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VLN
11.10.2017

Christopher Rink: Platz zwei nach Herzschlagfinale

Was für ein furioses Finale von Christopher Rink beim vorletzten Saisonlauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring Nordschleife. Der Frankfurter kämpfte sich in der Endphase des Rennens mit bärenstarken Rundenzeiten an den Klassenführenden heran und lieferte sich mit diesem ein heißes Duell um den Sieg in der Produktionswagenklasse V4. Im Fotofinish fehlten Rink und seinen beiden Teamgefährten am Ende gerade einmal vier Zehntelsekunden. 

„Natürlich ist es ärgerlich, dass uns dieser Erfolg heute so knapp entgangen ist. Am Ende entscheiden einfach Kleinigkeiten über den Sieg in der stark besetzten Klasse. Trotzdem ist auch der zweite Platz wieder ein tolles Ergebnis für unsere Mannschaft, speziell nach dem Unfallpech beim letzten VLN Rennen. Der Schaden hat wirklich für enorm viel Arbeit gesorgt. Ich bin daher sehr stolz darauf, dass ich dem Team und meinen Fahrerkollegen das Auto perfekt vorbereiten konnte und es auf Anhieb wieder so gut funktioniert hat“, schildert Rink, für den der Tag zunächst noch relativ unspektakulär beginnen sollte. 

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So kam es für den Frankfurter erst einmal nur darauf an, im morgendlichen Qualifying seine Pflichtrunden abzuspulen. An eine richtige Zeitenjagd zu Beginn der Session war dabei kaum zu denken. „Die Strecke war anfangs noch sehr nass. Daher wussten wir, dass es ausschließlich auf eine schnelle Rundenzeit am Ende des Trainings ankommen wird.“ Dies sollte Rink und seinen beiden Teamgefährten Philipp Leisen und Danny Brink auch gelingen. So platzierten sie den PIXUM BMW 325i E90 auf einem vielversprechenden zweiten Startplatz. 

Im Rennen entwickelte sich einmal mehr zur Freude der vielen Zuschauer entlang der Nürburgring Nordschleife ein faszinierender Kampf um die Führung. So schenkten sich die Top-Teams in der Klasse V4 nicht das Geringste. Aufgrund der verschiedenen Boxenstoppstrategien hatte im Verlaufe des vierstündigen Rennens mal das eine, mal das andere Team die Nase vorne. Ein entscheidender und unberechenbarer Faktor dabei: das Wetter. 

„Nachdem es zwischenzeitlich angefangen hatte zu regnen, wussten wir nicht, wie sich die Bedingungen weiter entwickeln würden. Es war unheimlich schwer hier die richtige Reifenwahl zu treffen, denn die Eifel ist einfach unberechenbar“. Doch die Mannschaft rund um Christopher Rink sollte ein glückliches Händchen erwischen und sich dazu entschließen, durchweg auf Slicks zu bleiben. „Es waren zwei bis drei sehr kritische Runden, in denen es schwer war, das Auto ohne Regenreifen auf der Strecke zu halten. Danny hat diesen Job allerdings wirklich großartig gemeistert. Da alle Fahrzeuge auf einer unterschiedlichen Strategie unterwegs waren, wussten wir nicht genau, wo wir wirklich im Endeffekt genau platziert sind.“ Die Auflösung folgte nach dem letzten Boxenstopp, als Rink mit rund acht Sekunden Rückstand auf das Team von Manheller Racing wieder auf die Strecke ging. Aus dem Fernduell wurde nun für die verbleibenden Runden ein Zweikampf Stoßstange an Stoßstange. 

„In der Endphase des Rennens sind wir wirklich beide am absoluten Limit unterwegs gewesen, mit richtig schnellen Rundenzeiten. Ich konnte die Lücke immer weiter zufahren und war in der letzten Runde dann direkt hinter ihm“, so Rink, dessen angedachte Schlusstacke auf der Döttinger Höhe jedoch durch eine Gelbphase im Streckenabschnitt Tiergarten verhindert wurde. Somit belegte Rink nach dem Herzschlagfinale am Ende den zweiten Platz mit noch nicht einmal einer halben Sekunde Rückstand auf den Sieger. 

Trost spendete am Ende immerhin noch die Tatsache, dass Christopher Rink mit einer Rundenzeit von 9:46.394 min. nicht nur seine persönliche Bestzeit, sondern auch die schnellste Rennrunde in der Klasse V4 fahren konnte. Beim Saisonfinale am 21. Oktober 2017 wird aber erneut der Klassensieg im Fokus stehen, bevor man sich in die Winterpause verabschiedet.
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