„Diesen Sieg widme ich meinen Mechanikern: Sie haben gestern Abend sechs Stunden gearbeitet, um meinen Elfer nach den Schäden aus dem Samstagsrennen wieder in perfekten Zustand zu versetzen“, beschrieb Porsche-Junior Ghiretti. „Es fühlt sich großartig an, wieder an der Tabellenspitze zu stehen.“
Der Südfranzose fuhr von der Pole-Position einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus. Auch eine rund 15-minütige Unterbrechung des Rennens, um eine Leitplanke zu reparieren, brachte ihn nicht aus dem Rhythmus. „Gegen Alessandro hatte ich heute keine Chance“, gab Ariel Levi zu, der mit etwas über eine Sekunde Rückstand den zweiten Rang erreichte. Der Israeli wartet zwar noch auf seinen ersten Saisonsieg, mit seinem insgesamt dritten Podiumsresultat konnte er sich dennoch auf die dritte Position in der Gesamtwertung verbessern.
Am Samstag Zweiter, am Sonntag Dritter – für Porsche-Junior Theo Oeverhaus endete auf dem Nürburgring eine Phase durchwachsenen Erfolgs. „Am Donnerstag bei den Testfahrten tauchten noch ein paar Probleme auf. Mit zwei Podiumsplatzierungen konnte ich deswegen wirklich nicht rechnen. Ich bin sehr glücklich über die Punkte. Aber natürlich ist mein Ziel für das nächste Rennwochenende der dritte Gesamtrang“, kommentierte der Osnabrücker, der in der Fahrerwertung jetzt sieben Punkte Rückstand auf Ariel Levi hat.
Als Vierter fuhr Alexander Tauscher, der Sieger des Samstagsrennens, im Porsche des italienischen Teams Target ins Ziel. Knapp hinter dem Bayer kreuzten der Franzose Marvin Klein (Proton Huber Competition) die Ziellinie. Mit dem sechsten Rang behauptete sich der Niederländer Kas Haverkort (Team GP Elite) als bestplatzierter Fahrer aus dem Talent Pool des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland.
Der bestplatzierte Rookie, Joseph Warhurst, belegte den neunten Rang. „Das war mein bisher intensivstes Rennen“, berichtete der 20 Jahre alte Brite aus dem Team Proton Huber Competition. „In der Anfangsphase lief es überhaupt nicht. In der Rennpause habe ich mich dann neu konzentriert und nach dem Neustart alles gegeben – mein zweiter Rookie-Sieg ist eine tolle Belohnung.“ Mit dem zweiten Platz verteidigte sein niederländischer Teamkollege Sacha Norden die Tabellenführung bei den Carrera-Cup-Neulingen.
Mit der maximalen Punktzahl in der ProAm-Wertung reist Michael Schrey vom Nürburgring zurück nach Osnabrück. Er gewann im Porsche 911 GT3 Cup von Bonk Motorsport am Sonntag die Kategorie. Am Samstag hatte er zwar nur den zweiten Rang erreicht, Laufsieger Alex Hardt wird als Gastfahrer allerdings nicht in der Punktewertung berücksichtigt. „Ein perfektes Wochenende, bei dem ich die Führung in der ProAm-Wertung weiter ausbauen konnte“, freute sich Schrey. Neben ihm auf dem ProAm-Podium standen Sören Spreng (GP Elite) als Zweitplatzierter und Michael Essmann (Team75 Bernhard), der Dritter wurde.
„Auch ohne die am Nürburgring häufig auftretenden Wetterkapriolen haben unsere Fahrer den Fans zwei spektakuläre und extrem abwechslungsreiche Rennen geboten. Zweimal wechselte an diesem Wochenende die Tabellenführung, die Spitzengruppe liegt weiterhin dicht zusammen. Auch bei den Rookies ist der Titelkampf wieder völlig offen. Ich denke, die zweite Saisonhälfte wird noch einmal richtig spannend“, kommentierte Thorsten Rückert, Projektleiter Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland.
Die Pause bis zur sechsten Runde des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland fällt kurz aus: Schon am übernächsten Wochenende (22. bis 24. August 2025) tritt der Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup auf dem Sachsenring zum elften und zwölften Saisonrennen an.
Ergebnis Rennen 10, Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, Nürburgring (DEU)
1. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (FRA/Schumacher CLRT), 19 Runden2. Ariel Levi (ISR/Team GP Elite), +1,308 Sekunden
3. Porsche-Junior Theo Oeverhaus (DEU/Bonk Motorsport), +3,534 Sekunden
4. Alexander Tauscher (DEU/Target), 4,889 Sekunden
5. Marvin Klein (FRA/Proton Huber Competition), +5,302 Sekunden
Stand Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland (nach 10 von 16 Rennen)
1. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (FRA/Schumacher CLRT), 163 Punkte2. Robert de Haan (NLD/Proton Huber Competition), 161 Punkte
3. Ariel Levi (ISR/Team GP Elite), 126 Punkte