Rallye WM
30.06.2025
Toyota Gazoo Racing feiert Sonntagssieg und zweiten Gesamtrang
Raue und felsige Straßen sowie Temperaturen von über 40 Grad Celsius: Diese Kombination hat nicht nur den Toyota GR Yaris Rally1, sondern alle Fahrzeuge, Fahrer und Reifen vor extreme Herausforderungen gestellt. Während lose Steine und Felsbrocken auf den ersten Wertungsprüfungen am Freitag westlich der griechischen Hauptstadt Athen eine ständige Gefahr bildeten, sorgten an den letzten beiden Tagen die engen und kurvenreichen Bergstraßen dafür, dass selbst kleine Fehler schwer bestraft wurden.
Trotz seines frühen zweiten Startplatzes fuhr Ogier am Freitag erneut an der Spitze – und half dabei, eine Linie für die nachfolgenden Konkurrenten freizumachen. Mit einem Rückstand von 43,6 Sekunden auf den für Hyundai startenden Ott Tänak zu Beginn der letzten Prüfung am Sonntag schien ein dritter Sieg in ebenso vielen Rallyes für Ogier und seinen Beifahrer Vincent Landais unwahrscheinlich. Doch einmal mehr zeigte das Duo eine herausragende Leistung und gewann sowohl die vorletzte Prüfung als auch die abschließende Power Stage, was zum ersten Platz in der Sonntagswertung und damit zu zehn weiteren Punkten führte – zusätzlich zu den 17 Punkten, die es für den zweiten Platz in der Gesamtwertung gibt.
Elfyn Evans und Scott Martin belegten den vierten Platz in der Gesamtwertung. Als erstes Auto auf der Strecke hatte Evans am Freitag einen schweren Stand. Dank seiner ruhigen und konzentrierten Fahrweise, mit der er die Fallstricke der anspruchsvollen Akropolis-Rallye vermied, konnte er jedoch viele Punkte einfahren. Er belegte am Super Sunday den dritten Platz und fuhr die viertbeste Zeit auf der Power Stage. Damit liegt er in der Fahrerwertung nun neun Punkte vor Teamkollege Ogier und zwölf Punkte vor Tänak.
Obwohl sich das Toyota Gazoo Racing World Rally Team zum ersten Mal in dieser Saison mit dem zweiten Platz begnügen musste, führt das Team zur Saisonhalbzeit weiterhin die Herstellerwertung souverän mit 65 Punkten Vorsprung an.
Auch Kalle Rovanperä, Takamoto Katsuta und Sami Pajari griffen am Sonntag erneut ins Rallyegeschehen ein. Rovanperä, der nach einem Ausritt auf der vierten Samstagsprüfung mit einem Schaden liegen geblieben war, musste auf der SS15 anhalten und einen Reifen wechseln, wurde aber Zweiter auf der Power Stage und holte zusammen mit seinem Beifahrer Jonne Halttunen vier Punkte auf.
Takamoto Katsuta und sein Beifahrer Aaron Johnston waren ebenfalls am Samstagnachmittag nach einem Ausritt ausgeschieden und hatten sich vorgenommen, in der Power Stage noch einmal richtig Gas zu geben. Sie mussten jedoch ebenfalls einen Reifen wechseln, was alle Hoffnungen auf Punkte zunichtemachte.
Sami Pajari zeigte in seinem für TGR-WRT2 startenden Fahrzeug ein starkes Tempo und kämpfte am Freitagmorgen mit Beifahrer Marko Salminen um einen Podiumsplatz. Ein technisches Problem mit dem Kraftstoffsystem zwang ihn zur Aufgabe. Er kehrte am Sonntag zurück und sammelte wertvolle Erfahrungen, als er erstmals bei einer WRC-Veranstaltung als Erster auf der Strecke fuhr.
In der WRC2-Kategorie sicherte sich Oliver Solberg souverän den dritten Saisonsieg in dem von Printsport eingesetzten Toyota GR Yaris Rally2. Mit dem souveränen Triumph übernahm er nicht nur die Führung in der zweiten Klasse des Rallyesports, sondern landete im Gesamtklassement auf einem starken sechsten Platz. Kajetan Kajetanowicz (Rallylab Technology) und Alejandro Cachón (Teo Martín Motorsport) sorgten dafür, dass gleich drei Toyota GR Yaris Rally2 unter den ersten fünf Plätzen ihrer Klasse und unter den ersten zehn in der Gesamtwertung landeten.
„Ich denke, wir können mit dem Ausgang der Rallye heute zufrieden sein. Natürlich würden wir gerne jede Rallye gewinnen, aber das ist einfach nicht möglich“, sagte der stellvertretende Teamchef Juha Kankkunen. „Es war wieder ein großartiger Kampf zwischen Seb und Ott. Beide sind fantastisch gefahren, aber dieses Mal war Ott über das Wochenende einfach ein bisschen schneller und niemand konnte ihn schlagen. Dennoch war Seb Erster auf der Power Stage und am Super Sunday: Er ist derzeit in guter Form und hat in den letzten drei sehr schwierigen Rallyes eine fantastische Leistung gezeigt. Auch Elfyn hat einen tollen Job gemacht: Er sammelte viele Punkte, obwohl er die Rallye eröffnen musste. Kalle ist nach wie vor schnell, wie er in der Power Stage gezeigt hat, und das Gleiche gilt für Taka und Sami – sie hatten dieses Wochenende einfach etwas Pech.“
Die nächste Station ist die Rallye Estland (17. bis 20. Juli), die nach einjähriger Abstinenz in den WRC-Kalender zurückkehrt. Sie bietet schnelle Schotteretappen rund um Tartu, die breite und schmale Abschnitte mit einer insgesamt weichen und sandigen Oberfläche kombinieren.