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FIA WTCC
08.08.2016

López feiert mit Citroën emotionalen Heimsieg

Beim Südamerika-Gastspiel der FIA-Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Termas de Río Hondo gewann der Citroën C-Elysée WTCC beide Rennen und bleibt in Argentinien ungeschlagen. Nachdem das Eröffnungsrennen an Citroën-Pilot Tom Chilton ging, siegte im Hauptrennen Lokalmatador José-María López. Der Argentinier baute seine Führung in der Fahrerwertung weiter aus. Auch in der Hersteller-Wertung festigte Citroën seine Spitzenposition.

Bereits vor dem Start sorgte das Eröffnungsrennen für Schlagzeilen: Wegen eines Motorwechsels nach dem Qualifying wurde Pole-Sitter José-María López ans Ende des Feldes verwiesen. Der Argentinier bot seinen Landsleuten auf den Tribünen eine famose Aufholjagd und schaffte nach insgesamt zwölf Runden noch den Sprung auf Platz fünf. Sieger des Eröffnungsrennens wurde sein Markenkollege Tom Chilton. Der Brite vom Privatteam SLR ging als Zweiter ins Rennen und legte mit einem hervorragenden Start den Grundstein für seinen vierten Sieg in der WTCC. Hinter ihm landeten sein britischer Landsmann Rob Huff und Routinier Yvan Muller auf den Plätzen zwei und drei. Mit Mehdi Bennani auf Position acht landete ein weiterer Citroën-Pilot unter den besten zehn.

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Im Hauptrennen sahen die zahlreichen argentinischen Fans packenden Motorsport. Zu den Hauptdarstellern gehörte auch López, der nach dem Start zunächst die Führung an Norbert Michelisz abgeben musste. In der Folge lieferte sich López mit dem Ungarn packende Zweikämpfe. Erst in Runde sieben gelang es dem Weltmeister mit Unterstützung von Yvan Muller, seinen Citroën C-Elysée WTCC wieder an die Spitze zu setzen. Der Schlüssel zum Sieg, denn López überquerte nach 14 Runden die Ziellinie als Sieger mit einem Vorsprung von 2,032 Sekunden auf Rang zwei. Der ehemalige Weltmeister Muller lag lange auf Podestkurs, musste sich aber nach einem harten Zweikampf mit Michelisz, samt Ausritt ins Kiesbett, mit Rang fünf zufriedengeben. Ebenfalls in den Top Ten: die Citroën-Privatfahrer Mehdi Bennani und (Platz sieben) und Tom Chilton (Platz neun).

Bei noch vier verbleibenden Veranstaltungen führt Citroën in Fahrer- und Hersteller-Wertung die Tabelle souverän an. José-María López dominiert mit 117 Punkten Vorsprung das Fahrerfeld. In der Hersteller-Wertung steht Citroën mit 702 Punkten ebenfalls unangefochten auf Platz eins. Der nächste WTCC-Lauf wird am 3./4. September in Japan ausgetragen.

Stimmen nach dem Rennwochenende

Yves Matton (Teamchef Citroën Racing): „Der Sommer 2016 meint es gut mit uns und mit Citroën Argentinien: Innerhalb einer Woche gewinnt Kris Meeke mit Citroën hier einen Lauf zur Rallye-WM, heute hat ,Pechito' nachgelegt. Das Team hat an diesem Wochenende hart gearbeitet. Unsere Mechaniker waren sehr zuverlässig, als es darum ging, am Citroën C-Elysée WTCC von López den Motor zu wechseln, damit er bei seinem Heimrennen siegfähig bleibt. Großes Lob auch an Yvan, der mit seinem Manöver gegen Michelisz den Weg für López frei gemacht hat. Leider erhielt er nicht den verdienten Lohn in Form eines Podestplatzes. Glückwunsch auch an Tom Chilton, der seinen ersten WTCC-Sieg für Citroën geholt hat. Wir könnten in der WM kaum besser dastehen, werden uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“

José-María López (Citroën C-Elysée WTCC, Startnummer 37): „Pole-Position, Sieg und ein fünfter Platz bringen mich meinem Ziel viel näher, den dritten Titel in Folge einzufahren. Deshalb bin ich sehr glücklich darüber, wie das Wochenende für mich gelaufen ist. Vor meinem Heimpublikum zu gewinnen war sehr emotional. Das Eröffnungsrennen war sehr aufregend. Nach dem Qualifying entschieden wir uns für den Motorwechsel, weil wir damit rechneten, dass es sich auszahlen würde. Mein Citroën C-Elysée WTCC lief danach perfekt. Im Hauptrennen hat sich Norbert Michelisz sehr gut verteidigt. Vielen dank an Yvan, ohne den es sehr viel schwieriger für mich geworden wäre.“

Yvan Muller (Citroën C-Elysée WTCC, Startnummer 68): „Ich bin mit diesem Wochenende nicht zufrieden. Mein Citroën C-Elysée WTCC hatte das Potenzial für die Pole-Position, doch mir unterlief ein kleiner Fehler, der sich im Nachhinein auf das gesamte Wochenende ausgewirkt hat. Im Eröffnungsrennen bin ich gut aus den Startlöchern gekommen und konnte mir meinen nächsten Podestplatz sichern. Auch im Hauptrennen fuhr ich lange auf Podestkurs, doch die Kollision mit Norbert Michelisz kostete mich Rang zwei. Der Kampf um die Vizeweltmeisterschaft wird ein heißer Tanz – doch das ist für mich nur zweitrangig. Was wirklich zählt, sind die wertvollen Punkte, die wir an diesem Wochenende für Citroën in der Hersteller-Wertung gesammelt haben.“
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