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STT
14.05.2018

STT H&R Cup in Oschersleben: Erneut siegen Alzen und Bender

Wie schon beim Auftakt in Hockenheim teilten sich beim zweiten Lauf in Oschersleben Jürgen Alzen (Ford GT) und Jürgen Bender (Chevrolet Corvette Z06.R GT3) die Gesamtsiege. Während Alzen souverän am Samstag siegte, setzte sich Bender am Sonntag ebenfalls mit einem Start- und Zielsieg durch. In der Division 2 feierte René Freisberg (Audi TT RS) einen Doppelsieg.

In der Magdeburger Börde überzeugte Jürgen Alzen (Ford GT) im ersten Rennen mit einem souveränen Start- und Zielsieg. Der Betzdorfer verteidigte gleich beim Start seine Pole und münzte diese in den zweiten Saisonerfolg um. „Wir hatten ein paar Kleinigkeiten vom Training zum Rennen geändert und uns für den härteren Dunlop entschieden. Der ging auch von Anfang bis zum Ende tadellos. Ich glaube es war jetzt die Reifen-Fahrwerkssache, die ausschlaggebend war. Wir haben auch auf andere Stabis von H&R gesetzt. Das funktionierte alles sehr gut, gerade in den engen Ecken. Ich konnte die Pace bestimmen, habe zwischen durch etwas Speed herausgenommen. Als dann die Verfolger wieder leicht näherkamen, konnte ich erneut zulegen und den Abstand kontrollieren“, befand der Gesamtsieger.

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Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 R) überrumpelte mit einem Blitzstart die Konkurrenz und schnappte sich Rang zwei. Während Alzen an der Spitze einen Abstand herausfuhr, mühten sich dahinter Jürgen Bender (Chevrolet Corvette Z06.R GT3) und Michael Schulze (Nissan GT-R GT3) ab, um an Becker vorbeizukommen. Als erstes gelang dies Jürgen Bender, der sich ab der dritten Runde sogleich etwas absetzte. Schulze hatte wesentlich mehr Mühe. Zwar ging der Nissan kurzzeitig vorbei, doch bei den Überrundungen kam der Skyline in der Hotelkurve zu weit raus. Becker nutzte dies sofort aus und das Spielchen begann von neuem. Nachdem Schulze sich im achten Umlauf den dritten Gesamtrang zurückgeholt hatte, blies dieser zur großen Aufholjagd. Hundertstel um Hundertstel knabberte der Nissan-Pilot ab. Je nach Glück bei den Überrundungen schlug das Zeitenpendel hin und her. Am Ende reichte es trotz der starken Leistung nicht, um noch einmal an Jürgen Bender heranzukommen. Der Neckarsulmer sicherte sich den zweiten Gesamtrang und den nächsten wichtigen Klassensieg. „Es war gut auf den Klassensieg und nicht unbedingt auf den Gesamtsieg zu fahre. Diese Punkte zählen letztlich“, so Bender. „Mit dem Ausgang des Rennens kann ich letztendlich noch zufrieden sein. Beim Start war ich zu spät auf dem Gas und hatte zu viele Plätze verloren. Ich habe versucht das Beste aus der Situation zu machen. Andere kleinere Dinge haben mich auch nochmals etwas zurückgeworfen. So gesehen war das Resultat das optimale, was für mich noch machbar war“, konstatierte der knapp geschlagene Schulze.


Bender gewinnt das zweite Rennen

Im zweiten Rennen erwischte Jürgen Bender einen Bombenstart. Der Corvette-Pilot ließ Alzen und Schulze stehen. Die Dreiergruppe setzte sich sogleich vom restlichen Feld ab. Mit engen Abständen ging es um die Piste in der Magdeburger Börde, wobei Alzen immer wieder attackierte. Doch Bender blieb cool. In der siebten Runde ging es an die Überrundungen. Während Bender und Schulze durchkamen, blieb Alzen an einem zu Überrundenden hängen. Mit gebrochener Spurstange humpelte Alzen an die Box. Damit wurde der Dreikampf zu einem Duell. Schulze ließ anfangs nicht locker. Mit zunehmender Renndauer hatte Bender die Situation immer besser im Griff. Die Corvette schoss 2,775 Sekunden vor dem Nissan über die Ziellinie. „Der gute Start war ausschlaggebend. „Es war sehr spannend und wäre sicherlich so weiter gegangen. Ich weiß natürlich nicht, wie lange Jürgen Alzens Reifen gehalten hätten. Als der Ford weg war, kam der Nissan auf. Es ist ja seine Heimstrecke. Ich habe immer geschaut, dass da so die zwei Sekunden Abstand war und die Reifen etwas geschont“, berichtete Bender.

Bei Ulrich Becker wollte es ab Mitte des ersten Rennens nicht mehr ganz so rund laufen. Der Marler war auf Kühlwasser in die Wiese gerutscht. Becke vermutete zunächst einen Reifenschaden und nahm den Speed heraus. Dadurch kam Henk Thuis im Pumaxs RT immer näher, musste sich aber letzten Endes mit Platz fünf zufrieden geben. Auch im zweiten Durchgang hieß es Porsche gegen Pumaxs. Wieder war Thuis dran, doch Becker verteidigte seinen Platz erfolgreich. Dafür wurde der Marler mit dem dritten Gesamtrang und dem Klassensieg vor Michael Golz (Lamborghini Huracan Trofeo) und Jorma Vanhanen (Porsche 997 GT3 WRS) belohnt.


Freisberg in der Division 2 zweimal vorne

In der Division 2 feierte René Freisberg einen lupenreinen Doppelsieg. Lars Harbeck hatte beim ersten Einsatz des neuen BMW M4 GTR in der STT zweimal das Nachsehen. Freisberg hetzte in beiden Durchgängen den Klasse 3 Porsche Jorma Vanhanen. Im ersten Heat musste der Finne den schnellen Audi-Piloten noch passieren lassen, im zweiten Durchgang behielt Vanhanen die Oberhand. Harbeck konnte nur gegen Mitte des ersten Rennens zu Freisberg aufschließen, war aber am Ende zweimal deutlich zurück. Klassendritte wurde zweimal Sophie Hofmann, die mit ihrem Cup-Scirocco immer besser in Fahrt kommt. „Der Zweikampf mit Jorma Vanhanen hat mir viel Spaß gemacht – bis zu dem Moment als Wasser auf der Strecke war. Dadurch kam Lars Harbeck heran. Beim Start wurde so stark eingebremst, dass Harbeck vorbeikam. Ich konnte jedoch wieder schnell vorbei und es ging erneut gegen den Porsche. Die Siege gehen ganz klar auf die Kappe meines Teams. Wir haben viel gearbeitet“, so Freisberg.

Ralf Glatzel scheint in der Klasse 5T mit seinem jungen Teamkollegen Wodan Munding (beide Ford Fiesta ST) einen starken Gegner zu bekommen. Während der DSK Youngster im ersten Rennen lange dran blieb, ging Munding am Sonntag sogar zeitweise in Führung. Am Samstag landete Munding noch auf dem zweiten Klassenplatz. Diesmal geriet er beim Überrunden jedoch mit Jürgen Alzen ins Gehege. Nicht nur für Alzen, sondern auch für den Fiesta-Piloten war das Rennen gelaufen. Oleksandr Nosachenko (Mini Cooper JCW) holte sich dadurch den zweiten Platz vor Ingo Wirtz (Ford Fiesta ST). Diesen hatte sich der Mini-Pilot bei seinem erst zweiten Rundstreckenrennen in der vorletzten Runde geschnappt.
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