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Porsche Carrera Cup
14.11.2015

Christian Engelhart im Interview

Christian Engelhart konnte sich im diesjährigen Porsche Carrera Cup die Vizemeisterschaft sichern. Der starke Motorsport-Pilot aus Kösching ist gleichzeitig der beste Deutsche im schnellen Markenpokal.

Christian, die Motorsport-Saison 2015 ist beendet und du bist in vielen Serien und Rennen gestartet. Was waren deine Highlights?

Engelhart: „Die Saison 2015 war für mich rückblickend ein sehr erfolgreiches Jahr: Mein bestes Jahr in den Porsche Markenpokalen und auch in anderen GT Serien konnte ich Siege und Erfolge feiern. Ein Highlight war definitiv der Doppelsieg in Hockenheim, wo ich sämtliche Sessions dominiert habe. Tolle Zweikämpfe hatte ich in Spa-Francorchamps und Monaco als ich Tür an Tür durch Eau Rouge gefahren bin bzw. in der Casino-Kurve an der Leitplanke gekratzt habe. Gefreut hat mich auch mein Sieg beim ADAC GT Masters und meine Konstanz im Porsche Supercup. Es gab einfach viele tolle Momente!“

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Vize-Meister im Porsche Carrera Cup, die Titelchance im Supercup bis zum letzten Rennen aufrecht erhalten – insgesamt zehnmal Podium, drei Siege – und das trotz Start mit neuem Team in den Markenpokalen. Fasse einmal deine Saison zusammen und sag uns, was das Erfolgsrezept bei MRS GT Racing war?

Engelhart: „Im Porsche Carrera Cup hat die Saison super angefangen und ich war zunächst Tabellenführer. Zur Saisonmitte habe ich dann durch drei unverschuldete Ausfälle an Boden auf die Konkurrenz verloren – konnte mir schließlich aber trotzdem beim Finale in einem spannenden Abschluss den Vizemeistertitel sichern. Im Supercup hatten wir von Anfang an eine sehr gute Saison und lagen durchweg in den Top-Drei der Meisterschaft. Bis zum chaotischen Saisonfinale in Austin sind wir um den Titel gefahren – eine Chance darum zu Kämpfen ist uns am Ende durch die Wetterkapriolen und die damit verbundenen Entscheidungen verwehrt geblieben. Mein Team hat dieses Jahr tolle Arbeit geleistet. Das sieht man vor allem, wenn man die Konstanz betrachtet: Bei 37 Rennen und 29 Zielankünften war ich 25 mal in den Top-Fünf. Das geht nur, wenn man ein dauerhaft gutes Auto hat. Ich bin deshalb sehr stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben. Unser Erfolgsrezept war immer, alles zu geben und zu keinem Zeitpunkt nachzugeben! Wir haben 2015 gemeinsam viel erreicht.“

2015 war ein weiteres Jahr, in dem du von März bis hinein in den November nahezu jedes Wochenende auf der Rennstrecke verbracht hast. Wie gut musst du dich als Fahrer dafür organisieren? Und wie kräftezehrend ist das viele Reisen?

Engelhart: „Ich bin gerne unterwegs und liebe meinen Beruf als Rennfahrer. Klar ist man am Sonntagabend nach einer langen Rückreise schon mal erschöpft – aber wer mich kennt weiß, dass ich bereits am Montag wieder an das nächste Rennen denke. Ich bin sehr analytisch und versuche die Zeit am Rennwochenende immer zu nutzen, um zu schauen, was ich an mir selber oder am Setup des Autos noch verbessern kann, um schneller zu sein.“

Du giltst als ausgewiesener Kenner der Porsche-Rennfahrzeuge. Wie groß ist der Reiz, auch andere Fahrzeuge und Klassen kennen zu lernen?

Engelhart: „Der Porsche Supercup und Carrera Cup ist für mich das perfekte Aushängeschild: Absolute Top-Fahrer, die alle mit dem gleichen Auto auf den besten Strecken um Zentimeter kämpfen. „Wer hier schnell ist, ist überall schnell“ hat mal ein guter Freund zu mir gesagt und ich glaube daran. Unabhängig davon ist es auch tolles „Racing“. Die Kämpfe sind hart aber fair, die Rennen kurz und spannend, das macht mir sehr viel Spaß. Andere Fahrzeuge und Klassen sind für mich natürlich auch interessant; das ADAC GT Masters ist vom sportlichen ebenfalls eine extrem anspruchsvolle Serie und in Langstreckenrennen werden Teams auch sehr gefordert. Für mich ist das alles reizvoll.“

Lass uns nach vorn schauen: Wie sieht deine Vorbereitung auf das kommende Jahr aus? Wie hältst du dich fit und wie schaut dein Wintertraining aus?

Engelhart: „Der Saisonauftakt 2016 findet traditionell beim 24 Stunden Langstreckenklassiker in Dubai statt. Hier sind bereits über 100 Autos gemeldet und das Rennen verspricht ein echtes motorsportliches Highlight zu werden. Wo und in welchen Serien ich 2016 starte, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das wird sich in den kommenden Wochen aber ergeben, die Gespräche sind in vollem Gange. Ich werde nächstes Jahr ganz sicher wieder angreifen und bereite mich deshalb jetzt schon auf die neue Saison vor. Mein Wintertraining besteht dabei zwei Teilen – dem Teil mit der sportlichen Saisonvorbereitung und dem „Managen“ der ‚Silly Season‘ am Telefon. Abschließend möchte ich an dieser Stelle nochmals einen großen Dank aussprechen. Dieser geht an meine Sponsoren und Partner sowie alle, die mich das ganze Jahr über unterstützt und angefeuert haben. Soviel Support zu haben spornt mich ungeheuer an!“