Sonntag, 13. Oktober 2024
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24h Daytona
29.01.2024

Porsche gewinnt die 24h von Daytona 2024

Der Porsche 963 mit der Startnummer 7 des Werksteams Porsche Penske Motorsport hat die 24 Stunden von Daytona gewonnen. Die Werksfahrer Felipe Nasr aus Brasilien, Dane Cameron aus den USA und Matt Campbell aus Australien sowie der amerikanische IndyCar-Star Josef Newgarden bauten die eindrucksvolle Bilanz des Rekordsiegers Porsche auf 19. Triumphe aus. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 erreichte mit den Werkspiloten Mathieu Jaminet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien), Laurens Vanthoor (Belgien) und Kévin Estre (Frankreich) den vierten Rang. Direkt dahinter folgten die Porsche 963 der starken Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports. In der GTD-Pro-Klasse fuhr der Porsche 911 GT3 R von AO Racing auf Platz zwei.

In einem spannenden Rennen vor Rekord-Zuschauerkulisse wechselte die Führung immer wieder zwischen den beiden 519 kW (706 PS) starken Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport und dem Cadillac mit der Nummer 31. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit am Samstagabend schob sich die Startnummer 6 erstmals an die Spitze. Mehrere Strafen warfen das Auto von Jaminet/Tandy/Vanthoor/Estre jedoch immer wieder zurück. Ein kleiner Ausrutscher von Kévin Estre im Boxenausgang am Sonntagvormittag trübte die Sieghoffnungen dieser Crew.

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Die letzte von insgesamt 15 Gelbphasen trieb die Spannung in einem jederzeit engen Rennen der Hersteller in der Topklasse GTP auf die Spitze: Die Entscheidung fiel in einem 32-minütigen Duell zwischen Felipe Nasr im Nummer-7-Porsche und dem Briten Tom Blomqvist am Steuer des Cadillac. Der Brasilianer kämpfte im Finale mit abbauenden Reifen, konnte aber alle Angriffe seines Konkurrenten erfolgreich abwehren. Zur Überraschung aller Zuschauer wurden das 24-Stunden-Rennen rund 1:30 Minuten vor Ablauf der Zeit mit der karierten Flagge abgewinkt. Der erste Gesamtsieg von Porsche seit 2003 und der 19. Erfolg des Sportwagenherstellers in Daytona war somit sicher.

„Was für ein großartiger Sieg zum Start in das Jahr“, jubelt Michael Steiner, Entwicklungsvorstand der Porsche AG. „Die gesamte Werksmannschaft von Porsche Penske Motorsport und alle im Entwicklungszentrum in Weissach haben enorm hart an den Grundlagen für diesen Erfolg gearbeitet. Allen Mitarbeitern gilt mein größter Dank. Wir haben nie aufgegeben und uns im vergangenen Jahr auch von harten Rückschlägen nicht beeindrucken lassen. Wir ernten nun die Früchte unserer konsequenten Arbeit. In der Schlussphase machte der Zweikampf auf der Strecke die unvergleichliche Leidenschaft deutlich. Niemand gab auf, keiner hat bis zur Zielflagge zurückgesteckt. Das hat mich ebenso wie sicherlich viele Motorsportfans weltweit absolut begeistert.“

„Mir fällt es schwer, die Emotionen in Worte zu fassen. Wir haben Daytona 2024 gewonnen – Wahnsinn“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Einen solch intensiven Kampf habe ich noch nicht erlebt. Wir haben heute eines der ganz großen Rennen gewonnen. Das Paket stimmt. Vier Porsche 963, zwei von Porsche Penske Motorsport und zwei von unseren starken Kundenteams, sind ohne größere technische Probleme durchgefahren – dass muss man erst einmal schaffen. Die tolle Arbeit aller Beteiligten hat dies möglich gemacht: vielen Dank! Auch Platz zwei des Porsche 911 GT3 R von AO Racing in der GTD-Pro-Klasse ist absolut top. Daytona war für uns absolut eine Reise wert.“

„Ein fantastischer Tag für die gesamte Porsche Penske Motorsport-Organisation“, so Roger Penske, Gründer und Vorsitzender der Penske Corporation. „Unsere beiden Porsche 963 waren großartig schnell und, was noch wichtiger ist, auch sehr zuverlässig. Das Team hat dies in unseren ersten Sieg bei den 24 Stunden von Daytona seit 1969 umgesetzt. Glückwunsch an Porsche und die Penske Organisation zu diesem monumentalen Erfolg.“

Kundenteams in Topklasse GTP und GTD-Pro mit starken Ergebnissen
Die beiden Porsche 963 der Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports haben das Topergebnis in der Topklasse GTP mit den Positionen fünf und sechs abgerundet. Beide Rennwagen lagen phasenweise sogar auf Podestkurs. Sowohl die erfahrenen Piloten als auch die Youngster am Steuer der Startnummern 5 und 85 setzten sich mit enorm schnellen Rundenzeiten und sauberen Vorstellungen bestens in Szene.

In der GTD-Pro-Kategorie gelang AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R der Sprung auf Platz zwei des Siegerpodests. Am Steuer der „Rexy“ genannten Startnummer 77 agierten Werksfahrer Michael Christensen aus Dänemark, der ehemalige Porsche-Junior Laurin Heinrich aus Deutschland und der Brite Sebastian Priaulx ebenso fehlerfrei wie das gesamte Kundenteam aus den USA. „Das 24-Stunden-Rennen hat auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass man bis zum Ende kämpfen muss. AO Racing ließ sich in seinem Debütrennen in der GTD-Pro-Klasse nicht aus der Ruhe bringen und hat mit Platz zwei ein grandioses Ergebnis gesichert“, kommentiert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Alle Fahrzeuge haben das Ziel erreicht. Wright Motorsports konnte in diesem schwierigen Rennen und stark umkämpften Feld immerhin noch Platz sieben holen. Das war offensichtlich das Maximum.“ Die baugleichen Neunelfer von Andretti Motorsports, Kellymoss with Riley und MDK Motorsports beendeten das Rennen auf den Positionen neun, elf und zwölf.

Mit dem Sieg beim prestigeträchtigen Klassiker in Florida hat Porsche die Führung in der Herstellerwertung übernommen. Die erfolgreichen Piloten der Startnummer 7 liegen nach dem Saisonauftakt an der Spitze der Fahrermeisterschaft. Mit dem zweiten Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship steht ein weiteres Highlight bevor: Am 16. März findet das traditionsreiche 12-Stunden-Rennen von Sebring statt. Der Langstreckenlauf zählt gleichzeitig als zweites Rennen zum IMSA Michelin Endurance Cup.

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Wow! So direkt nach der Zieldurchfahrt muss ich erst einmal zur Ruhe kommen und es etwas sacken lassen. In einem Rennen über 24 Stunden fällt die Entscheidung auf den allerletzten Metern im direkten Duell – unfassbar. Der Cadillac war vor allem in der Schlussphase bei steigenden Streckentemperaturen sehr stark. Wir haben taktisch und fahrerisch alles gegeben, um diesen Sieg zu holen. Das hat geklappt. Ich bin super stolz auf alle im Team.“

Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Wir sind Sieger des 24-Stunden-Rennens in Daytona – einfach phänomenal! Ich kann mich bei meinen Kollegen Josef, Felipe und Dane gar nicht genug bedanken. Das Team war insgesamt schlichtweg perfekt. Wir haben uns einen völlig verrückten Kampf mit dem Cadillac geliefert. Über die gesamte Distanz ging es immer hin und her. Das war intensiv, spannend und anstrengend. Jetzt feiern wir unseren Erfolg.“

Dane Cameron (Porsche 963 #7): „Ein wunderschöner Tag für uns alle. Der Porsche 963 war im heutigen Rennen extrem stark und hat gezeigt, dass uns über den Winter die notwendigen Fortschritte im Bereich Zuverlässigkeit gelungen sind. Ich bin stolz auf alle, die uns in diese Position gebracht haben. Unser Team hat schlichtweg perfekt funktioniert. Dies ist der erste Sieg des 963 in einem der ganz großen Rennen und für mich der erste Gesamterfolg bei den 24 Stunden von Daytona – besser geht es kaum.“

Josef Newgarden (Porsche 963 #7): „Ich bin extrem glücklich und stolz. Wir hatten ein großartiges Auto. Die Kombination von Porsche und dem Team Penske hat perfekt abgeliefert. Vielen Dank an alle, die uns auf dem Weg zu diesem riesigen Erfolg geholfen haben. Ein solches 24-Stunden-Rennen erfordert eine intensive Vorbereitung über Monate. Ich finde, wir haben den Sieg verdient. Es ist ein perfekter Start in das Jahr. Ich wünsche dem Team eine super erfolgreiche Saison.“

Alessio Picariello (Porsche 963 #5): „Ich bin total erschöpft, aber auch erleichtert und glücklich. Es war ein sehr intensives Wochenende, an dem ich unglaublich viel gelernt habe. Hinzu kam, dass ich am Freitag noch Fieber hatte. Egal: Als ich im Auto saß, hat das Adrenalin alles überstrahlt. Ich habe fehlerfrei agiert, unsere Nummer 5 gut auf Kurs gehalten und bin deswegen mit meiner Leistung zufrieden.“

Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „Ich sehe viele positive Seiten. Einerseits sind wir alle sehr froh, dass wir das erste 24-Stunden-Rennen mit dem Porsche 963 hinter uns haben und dabei reichlich Punkte sammeln konnten. Dass wir so gut über die Distanz gekommen sind, liegt auch an dem tollen Material und der guten Unterstützung, die wir von Porsche erhalten. Leider haben uns ganz am Ende doch ein paar Kleinigkeiten etwas zurückgeworfen. Auf Sebring freue ich mich jetzt wie ein Kind auf den Besuch im Süßigkeitenladen.“

Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich bin sehr zufrieden. Auch wenn wir von der Pole-Position ins Rennen gestartet sind, war in diesem Wettbewerb Platz zwei das maximal Erreichbare für uns. Schon nach der ersten Stunde wussten wir, dass wir nicht ausreichend schnell sind. Wir mussten fehlerlos fahren, perfekte Arbeit an der Box abliefern und die optimale Strategie wählen. Genau das haben wir über die gesamte Distanz geschafft und gemeinsam einen erstklassigen Job abgeliefert.“
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