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Sportwagen Allgemein
13.10.2020

Podestplatz für den Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports in Charlotte

Das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports hat seine Erfolgsserie in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fortgesetzt. Im Sprintrennen über 1:40 Stunden auf dem Charlotte Roval erreichten Werksfahrer Patrick Long und sein amerikanischer Teamkollege Ryan Hardwick bei schwierigen Bedingungen im Regen den zweiten Platz in der GTD-Klasse. Für die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio war es der dritte Podestplatz in Serie. Unterdessen setzte sich die Pechsträhne des Porsche GT Teams in der schnelleren GTLM-Klasse auch im achten Saisonlauf nahtlos fort. Für beide Porsche 911 RSR war der nächtliche Event nahe der Stadt Concord nach nur 20 Minuten beendet.

Das erste Rennen der IMSA-Serie auf dem Charlotte Roval wurde aufgrund von Verzögerungen beim vorangegangenen Rennen der NASCAR Xfinity Serie um eine Stunde verspätet gestartet. Bei starkem Regen und schlechter Sicht unter Flutlicht konnte Frédéric Makowiecki am Steuer der Startnummer 911 seine zweite Startposition zunächst verteidigen, dahinter arbeitete sich Laurens Vanthoor im Schwesterauto mit der Nummer 912 schnell vom sechsten auf den vierten Rang nach vorn. Doch nach nur vier Umläufen schlug der Belgier mit seinem rund 515 PS starken GTLM-Auto in die Streckenbarrieren ein. Die daraus resultierenden Schäden am Heck des 911 RSR der amtierenden Champions waren zu groß. Das Fahrzeug war nach nur zehn Minuten aus dem Rennen.

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Der Franzose Makowiecki kämpfte unterdessen mit mehreren Konkurrenten und drehte sich im siebten Umlauf in der ersten Kurve. Der folgende Kontakt mit der Streckenbegrenzung verursachte wie schon zuvor bei Teamkollege Vanthoor erhebliche Schäden, diesmal an der Front des Autos. Somit war auch die Startnummer 911 bereits in der Frühphase derart stark lädiert, dass eine Reparatur für eine weitere Teilnahme am 100-minütigen Sprintrennen sinnlos erschien. Das Porsche GT Team musste nach rund 20 Minuten auch den zweiten RSR aus dem Rennen nehmen.

Einen positiven Renntag erlebte hingegen das Kundenteam Wright Motorsports. Der Amerikaner Ryan Hardwick hatte den über 500 PS starken Porsche 911 GT3 R im Qualifying auf die starke fünfte Position gefahren. In der ersten halben Stunde des Rennens verlor der Amateurfahrer in der Startnummer 16 nur wenig an Boden. Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Werksfahrer Patrick Long das Steuer. Der erfahrene Amerikaner arbeitete sich schnell nach vorn und überquerte die Ziellinie als Zweiter mit einem Rückstand von nur 1,497 Sekunden auf den Klassensieger. Im Gesamtklassement verbesserte sich das Duo auf Platz zwei.

In der Herstellerwertung der GTLM-Kategorie liegt Porsche nach dem achten Saisonrennen auf Platz drei. In der Fahrermeisterschaft rangieren die beiden Crews Makowiecki/Tandy und Bamber/Vanthoor auf den Positionen fünf und sechs. Der neunte Lauf zur IMSA WeatherTech SportsCar Championship, das sogenannte „Petit Le Mans“, findet am 17. Oktober auf der Road Atlanta im US-Bundesstaat Georgia statt.


Stimmen zum Rennen

Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Wir hatten uns viel vorgenommen und sind gut in das Rennen gestartet. Aber dann war der Event plötzlich nach nicht einmal 20 Minuten für uns beendet. Beide Fahrzeuge sind im starken Regen in die Barrieren eingeschlagen. Die notwendigen Reparaturen konnten wir nicht in der Kürze der Zeit vor Ort schaffen. Das ist bitter für unser gesamtes Team. Es wartet bis zum kommenden Rennen einige Arbeit auf uns.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Das muss ich erst einmal sacken lassen. Die Enttäuschung ist riesig. Es sah nach dem Qualifying wirklich gut aus. Platz zwei war eine aussichtsreiche Position für das Rennen. Der starke Regen hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten erhebliche Probleme mit Aquaplaning, das Auto war einfach nicht zu halten. Dass wir bei starkem Regen unsere Schwierigkeiten haben, zieht sich bereits durch das gesamte Jahr.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Ich habe keine einzige Rennrunde gedreht, kann also zu den entsprechenden Ereignissen nichts sagen. Ich möchte das Positive in den Vordergrund rücken. Dass wir auf dem Charlotte Roval mit der IMSA-Serie mal Neuland betreten haben, hat mir sehr gut gefallen. Die Strecke ist eine große Herausforderung. Das wurde heute deutlich sichtbar. Nun bereiten wir uns intensiv auf das kommende Rennen auf der Road Atlanta vor.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Crash im Qualiying, Crash im Rennen. Ganz ehrlich: Das war persönlich die schlechteste Leistung, die ich seit Jahren abgeliefert habe. Ich weiß nicht, woran das lag. Es hat einfach nichts funktioniert. Im Regen konnten wir kaum Grip finden. Wir hatten nichts zu verlieren, daher habe ich alles versucht, das Tempo der Spitze mitzugehen. Das ist leider gründlich schiefgegangen.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Nicht unser Tag. Regen ist für uns immer mit Schwierigkeiten verknüpft. Es gab auf der extrem nassen Strecke enormes Aquaplaning. Da landet das Auto ganz schnell mal in einer der Mauern, die in Charlotte ganz nahe am Rand stehen. Jetzt freuen wir uns auf das Petit Le Mans. Dort geht es über die Distanz von zehn Stunden. Das sollte uns besser liegen – zumindest dann, wenn es in Florida trocken bleibt.“
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