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VLN
22.06.2015

Fulminates Aston-Qualifying – Klassensieg für Porsche

„I'll be back“, stand auf riesigen Pflastern auf dem Aston Martin Vantage V8 GT4 und es war eine unglaubliche Rückkehr des Avia-Aston. Insgesamt gingen sechs Mathol-Wagen beim dritten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an den Start. Ganz nebenbei gab es ein Novum bei Mathol Racing: Teamchef Matthias Holle war erstmals nicht in der Eifel und konnte so das erfolgreiche Wochenende nicht miterleben.

Der Teamchef konnte krankheitsbedingt nicht persönlich dabei sein. Doch in der Woche vorher hatte Holle alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass sein Team überhaupt mit voller Fahrzeugstärke antreten kann. Der Avia-Aston wird auch in der GT4-Europameisterschaft eingesetzt. Beim letzten Lauf vor zwei Wochen wurde das Auto bei einem heftigen Unfall komplett zerstört. Mit einem heißen Ohr durch die vielen Telefonate schaffte es Holle, einen jungen gebrauchten Aston Martin aus Schweden zu organisieren.

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„Wir kannten das Auto natürlich noch nicht richtig und konnten auch nicht viel dran machen“, sagte Fahrer und „Fahrwerkspsychologe“ Wolfgang Weber. Umso erstaunlicher, dass der Avia-Aston dann in der Startaufstellung von Gesamtrang sieben ins Rennen ging. Weber hatte direkt zu Beginn des Qualifyings eine perfekte Runde erwischt und kurz danach setzte leichter Regen ein. So weit vorne stand Mathol Racing bisher noch nie und die unglaublich große Porsche-GT3-Armada rund um den Aston-Martin zeigte, dass dem Rennstall aus Diez ein ganz großer Coup gelungen war.

Dass Hendrik Still in der Startphase eben viele dieser Porsche ziehen lassen musste, war logisch. Aber Mathol Racing ging es darum, die direkte Konkurrenz in der Klasse hinter sich zu lassen. Dies gelang auch problemlos bis zur neunten Runde. Dann meinte ein kleiner Elektronikbaustein verrücktspielen zu müssen, was das vorzeitige Aus bedeutete. Doch die GT4-Fahne hielt bei Mathol Racing dann der Stadavita-Aston hoch. Wolfgang Schuhbauer, Klaus Hahn und Doppelstarter Norbert Bermes (er sollte auch im Avia-Aston starten) holten sich Klassenrang zwei.

Großer Jubel auch im Porsche-Lager von Mathol Racing. In der Klasse V6 trat die Mannschaft gleich mit zwei Porsche Cayman an. Im Porsche Cayman R fuhren Rüdiger Schicht und Sebastian Schäfer durch konstant starke Runden auf den dritten Rang. Dabei wurde das Auto bei einem etwas heftigeren Gerangel deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Dem Fahrerduo machte das aber nichts aus. Den Klassensieg sicherten sich Claudius Karch und Ivan Jacoma im Zimmermann-Porsche Cayman S. Mit einer taktischen Glanzleistung und zwei sehr gut eingestellten Fahrern schien auf dem Papier der Sieg ein Kinderspiel zu sein. Doch wer beide Piloten nach ihrem Einsatz sah, wusste, dass sie harte Arbeit am Volant – des von Bremsenhersteller Zimmermann unterstützten Autos – geleistet hatten, die sich am Ende aber bezahlt machte.

Bleiben noch die Klassen SP3T und Cup5. Letztere – die BMW Cup-Klasse – ist sehr hart umkämpft. Mathol racing tritt hier mit dem Avia-BMW an, aber nicht, um ganz vorne mitzumischen. Andre Duve, Max Walter von Bär und Andres Serrano sind in diesem Jahr im BMW Cup in einem Lehrjahr. Es geht darum, dass sie im harten Kampf bestehen und sich persönlich Stück für Stück verbessern. Klassenrang 13 und ein unfallfreies Rennen war für die drei also absolut im Soll. Ähnlich sieht es beim Seat Leon Supercopa von Jörg Kittelmann, Klaus Müller und Thomas Heinrich aus. In ihrer Klasse sind die drei gegen deutlich stärkere Audi TT unterlegen. Doch auch hier war Platz vier und ein sorgenfreies Rennen alles, was die drei wollten und auch geschafft haben.

Für Mathol Racing geht es in der VLN Langstreckenmeisterschaft bereits am 4. Juli mit dem vierten Lauf der Meisterschaft weiter. Matthias Holle hofft dann wieder voll genesen zu sein, um zusammen mit seinem Team an der Strecke um die Klassensiege zu kämpfen.
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