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FIA Formel E
23.01.2022

Porsche will in Saudi-Arabien erfolgreich in die Saison starten

Beim Diriyah E-Prix in Saudi-Arabien startet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team am 28./29. Januar in die Saison 8 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Auf dem 2,495 Kilometer langen Stadtkurs unweit von Riad, wo der Porsche Taycan Turbo S als neues Safety Car der Formel E seine Rennstrecken-Premiere feiert, werden zwei Nachtrennen ausgetragen. Für Porsche wollen André Lotterer (GER/Startnummer 36) und Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94) im Porsche 99X Electric mit einem Top-Ergebnis den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen.

Mit elf Teams und 22 Fahrern ist die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft, in deren Kalender 16 Rennen in zehn Metropolen stehen, erneut stark besetzt. Neu in dieser Saison sind einige Regeländerungen im Rennen und vor allem im Qualifying. Dort wird der Kampf um die Pole-Position in einer Art Turnierform mit spannungsgeladenen direkten Duellen Fahrer gegen Fahrer ausgetragen. Außerdem wurde im Qualimodus und im Attack Mode die Maximalleistung erhöht. 

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Vor dem Start in seine dritte Formel-E-Saison hat Porsche seine Führungsmannschaft verstärkt: Florian Modlinger übernahm Anfang des Jahres die Position des Gesamtprojektleiters Formel E. Der 41 Jahre alte Bayer ist seit 2005 in verschiedenen Funktionen erfolgreich im Motorsport tätig, etwa als Renningenieur, Entwicklungsingenieur und Technischer Leiter. Von ihm unterstützte Teams gewannen unter anderem Fahrer- und Teamtitel bei der FIA GT1-Weltmeisterschaft, der FIA Rallycross-Weltmeisterschaft sowie Fahrer-, Team- und Herstellertitel in der DTM. Zuletzt war er bei Abt Sportsline als Technischer Direktor und Director of Operations für die Technik und den Einsatz aller Motorsportprojekte verantwortlich.

An seine erste Saison mit Porsche hat er große Erwartungen. „Das Team hat sich von außen betrachtet in der vergangenen Saison extrem weiterentwickelt und geht jetzt als hochmotivierte verschworene Mannschaft in seine dritte Saison. Die Ziele sind ganz klar konstant starke Leistungen und Rennsiege“, sagt er. Neben der Arbeit mit dem Team freut er sich vor allem „auf die spannende Herausforderung, der erfolgreichen Motorsportgeschichte von Porsche Siege und Titel in der Formel E hinzuzufügen. Ich bin davon überzeugt, dass jeder sein Bestes geben wird, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen.“


Fragen und Antworten zum Diriyah E-Prix


Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E


Mit wieviel Zuversicht und mit welchen Zielen nimmt das Team die dritte Formel-E-Saison von Porsche in Angriff?
„Wir sind ein starkes Team. Das konnten wir in der vergangenen Saison immer wieder beweisen. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich. Unser Ziel ist klar: Wir wollen in dieser Saison nicht nur unser erstes Rennen gewinnen, sondern sind bereit, gegen die starke Konkurrenz in dieser ausgeglichenen Weltmeisterschaft um den Titel zu kämpfen.“

Was vor allem nehmt ihr aus der vergangenen Saison und dem Test in Valencia mit in den Titelkampf?
„Wir haben in der vergangenen Saison sehr viel gelernt. In der Vorbereitung haben wir uns viele Details vorgenommen und die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich Fehler aus der Vorsaison nicht wiederholen. Natürlich sind neue Softwarefunktionen immer auch mit gewissen Risiken verbunden. Der Test in Valencia war deshalb auch sehr wichtig für uns, um diese Neuerungen auf der Rennstrecke zu testen.“

Ihr wollt so schnell wie möglich den ersten Sieg. Wie geht das Team mit diesem Druck um?
„Im Motorsport hat man immer Druck. Wir sind es gewohnt, damit umzugehen. Ich bin überzeugt, dass ein gewisser Druck allen hilft, konzentrierter zu arbeiten und eine bessere Leistung zu erzielen.“


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


Auf was freust du dich besonders und mit welchen Zielen und Erwartungen gehst du in die Saison?
„Wir wollen Rennen gewinnen und um den Weltmeistertitel kämpfen. Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen wollen wir diesmal konstant vorne dabei sein und regelmäßig punkten. Das ist die Voraussetzung, um bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitzureden. Ich freue mich auf die Arbeit mit dem Team und darauf, wieder im Cockpit zu sitzen und Spaß zu haben.“ 

Wie gefällt dir die Strecke und was ist das Besondere an Nachtrennen?
„Die Strecke ist kein üblicher Stadtkurs, wo nach jeder Geraden eine 90-Grad-Kurve oder eine Schikane kommt. Die Kurvenkombinationen sind sehr flüssig. Eine Schlüsselstelle ist die schnelle Passage mit den Kurven 7, 8 und 9. Die muss man sehr präzise fahren. Bei einem Nachtrennen sieht man fast besser als bei Tag, weil die Sonne nicht stört. Die Strecke ist gleichmäßig beleuchtet, das ist gut für die Augen. Die etwas kühleren Temperaturen kommen den Reifen entgegen. Ich fahre gerne unter Flutlicht, schließlich kenne ich das aus Le Mans.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Welche Erfahrungen aus deiner ersten Saison mit Porsche nimmst du mit nach Diriyah?
„Wir sind als Team extrem zusammengewachsen. Bei einigen Rennen hätte es zwar besser laufen können, doch wir haben sehr viel gelernt und sind zweifellos stärker geworden. Darauf wollen wir in dieser Saison aufbauen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Team anzugreifen und Rennen zu gewinnen. Wir fahren auf einigen neuen Strecken, und das finde ich immer spannend. Die Regeländerungen werden sich sicherlich positiv auswirken und dafür sorgen, dass der Wettbewerb noch fairer und dadurch auch interessanter wird.“

Je eher ihr den ersten Rennsieg holt, desto besser sind eure Chancen im Kampf um die Weltmeisterschaft. Wie groß ist der Druck?
„Wir müssen vom ersten Rennen an voll fokussiert sein und unsere bestmögliche Performance abliefern. Dann werden wir schnell und erfolgreich sein. Was mich betrifft, mache ich mir den größten Druck immer selbst. Ich möchte in jedem Qualifying und Rennen meine beste Leistung bringen und immer das Optimum aus mir herausholen. Wenn mir das gelingt und wir das ganze Potential unseres Autos auf die Strecke bringen können, sind wir definitiv vorne dabei. Der Druck macht mir nichts aus. Im Gegenteil: Ich freue mich auf das Gefühl, im Auto zu sitzen, Gas zu geben und das zu tun, was ich am liebsten mache.“ 

 

Die Strecke

Der Diriyah E-Prix wird auf einem gegenüber der Saison nahezu unveränderten 2,495 Kilometer langen Stadtkurs mit 21 Kurven ausgetragen. Die anspruchsvolle, sehr flüssige Strecke führt durch alte Festungsanlagen und vorbei an traditionellen Lehmbauten. Eine der Schlüsselstellen ist der Abschnitt mit den Kurven 16 und 17 direkt vor der langen Geraden, an deren Ende sich beim Anbremsen der Kurve 18 die besten Überholmöglichkeiten bieten. Entscheidend für eine schnelle Rundenzeit sind auch die Kurven 1 und 19.
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