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24h Le Mans
19.08.2021

Sechs Porsche 911 RSR qualifizieren sich für die Hyperpole in Le Mans

In der Hyperpole werden sechs Porsche 911 RSR in den Klassen GTE-Pro und GTE-Am um die besten Startpositionen für die 24 Stunden von Le Mans kämpfen. Die einstündige Qualifikation am Mittwochabend hat das Werksteam mit den Fahrern Kévin Estre aus Frankreich und Gianmaria Bruni aus Italien auf den Positionen drei und sechs in der hart umkämpften GTE-Pro-Kategorie abgeschlossen. Auch dem Belgier Dries Vanthoor gelang mit dem Neunelfer des Kundenteams HubAuto Racing der Sprung in die Top-Sechs und somit der Einzug in das Shootout am Donnerstagabend (19. August, ab 21:30 Uhr MESZ). In der GTE-Am-Klasse fuhren die baugleichen Fahrzeuge der Teams Dempsey-Proton Racing, GR Racing und Project 1 auf die Plätze eins, zwei und fünf.

„Das Ziel war es, mit beiden Autos in die Hyperpole zu kommen – das haben wir geschafft“, freut sich Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Mit der Startnummer 92 waren wir sehr effizient: Kévin brauchte nur einen einzigen Versuch. Er fuhr den Porsche gleich zu Beginn nach vorn, anschließend konnten wir einfach abwarten. Auch das Schwesterauto hat den Sprung in die Top 6 geschafft. Zugleich freue ich mich sehr für unser GTE-Pro-Kundenteam HubAuto Racing sowie die starken Mannschaften in der GTE Am-Klasse. Porsche besetzt 50 Prozent aller Plätze in der Hyperpole der GT-Klassen mit dem 911 RSR, das ist absolut top!“

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Zu Beginn der einstündigen Zeitenjagd auf dem 13,626 Kilometer langen Traditionskurs in Frankreich zündete Kévin Estre am Steuer der Startnummer 92 ein regelrechtes Feuerwerk. Auf seinem allerersten schnellen Umlauf stellte der Lokalmatador in 3:46,779 Minuten einen neuen Rundenrekord für GTE-Fahrzeuge auf. Diese Marke wurde anschließend von beiden Ferrari nochmals unterboten. Estre teilt sich den 911 RSR im Rennen mit Werksfahrerkollege Neel Jani aus der Schweiz sowie dem Dänen Michael Christensen. Der Italiener Gianmaria Bruni qualifizierte den zweiten Werks-911 RSR ebenfalls für die Hyperpole. Seine Mitfahrer im Rennen am kommenden Wochenende sind Richard Lietz aus Österreich und der Franzose Frédéric Makowiecki.

Auch die Piloten der starken Kundenteams von Porsche standen im Fokus. In der GTE-Pro-Klasse brachte Dries Vanthoor die Startnummer 72 von HubAuto Racing mit einem beherzten Angriff in der zweiten Hälfte der Session sensationell auf den fünften Rang. In der GTE-Am-Kategorie glänzte Porsche Young Professional Julien Andlauer: Der Franzose markierte mit der Startnummer 88 von Dempsey-Proton Racing in 3:48,620 Minuten einen neuen Rekord für die Amateurklasse und setzte sich mit einem Vorsprung von fast einer halben Sekunde auf Platz eins. Der Brite Benjamin Barker erreichte im baugleichen 911 RSR von GR Racing den zweiten Platz. Der Italiener Matteo Cairoli fuhr mit der Startnummer 56 von Project 1 in allerletzter Sekunde auf Position fünf.

Das Rennen im TV, per Livestream und auf der Porsche Motorsport-Microsite

Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt den Langstrecken-Klassiker in Le Mans erstmals in voller Länge live, nachdem sich die RTL Gruppe die Senderechte der FIA WEC und der 24 Stunden von Le Mans gesichert hat. Auch die Sportkanäle von Eurosport berichten umfangreich von der 89. Auflage des Rennens. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bieten die kostenpflichtigen Apps der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und des Le-Mans-Veranstalters ACO.

Porsche Motorsport fasst alle Informationen zum Porsche 911 RSR, zum Team und den Werksfahrern sowie den 24 Stunden von Le Mans 2021 auf der Internetseite https://media.porsche.com/motorsport zusammen. Dort stehen neben aktuellen Nachrichten und Hintergrundgeschichten auch Bildgalerien sowie umfangreiche Video-Features und -News für mediale Multiplikatoren bereit.

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Wir wollten schon in der ersten Runde alles klarmachen. Das hat funktioniert und in dem Moment für Platz eins gereicht. Da wir uns sicher waren, dass diese Zeit für den Einzug in die Hyperpole genügen würde, sind wir an der Box geblieben – das hat sich dann ja auch so ergeben. Platz drei mit sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Rang eins ist am Ende für das Qualifying okay. Die Rundenzeiten sind in diesem Jahr unglaublich schnell: Gimmis Bestzeit von vor drei Jahren wurde um 1,5 Sekunden unterboten. Aber wir sind dort, wo wir sein wollten: in der Hyperpole. Morgen starten wir den Angriff auf Startplatz eins.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es war ein sehr intensives Qualifying. Beide Werksautos haben den Sprung in die Hyperpole geschafft. Jetzt müssen wir schauen, was im Shootout für uns möglich sein wird. Unsere Startnummer 91 war heute gut, aber noch nicht perfekt. Wir analysieren noch einmal die Daten und hoffen, dass wir für die Hyperpole etwas mehr Performance herauskitzeln können.“

Dries Vanthoor (Porsche 911 RSR #72): „Mit dem Sprung in die Hyperpole hatten wir nicht gerechnet, aber unser Team hat für das Qualifying sehr gute Anpassungen am Setup vorgenommen, so dass es richtig gut lief. Der schnellste Umlauf war nicht die beste Runde meines Lebens, aber in Ordnung – und es hat zum Einzug in die Hyperpole gereicht. Das war unser großes Ziel. Ich bin schon sehr gespannt, was im morgigen Shootout für uns möglich sein wird.“

Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #88): „Wir hatten im ersten Training nicht genügend Zeit, um unser Auto für das Qualifying optimal abzustimmen. Also sind wir in der Session zunächst auf alten Reifen auf die Strecke gegangen, um ein Gespür zu bekommen und zu testen, wie es sich anfühlt. Was soll ich sagen? Das Auto lag einfach mega! Mit dem ersten frischen Reifensatz habe ich die Strecke ein wenig verlassen, also wurde die erste Rundenzeit gestrichen. Beim zweiten Versuch hat alles gepasst. Die Vorstellung war gut, aber noch haben wir nichts erreicht. Morgen in der Hyperpole greifen wir voll an!“

Benjamin Barker (Porsche 911 RSR #86): „Platz zwei ist toll, aber dem Qualifying messe ich bei einem 24-Stunden-Rennen keine große Bedeutung zu. Aus meiner Sicht ist die wirklich hervorragende Balance des Autos viel entscheidender. Das wird uns im Rennen helfen – also dann, wenn es wirklich um etwas geht. Trotzdem freue ich mich natürlich über das heutige Ergebnis. Ich denke sogar, dass wir noch schneller fahren können. Mal schauen, ob wir das in der Hyperpole abrufen können.“

Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #56): „Das war das härteste Qualifying in meinem bisherigen Leben! Der Druck stieg im Verlauf der Session immer stärker. In den fliegenden Runden bin ich immer wieder kurz vor dem Zielstrich auf Überrundungsverkehr aufgelaufen. Nie lief es mal wirklich sauber. Erst kurz vor dem Ende des Qualifyings habe ich den Sprung in die Top 6 noch gerade so geschafft. Darüber bin ich wirklich froh. Morgen ist ein neuer Tag, an dem wir wieder alles geben werden.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse
1. Serra/Molina/Bird (BR/E/GB), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 3:46,011 Minuten
2. Calado/Pier Guidi/Ledogar (GB/I/F), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 3:46,581 Minuten
3. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 3:46,779 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Andlauer/Bastien/Arnold (F/USA/D), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 3:48,620 Minuten
2. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 3:49,100 Minuten
3. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Cetilar Racing, Ferrari 488 GTE #47, 3:49,102 Minuten
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