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FIA Formel 3 EM
13.05.2018

Lokalmatador Sacha Fenestraz siegt in Pau

Der Franzose Sacha Fenestraz (Carlin) startete bereits in der Vergangenheit erfolgreich auf dem 2,76 Kilometer langen Stadtkurs von Pau, mit einem Formel-3-Fahrzeug fuhr er an diesem Wochenende aber zum ersten Mal auf der Rennstrecke durch die engen Straßen der südfranzösischen Stadt.

Doch das hielt den vom Formel-1-Team Renault geförderten Nachwuchsrennfahrer nicht davon ab, den zweiten Saisonlauf der FIA Formel-3-Europameisterschaft auf eben dieser Strecke für sich zu entscheiden. Hinter Rookie Fenestraz wurden Alex Palou (Hitech Bullfrog GP) und Ferrari-Junior Marcus Armstrong (PREMA Theodore Racing) abgewinkt. Fenestraz holte sich mit dem Triumph auch die Führung in der Fahrerwertung der FIA Formel-3-EM vor Guanyu Zhou (PREMA Theodore Racing), dem Sieger des gestrigen Rennens, der sich heute mit Rang zwölf zufriedengeben musste.

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Sacha Fenestraz nutzte seine Pole-Position und setzte sich nach dem Start in Führung. Hinter ihm reihten sich Fabio Scherer (Motopark) und Alex Palou ein. In den ersten Minuten verlief das Rennen relativ ruhig, bis Devlin DeFrancecso (Carlin) und Artem Petrov (Van Amersfoort Racing) in Umlauf fünf kollidierten, was zu einer Safety-Car-Phase führte.

In Runde acht wurde das Rennen wieder freigegeben und Fenestraz verteidigte beim Restart Platz eins gegen den angreifenden Scherer. Auch die Positionen hinter ihm blieben zunächst unverändert. Doch Scherer ließ sich nicht abschütteln und begann ab Runde zehn, seinen Vordermann wieder zu attackieren. Zu diesem Zeitpunkt setzte kurzzeitig auch leichter Regen ein. In Runde 14 kam es zu einer Berührung zwischen Scherer und Fenestraz, die beide Fahrzeuge jedoch ohne große Schäden überstanden. Der Franzose konnte seinen Vorsprung auf den Schweizer durch diesen Zwischenfall sogar auf über eine Sekunde ausbauen, während Scherer sich fortan mit Palou in seinem Rückspiegel auseinandersetze musste. Wenig später rutschte der Rookie vom Team Motopark in die Streckenbegrenzung, sein Rennen war damit vorzeitig beendet.

In der Folge konnte niemand mehr den führenden Fenestraz in Gefahr bringen, er feierte nach 27 Runden seinen ersten Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Palou sah die Zielflagge als Zweiter vor Armstrong, was für beide der erste Podiumbesuch in der FIA Formel-3-EM bedeutete. Ben Hingeley (Hitech Bullfrog GP), Enaam Ahmed (Hitech Bullfrog GP), Jehan Daruvala (Carlin), Julian Hanses (ma-con), Ralf Aron (PREMA Theodore Racing), Robert Shvartzman (PREMA Theodore Racing) und Mick Schumacher (PREMA Theodore Racing) komplettierten die Top Ten.

Sacha Fenestraz (Carlin): „Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich hier gewonnen habe. Es ist erst mein zweites Rennen mit einem Formel-3-Auto in Pau und dieser Lauf war nicht sehr einfach – besonders als es in der Mitte des Rennens leicht zu regnen begann. Jetzt bin ich einfach nur happy. Besonders toll ist, dass ein Teil meiner Familie aus Pau stammt und ich hier viel Unterstützung bekomme. In diesem Rennen gab es für mich einen kritischen Moment, als ich eine Berührung mit Fabio Scherer hatte. Danach hatte ich zunächst Sorgen, dass mein Auto einen Schaden erlitten hat, dies war zum Glück aber nicht der Fall.“

Alex Palou (Hitech Bullfrog GP): „Mein Start war nicht so gut, aber in der ersten Kurve konnte ich mich aus allem raushalten und so auf Rang drei nach vorne fahren. Ich habe dann versucht, Fabio zu überholen, aber er verteidigte sich erfolgreich. Dabei haben wir uns berührt, was eine kleine Beschädigung an meinem Frontflügel zur Folge hatte. Das stellte in den folgenden Runden aber kein großes Problem für mich dar, mein Auto war während des gesamten Rennens sehr gut. Ich merke, dass ich mich ähnlich wie meine Teamkollegen hier in Pau von Session zu Session steigere. Vielleicht geht es im dritten Rennen dann noch weiter nach vorne.“

Marcus Armstrong (PREMA Theodore Racing): „Mein Start war in Ordnung, nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht. In Kurve eins konnte ich dann Rang vier erobern. Als Fabio in die Streckenbegrenzung fuhr und wieder zurück auf die Strecke rollte, hatte er mich fast getroffen. So gesehen hatte ich Glück, dass ich überhaupt auf dem Podium stehe.“
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