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ADAC GT4 Germany
02.11.2020

Dörr Motorsport mit erneutem Sieg

Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, es ist 24h-Rennen, denn die Bilder ähnelten denen der harten Stunden durch die Nacht in der Eifel. Beide Rennen in der ADAC GT4 Germany starteten bei einsetzender Dunkelheit und gingen in Finsternis über. Und so hatte es die 4,570 Kilometer lange Strecke des DEKRA Lausitzring in sich, mit schwierigsten Lichtverhältnissen, Spray und viel Dreck neben der Ideallinie. Die Rutschpartie beherrschten die beiden McLaren 570S GT4 von Dörr Motorsport sehr gut, denn in Rennen 2 gehörte der Sieg der Mannschaft um Team Manager Robin Dörr. Ein siebter und elfter Rang sorgten für weitere Zähler auf dem Punktekonto.

Das Samstagsrennen war actiongepackt, doch Dörr Motorsport konnte die Rutschpartie gut bewältigen. Fred Martin-Dye (31/London/GBR) startete in Rennen 1 mit der #69 auf P9 und konnte sich nach den Anfangswirren auf Rang 7 vorarbeiten. Auf dem baugleichen McLaren 570S GT4 mit der #59 griff Aleksey Sizov (17/Moskau/RUS) auf Starplatz 12 ins Steuer und kam immer wieder von der Strecke ab. Mit der Dunkelheit, dem Spray und schmutziger Strecke hatten alle zu kämpfen. Doch beide Piloten von Dörr Motorsport machen sich gut und übergaben auf den Rängen 6 und 8 an ihre Teampartner. Der zu kurze Boxenstopp forderte jedoch eine Durchfahrtsstrafe für die #59, so dass Christopher Dreyspring (22/Nürnberg/DEU) auf Rang 11 die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Phil Dörr (19/Butzbach/DEU) musste sich immer wieder gegen die Konkurrenz durchsetzen, durfte sich aber am Ende über einen siebten Platz freuen


Zweiter Sieg der Saison für Dörr Motorsport

Die Ideallinie war in Rennen 2 schon stark abgetrocknet, aber mit Regenreifen wählte das Team Dörr die sichere Variante. Von der ersten Startreihe aus, von P2, geht Christopher Dreyspring auf seinem McLaren 570S GT4 mit der #59 ins Rennen, Phil Dörr folgt mit dem #69 von P10 aus. Direkt in der ersten Runde wird der Butzbacher aber von einem drehenden Auto getroffen, schleudert und kracht in die Mauer, ein weiteres Rennfahrzeug schlägt noch in seiner Fahrertür ein. Es kann schnell Entwarnung gegeben werden, nach einem Check im Medical Center ist der 19-Jährige unverletzt. Mittlerweile war es endgültig Nacht geworden, die Bedingungen erneut extrem herausfordernd. Nach zwei Runden unter Safety Car ging es in normalem Renntempo wieder weiter und Christopher Dreyspring verteidigte zunächst erfolgreich seinen zweiten Platz, übergab dann auf Platz 3 liegend an Aleksey Sizov. Das Boxenstoppfenster wurde unter Safety Car durchgeführt, und das Pech der anderen war in diesem Fall das Glück für uns, was zur Folge hatte, dass Aleksey Sizov das Feld anführte. Bei einer verbleibenden Renndauer von 6.58 Minuten sah das Feld die rote Flagge. Rennsieg für Aleksey Sizov und Christopher Dreyspring. Zudem ein erster Platz für den Moskauer in der Junior-Wertung.


Immenser Zeitdruck bis zum Finale

„Es war wieder eine emotionale Achterbahn, die ich sicher nicht vergessen werde. Wir waren mit beiden Autos siegfähig, hatten aber irgendwie das Pech an den Hacken hängen. Am Ende freue ich mich über unseren Rennsieg und auch, dass es Phil gut geht“, bilanziert Team Manager Robin Dörr. „Gedanklich bin ich schon in den nächsten Tagen, die uns alles abverlangen werden. Wir haben gerade mal drei Tage Zeit, den verunfallten McLaren wieder rennfähig zu machen. Und wir wollen in Oschersleben wieder auf dem Podium stehen.“

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Dörr Motorsport hat damit insgesamt zwei Siege in der Saison 2020 auf dem Zähler und fünf Podiumsplätze. Jede der beiden Fahrerpaarungen stand einmal auf dem Treppchen ganz oben. Noch heute Nacht reist der Rennzirkus zum großen Finale in die Magdeburger Börde. Dann wird Dörr Motorsport erneut mit zwei McLaren 570S GT4 an den Start gehen.
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