wochen. Wir haben auf dem Nürburgring einen großen Erfolg gefeiert und auch hier in Spa-Francorchamps an dieses hohe Niveau angeknüpft. Wir haben zwölf Stunden lang in den Top-3 gelegen und die Fahnen für BMW M Motorsport und ROWE Racing hochgehalten. Am Ende hat es nicht ganz für ein weiteres Podium gereicht. Unsere Performance war in der Schlussphase im Vergleich zur Konkurrenz nicht mehr so gut, wie sie hätte sein müssen. Das gibt es im Motorsport, das muss man akzeptieren. Gratulation an die Sieger, die auch einen guten Job gemacht haben. Das Rennen war sehr hart, aber alle Fahrer und Teammitglieder haben trotz der hohen Belastung super gearbeitet. Ein Riesendank und ein großes Kompliment dafür! Das war das Härteste, was wir als Team je gemacht haben.“
 
Vincent Vosse (Teamchef WRT): „Das war ein enttäuschendes Rennen für uns. Ich denke, wir BMW M Motorsport Teams haben aus den Mitteln, die uns zur Verfügung standen, das Beste gemacht. Die Plätze fünf, sieben und acht spiegeln das Kräfteverhältnis aus meiner Sicht ganz gut wider. Es ist schade, dass wir bei unserem Heimspiel diesmal nicht um den Sieg kämpfen konnten.“
 
Augusto Farfus (#98 BMW M4 GT3 EVO, ROWE Racing, 5. Platz): „Es war ein bitteres Ende für uns. Wir haben alles gegeben. Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, daher tut es mir leid für Lello. Ich denke, ein Podium war in Reichweite, aber nicht mehr. Abgesehen von diesem kleinen Fehler mit den Track Limits haben wir unseren Rennplan sehr gut umgesetzt. Das Team hat perfekte Boxenstopps gemacht, die Strategie und alles andere waren ebenfalls perfekt. Es war so nah – und dann doch so weit entfernt. Aber ich denke, wir haben genug Gründe zu lächeln, und ich persönlich habe genug Gründe zu lächeln, weil mir BMW M Motorsport die Möglichkeit gegeben hat, an den drei größten 24-Stunden-Rennen der Welt mit einem konkurrenzfähigen Auto teilzunehmen. Das ist es, was ich mitnehme – inklusive des Sieges auf dem Nürburgring vor nur einer Woche.“
 
Ugo de Wilde (#32 BMW M4 GT3 EVO, Team WRT, 7. Platz): „Ich denke, dass jeder über das Ergebnis enttäuscht sein wird, denn es war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Aber ich finde, wir können stolz auf das gesamte Team sein. Jeder hat sein Bestes gegeben – die Teammitglieder, das Hospitality-Personal, die Mechaniker, Strategen, Ingenieure, Teammanager, Fahrer. Wir alle haben alles gegeben. Dieses Mal hatten wir nicht die Mittel, um das Rennen zu gewinnen, aber wir haben das Beste aus dem gemacht, was wir hatten. Und um ein Ergebnis zu erzielen, braucht es immer auch einen Faktor namens Glück. Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein – das war in diesem Rennen nicht der Fall. Aber ich bin sehr stolz auf mein Team und meine Teamkollegen. Jeder hat einen großartigen Job gemacht. Wir werden aus den Dingen lernen, die wir verbessern können, die Details analysieren und versuchen, stärker zurückzukommen. Wir haben immer noch eine Meisterschaft, um die wir kämpfen, und dafür haben wir wichtige Punkte mitgenommen. Deshalb konzentrieren wir uns auf das Positive.“
 
Dries Vanthoor (#31 BMW M4 GT3 EVO, Team WRT, 8. Platz): „Platz acht ist nicht das Ergebnis, für das wir hier angetreten sind. Leider hatten wir im Rennen zu viele Probleme, die uns zurückgeworfen haben. Der abgerissene Diffusor, den wir reparieren mussten, hat uns eine Runde gekostet. Wir haben alles versucht, diese Runde zurückzuholen, aber uns hat in diesem Rennen einfach das nötige Glück gefehlt. Es ist frustrierend, es über so viele Stunden zu versuchen und am Ende doch nicht zu schaffen. Ich denke, wir hatten den Speed, um ein Top-5-Ergebnis zu erreichen. Mehr wäre ohnehin schwierig geworden.“
 
Valentino Rossi (#46 BMW M4 GT3 EVO, Team WRT, 11. Platz): „Es ist emotional, so ein Rennen zu beenden, denn es ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Die letzten zehn Stunden waren sehr lang. Ich finde es fordernder als Le Mans, weil die Strecke physisch anspruchsvoller ist. Ich war am Ende müde, aber in meinen letzten beiden Stints bin ich gut gefahren. Das Ziel war, in den Top-10 anzukommen. Für mehr hatten wir leider nie die nötige Pace, waren nie schnell genug. Letztlich sind wir ein gutes Rennen gefahren, und ich habe mich sehr gut mit Kevin und René verstanden. Ich habe es genossen. Ich habe auch einiges gelernt, das mich beim nächsten Mal noch stärker machen wird.“
 
Kevin Magnussen (#46 BMW M4 GT3 EVO, Team WRT, 11. Platz): „Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, an diesem Rennen teilzunehmen und den BMW M4 GT3 EVO zu fahren. Es lief nicht so, wie wir es uns erhofft hatten, aber wir hatten ein sauberes Rennen. Wir hatten keine Probleme, keine Strafen, keinen Schaden. Wir haben also unser Bestes gegeben, und ich denke, wir waren nah dran, in die Top-10 zu kommen. Es ist natürlich nicht das beste Ergebnis, das man sich wünschen kann, aber es war eine schöne Erfahrung, und ich bin dankbar für diese Gelegenheit. Es war großartig, das Auto mit Valentino und René zu teilen – ein echtes Privileg.“
 
Dan Harper (#998 BMW M4 GT3 EVO, ROWE Racing, 29. Platz): „Es war eine Achterbahnfahrt. Die Jungs haben das Auto wie immer hervorragend vorbereitet. Leider kam am Ende eine Full-Course-Yellow zum ungünstigsten Zeitpunkt für uns, nachdem wir eine Zeit lang geführt hatten und konstant in den Top-3 gekämpft haben. Ab diesem Moment war das Glück nicht mehr auf unserer Seite. Das war schade. Ich denke aber, dass wir am Ende nicht die Pace hatten, um mit dem Lamborghini mitzuhalten. Glückwunsch an sie – sie waren hier immer schnell, hatten aber nie ein Ergebnis. Es war auch schade für die #98, dass sie am Ende das Podium verpasst hat. Aber ich denke, ROWE Racing kann trotzdem stolz sein: mit zwei Autos, die bis zum Schluss um das Podium gekämpft haben, nach einem fantastischen Sieg am Nürburgring letzte Woche. Sie liefern immer ab, und es ist einfach schade für sie und BMW M Motorsport, dass es dieses Mal nicht fürs Podium gereicht hat.“
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