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18.07.2019

Porsche GT Team fährt in Lime Rock um den Gesamtsieg

Beim siebten Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Lime Rock (US) geht Porsche mit einem Vorsprung von 24 Punkten in der Herstellermeisterschaft an den Start. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge möchte das Porsche GT Team diesen Rekord weiter ausbauen. Die beiden rund 510 PS starken Porsche 911 RSR des Werksteams werden am Rennwochenende 19./20. Juli besonders im Fokus stehen, da die beiden Prototypenklassen nicht teilnehmen werden. In der GTD-Kategorie wollen die Kundenteams Park Place Motorsports, Wright Motorsports und Pfaff Motorsports mit jeweils einem Porsche 911 GT3 R auf das Siegerpodest fahren.

Der Lime Rock Park im US-Bundesstaat Connecticut ist die kürzeste Rennstrecke der gesamten Saison. Der 1956 gebaute Kurs in der hügeligen Parklandschaft rund 200 Kilometer nördlich von New York City ist nur 2,41 Kilometer lang. Das flüssige Layout mit seinen sieben Kurven lässt Rundenzeiten von deutlich unterhalb einer Minute zu. Das Porsche GT Team hat auf dem außergewöhnlichen Kurs bereits große Erfolge gefeiert. 2017 erreichte die amerikanische Werksmannschaft einen Doppelsieg, in der Saison 2018 fuhren Earl Bamber (NZ) und Laurens Vanthoor (BE) auf das Podium. Beim Event in Lime Rock setzen die beiden Prototypenklassen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship aus. Für das Porsche GT Team geht es somit um einen Gesamtsieg in der nordamerikanischen Langstreckenserie.

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Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 starten die Sebring- und Watkins-Glen-Sieger Patrick Pilet (FR) und Nick Tandy (GB). Das Duo liegt derzeit auf Rang zwei der Fahrerwertung. Die Werksfahrerkollegen Bamber und Vanthoor im Schwesterauto mit der Nummer 912 liegen in der Meisterschaft nach ihren drei Triumphen in Long Beach, Mid-Ohio und zuletzt im kanadischen Bowmanville an der Spitze des Klassements. In der GTD-Klasse gehen drei über 500 PS starke Porsche 911 GT3 R an den Start. Das Kundenteam Pfaff Motorsports (#9) geht mit Porsche Young Professional Dennis Olsen (NO) und Zacharie Robichon (CA) in den Wettbewerb. In der Nummer 73 von Park Place Motorsports wechselt sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long (US) mit dem Deutschen Marco Seefried ab. Den Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports (Startnummer 91) teilt sich Porsche Young Professional Matt Campbell (AU) mit Anthony Imperato (US).

Der Porsche 911 RSR wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich Setup weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt. Dabei wurden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent für Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik genutzt. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeugs für den Kundeneinsatz leistet über 368 kW (500 PS).

Das Rennen über 2:40 Stunden startet am Samstag, 20. Juli um 15:10 Uhr Ortszeit (21:10 Uhr MESZ). Live übertragen wird es außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com.


Stimmen vor dem Rennen

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Wir wollen unsere sensationelle Siegesserie in Lime Rock unbedingt fortsetzen. Gerade beim Rennen auf dem kleinen Kurs in Connecticut wäre es wichtig, auf Platz eins zu sein – denn dies ist eine der seltenen Gelegenheiten, in der IMSA-Serie einen Gesamtsieg zu feiern. Wir lassen auch nach fünf Triumphen in Folge nicht locker. Wir führen die Meisterschaft an. Das soll sich bis zum Ende der Saison nicht mehr ändern.“

Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das Rennen auf der extrem kurzen Strecke bietet Fahrern, Strategen und der gesamten Crew keine Atempausen. Der Kurs in Lime Rock hat noch eine weitere Besonderheit: Es gibt dort nur eine einzige Linkskurve. Das hat Auswirkungen auf die Abstimmung des Autos und auf die Reifennutzung. Wir waren in den vergangenen Jahren dort immer stark. Ich gehe davon aus, dass wir gute Chancen haben werden, unseren guten Lauf in diesen intensiven Wochen in Nordamerika fortzusetzen.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Lime Rock macht mir besonders viel Spaß, denn auf der kurzen Strecke gibt es immer reichlich Action. Der Kurs passt gut zu unserem Porsche 911 RSR, der einen verhältnismäßig kurzen Radstand hat. Wir werden dort ganz bestimmt konkurrenzfähig sein. Ich persönlich wünsche mir, dass mein Kollege Nick und ich uns die Führung in der Fahrermeisterschaft zurückholen können. Das Duell gegen unsere Werksfahrerkollegen in der Nummer 912 macht bisher sehr viel Freude.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Es ist das erste Rennen der Saison, in dem nur die GT-Fahrzeuge im Einsatz sind. Das verändert vor allem die Verkehrslage auf der kurzen Strecke, weil nicht ständig Prototypen im Rückspiegel auftauchen. Auf dem flüssigen, kurvigen Rennkurs ist Überholen schwierig. Man muss mit kühlem Kopf und viel Geduld agieren. Es ist in dieser Jahreszeit oft sehr warm in Lime Rock. Die vielen Runden pro Stint, der dichte Verkehr und die Besonderheiten der Strecke machen das Rennen dort körperlich sehr anstrengend.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Wir kommen nach fünf Porsche-Siegen in Folge nach Lime Rock. Unser Ziel ist es, diese Erfolgsserie fortzusetzen. Ich mag den Lime Rock Park sehr gern, denn die schnellen Runden von nur rund 50 Sekunden sind ein Spektakel. Wir waren dort mit unserem Porsche 911 RSR immer stark. Das wird in diesem Jahr sicherlich nicht anders sein.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „In Lime Rock stehen wir mit unseren GT-Autos endlich mal im Mittelpunkt. Auch wenn die Prototypen beim siebten Saisonlauf fehlen, wird auf der Strecke eine Menge los sein. Der Kurs ist schmal und dennoch schnell. Das bedeutet, dass wir im Rennen jederzeit dichten Verkehr haben werden. Das macht es spannend, spektakulär, aber auch schwierig. Porsche war in Lime Rock immer stark. Nach zuletzt fünf Siegen in Serie sind wir bester Dinge, aber auch hoch konzentriert. Unser guter Lauf geht nur dann weiter, wenn wir auch im kommenden Rennen wieder das absolute Maximum aus unseren Möglichkeiten herausholen. Wir wollen in der Meisterschaft vorn bleiben.“

Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #73): „Der Lime Rock Park bietet in jedem Jahr eine ganz besondere Atmosphäre. Der kleine Rennkurs hat viel Tradition und ist jederzeit ein Garant für spannenden und actionreichen Motorsport. Im vergangenen Jahr standen wir in Lime Rock auf der Pole-Position. Leider hat sich damals das Rennen für uns nicht ganz so positiv entwickelt. Das soll in diesem Jahr anders werden.“

Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #91): „Ich fahre in diesem Jahr zusammen mit Anthony Imperato und dem Team Wright Motorsports zahlreiche Rennen in der Blancpain GT World Challenge America. Ich kenne meinen Kollegen und die Mannschaft bereits gut, das Zusammenspiel funktioniert prächtig. Ich freue mich schon auf unseren ersten gemeinsamen Start in einem IMSA-Rennen. Über die Strecke in Lime Rock habe ich schon viel gehört. Ich kann es kaum erwarten, dort zu fahren.“
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