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GT4-Europameisterschaft
15.04.2019

Starker Saisonauftakt für KTM in der GT4 European Series

Nicht weniger als 36 GT4-Fahrzeuge starteten dieses Wochenende im königlichen Park von Monza in die Saison 2019, darunter drei KTM X-BOW GT4. Für „TrueRacing“ ging die österreichisch-schweizerische Paarung Reinhard Kofler/Patric Niederhauser an den Start, für „Valvoline-TrueRacing“ der Norweger Mads Siljehaug und der Deutsche Phil Hill sowie unter der Flagge des Kundenteams „razoon – more than racing“ das Österreicher-Duo Constantin Schöll/Dominik Olbert.

Auf dem Highspeed-Kurs spielte das Wetter eine weit größere Rolle, als es im italienischen Frühling zu erwarten gewesen wäre. Schon die inoffizielle Test-Session am Donnerstag war verregnet und brachte die ersten Probleme, nachdem Reinhard Kofler am Ende der Start-Zielgeraden einen Einschlag zu verzeichnen hatte. Dank toller Arbeit der Reiter Engineering Crew konnte das „TrueRacing“ Fahrzeug ab Freitag wieder an den Start gehen und im Qualifying die Plätze neun (Niederhauser) und sechs (Kofler) belegen. Für das Schwesterauto gab’s die Startplätze 12 (Siljehaug) und 27 (Hill), für „razoon – more than racing“ die Ränge 32 (Schöll) beziehungsweise 19 (Olbert).

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Für das Samstagsrennen blieb es trocken, Glück brachte das den KTM Teams aber leider nicht. Startfahrer Mads Siljehaug wurde bereits in der hektischen Startphase „abgeschossen“, ein Folgeschaden zwang das „Valvoline-TrueRacing“ Auto später im Rennen zur Aufgabe. Dominik Olbert kollidierte mit einem Mitbewerber, er musste den „razoon – more than racing“ KTM X-BOW GT4 mit kaputter Vorderradaufhängung abstellen. Und kurz vor Schluss erwischte es dann auch noch das „TrueRacing“ Team: Ein abgefallener Turboschlauch beendete das Rennen von Reinhard Kofler, der zu diesem Zeitpunkt am Weg zu einer Top-Sechs-Platzierung war.

Während Siljehaug/Hill und Schöll/Olbert im zweiten, verregneten Rennlauf erneut vom Pech verfolgt waren und nicht ins Ziel kamen, gelang Reinhard Kofler und Patric Niederhauser ein echter Befreiungsschlag: Trotz angelaufener Frontscheibe und null Sicht im strömenden Regen konnte Kofler den „True Racing“ KTM X-BOW GT4 auf Platz sieben an Patric Niederhauser übergeben, der wiederum auf Gesamtrang vier über die Ziellinie fuhr – eine Glanzleistung von beiden Piloten, wie Teamchef Hans Reiter bestätigt: „Dieses Wochenende war eine Achterbahn der Gefühle. Wir wussten, dass Monza die für uns schwierigste Strecke der Saison ist. Aber dass wir dann auch noch so hartnäckig vom Pech verfolgt werden, das war nicht geplant. Umso schöner ist es, dass wir dank der großartigen Performance von Reini und Patric jetzt doch noch wichtige Punkte mitgenommen haben. Das war im Hinblick auf die Meisteschaft ein sehr wichtiges Resultat. Leid tut es mir für Mads und Phil, deren kämpferisch großartige Leistung leider nicht belohnt wurde.“

Reinhard Kofler („TrueRacing“): „Das war ein Wochenende, das ich nicht so schnell vergessen werde. Zuerst der Crash am Donnerstag, dann das Pech mit dem Turboschlauch im ersten Rennen und jetzt der absolute Blindflug mit mehr als 200 km/h. Ich habe nichts gesehen, es grenzt an ein Wunder, dass ich das Auto auf Platz sieben übergeben konnte. Gott sei Dank hat sich das Risiko ausgezahlt!“

Patric Niederhauser („TrueRacing“): „Eine geglückte Revanche für Samstag. Danke an das Team und an Reini, das Auto war toll. Wenn es noch ein bisschen länger gedauert hätte, wäre sich eventuell sogar noch das Podium ausgegangen, ich war deutlich schneller als der Drittplatzierte. Aber natürlich freuen uns sehr über die Punkte für Platz vier!“

Mads Siljehaug („Valvoline-TrueRacing“): „Was soll man sagen? Ein Wochenende zum Vergessen. Wir haben mit einem soliden Qualifying begonnen, dann ging aber leider nichts mehr. Wir wurden in beiden Rennen mehr oder weniger abgeschossen, das ist sehr ärgerlich. Jetzt müssen wir nach vorne schauen, in Brands Hatch starten wir bei null.“

Phil Hill („Valvoline-TrueRacing“): „Ich habe mir für meine Premiere in der GT4 European Series nicht allzu viel vorgenommen, weil ich wusste, dass es schwierig wird. Dass wir aber in beiden Rennen nicht das Ziel sehen, das tut schon weh. In Brands Hatch müssen wir auf etwas mehr Glück hoffen, an der eigenen Leistung hat es nämlich nicht gelegen.“

Constantin Schöll („razoon – more than racing“): „Ohne Punkte oder zählbares Resultat aus Monza nach Hause zu fahren, das war nicht der Plan. Es ist sehr schade, zumal wir recht gut aufgestellt waren und im hart umkämpften Mittelfeld gut dabei waren.“

Dominik Olbert („razoon – more than racing“): „Der Unfall im ersten Rennen ging voll auf meine Kappe, es tut mir leid für Consti und das Team. Ein großes Dankeschön an unsere Jungs, die das Auto über Nacht fit bekommen haben. Das Regenrennen war extrem schwierig, dennoch waren wir bis zum Ausfall ganz gut dabei. Wir müssen nach vorne schauen, in Brands Hatch werden die Karten neu gemischt!“
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