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Sportwagen Allgemein
22.07.2019

Sieg für den Porsche 911 GT3 R, Porsche GT Team auf dem Podium

Das Porsche GT Team hat seine Führung in der Herstellermeisterschaft im siebten Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship erfolgreich verteidigt. Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland) erreichten im Lime Rock Park (USA) im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 den zweiten Rang. Die Markenkollegen Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) fuhren im Schwesterauto (Nummer 911) auf den vierten Platz. In der GTD-Klasse sicherte sich das Kundenteam Pfaff Motorsports mit dem Porsche 911 GT3 R den ersten Klassensieg in der nordamerikanischen Meisterschaft.

Die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams waren nach einem starken Qualifying gemeinsam aus der ersten Reihe in das Rennen gestartet. Laurens Vanthoor hatte sich in der Zeitenjagd am Vormittag in 49,133 Sekunden die Pole-Position gesichert – ein neuer Rekord für die GTLM-Klasse in Lime Rock. Nick Tandy im Schwesterauto mit der Nummer 911 ging von Platz zwei in den siebten Saisonlauf. Beim Start verteidigten die beiden rund 510 PS starken Fahrzeuge aus Weissach ihre Spitzenpositionen. Bis zum ersten fälligen Boxenstopp baute das Duo seinen Vorsprung immer weiter aus.

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In der zweiten Rennhälfte verloren die beiden Fahrzeuge mehrfach viel Zeit im Verkehr, zudem bauten die Reifen am Ende eines Stints bei hohen Temperaturen um 33 Grad Celsius stärker ab als beim siegreichen Mitbewerber Ford, der sich für einen zusätzlichen Boxenstopp entschieden hatte. Bis 20 Minuten vor Rennende konnte zunächst Pilet die Spitze halten, fiel dann aber wegen mangelndem Grip zurück. Bamber konnte sich in den letzten Minuten nicht mehr gegen die Angriffe des Ford Nummer 67 wehren. In der Herstellerwertung hat Porsche weiterhin einen Vorsprung von 24 Punkten. Bamber/Vanthoor haben ihre Spitzenposition in der Fahrermeisterschaft ausgebaut, Pilet/Tandy belegen weiter Rang zwei.

In der GTD-Klasse gab es Hochspannung bis zum Zielstrich. Der Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports war von Platz fünf in das Rennen gestartet. Startfahrer Zacharie Robichon (Kanada) verbesserte sich in seinem Stint um eine Position. Anschließend zeigte Porsche Young Professional Dennis Olsen eine Glanzleistung. Der Norweger arbeite sich zunächst konsequent auf den zweiten Platz voran, in den letzten zwei Runden griff er den bis dorthin führenden Acura immer wieder an und setzte sich schließlich mit einem Vorsprung von nur 0,01 Sekunden durch. Das baugleiche, über 500 PS starke Auto von Park Place Motorsports erreichte mit Werksfahrer Patrick Long (USA) und dem Deutschen Marco Seefried den vierten Platz. Direkt dahinter rangierten Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien) und sein amerikanischer Teamkollege Anthony Imperato im Fahrzeug von Wright Motorsports.

Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das war im wahrsten Sinne ein heißer Wettbewerb. Wir haben eine andere Strategie gewählt als Ford. Der Unterschied war über die Gesamtdistanz gesehen minimal, aber diesmal hatten wir leider das Nachsehen. Glückwunsch an die Sieger, die clever agiert haben. Mit dem zweiten Platz der Startnummer 912 haben wir die Führung in der Herstellerwertung behauptet und in der Fahrermeisterschaft sogar weiter ausgebaut. Unter dem Strich sind wir zufrieden. Gratulation an das Porsche-Kundenteam Pfaff Motorsports zum ersten Sieg in der GTD-Klasse. Es hat Spaß gemacht, beim intensiven Duell um den Sieg zuzuschauen.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Ford hat mit den drei Boxenstopps gepokert und diesmal gewonnen. Da kann man nur gratulieren. Wir sind heute mit Platz zwei zufrieden, denn diese Position bringt uns ganz wichtige Punkte für die Meisterschaft. Das Rennen war insgesamt großartig. Vom Start bis ins Ziel gab es intensive Zweikämpfe, einige Führungswechsel und für die Zuschauer ein tolles Spektakel.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Natürlich ist man hinterher immer schlauer. Vielleicht wären wir mit einer anderen Strategie zum Sieg gefahren. Wir haben aber die Meisterschaft im Blick und sind aus diesem Grund taktisch kein Risiko eingegangen. Auf dieser Grundlage haben wir das Maximale erreicht. Wir sind weiterhin in allen Wertungen an der Spitze. Das ist das Wichtigste.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Ford hatte heute die etwas bessere Strategie. Für uns war es schwierig, in den langen Stints das Tempo so hoch zu halten wie es für Platz eins notwendig gewesen wäre. Außerdem sind mir einige kleine Fehler unterlaufen. Porsche liegt in allen Meisterschaftswertungen an der Spitze. So gesehen war es ein erfolgreiches Wochenende.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Das Rennen dürfte jedem Motorsportfan viel Freude gemacht haben. Es war Wettbewerb auf allerhöchstem Niveau. Wir haben mit unserer Nummer 911 zwischenzeitlich geführt, sind am Ende mit Platz vier aber dennoch zufrieden. Für Porsche gab es auch in diesem Rennen viele Punkte. Die Meisterschaft geht weiter. Auch wir werden wieder bessere Ergebnisse einfahren.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #9): „Das Rennen war ein Kracher! Ich habe das Auto auf Platz vier übernommen und mich dann bis ganz nach vorn gekämpft. Unser Porsche 911 GT3 R war im gesamten Rennen konstant schnell. Am Ende waren die Reifen zwar auch bei uns sehr abgenutzt, aber ich konnte im Überrundungsverkehr trotzdem noch das entscheidende Manöver im Kampf um Platz eins setzen. Es war eng, hart und erfolgreich – so mag ich das.“

Zacharie Robichon (Porsche 911 GT3 R #9): „Sensationell, wie Dennis sich kurz vor Schluss an die Spitze gekämpft und diese im engen Duell verteidigt hat. Endlich haben wir den verdienten ersten Sieg für Pfaff Motorsports. Das gesamte Team hat seit Monaten hart daran gearbeitet, wenigstens mal auf das Podium zu kommen. Immer kam irgendetwas dazwischen, aber diesmal nicht – so wurde es sogar Platz eins. Dieser Erfolg bedeutet mir enorm viel.“

Ergebnis Rennen
GTLM-Klasse
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 182 Runden
2. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR, 182 Runden 
3. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 182 Runden
4. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 182 Runden

GTD-Klasse
1. Olsen/Robichon (N/CDN), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
2. Farnbacher/Hindman (D/USA), Acura NSX GT3, 178 Runden
3. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3, 178 Runden
4. Long/Seefried (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
5. Campbell/Imperato (AUS/USA), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
 
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