Sprint Race 1: Horrells Durchbruch
Das erste Sprint-Rennen am Samstag wurde zur Sternstunde für Tim Horrell. Der US-Amerikaner, der aufgrund einer Querschnittslähmung seinen speziell umgebauten Porsche 718 GT4 RS #30 über Handhebel steuert, übernahm von Startplatz zwei die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
„Es fing gut an, wir hatten ein gutes Tempo, das Auto fühlte sich großartig an“, strahlte Horrell nach seinem Sieg mit 5,642 Sekunden Vorsprung. „Das ist mein erster GT4-Sieg in Deutschland und zugleich mein erster Erfolg im Porsche Sports Cup. Die Konkurrenz ist sehr stark – deshalb fühlt sich mein Sieg verdient an.“
Ismaeel Ellahi (#32) sammelte mit P9 gesamt wichtige Punkte, während Kuzey Citak (#31) als P15 gesamt (P13 in der Klasse) wertvolle Erfahrungen in seiner ersten Meisterschaft sammelte.
Sprint Race 2: Aufholjagd und Pech
Das zweite Sprint-Rennen brachte gemischte Gefühle. Horrell musste sich nach einem Ausweichmanöver, um einen Crash zu vermeiden, von ganz hinten auf P5 zurückkämpfen. „Ich war hinter zwei Autos gefangen, die gecrasht sind, und musste die Strecke verlassen, um auszuweichen. Wir hatten definitiv das Potenzial, wieder um das Podium zu kämpfen, aber es sollte einfach nicht sein.“
Ismaeel Ellahi zeigte eine beeindruckende Leistung und fuhr von P8 auf P4. „Im zweiten Rennen hatten wir endlich etwas mehr Glück, das war wirklich toll und zeigte endlich die Pace, die wir die ganze Saison hatten, auch im Endergebnis.“ Kuzey Citak verbesserte sich auf P13 gesamt (P12 in der Klasse) und zeigte trotz schwieriger Bedingungen Kampfgeist.
Endurance-Rennen: Von der Pole zum Lernprozess
Das Endurance-Rennen begann vielversprechend mit einer Pole-Position im Qualifying. „Wir hatten ein fantastisches Qualifying, P1 für das Endurance-Rennen“, freute sich Hendrik Still über den starken Start ins Wochenende. Im Rennen selbst kämpften Horrell und Still jedoch mit strategischen Herausforderungen, als sie sich für gebrauchte Regenreifen entschieden, während die meisten Konkurrenten auf neue Reifen setzten. Trotz dieser Rückschläge bewiesen beide Kampfgeist und erreichten P10 gesamt und P5 in der Klasse. „Es war eine schwierige Entscheidung bei den Bedingungen“, resümierte Still das herausfordernde Rennen.
W&S Akademie trägt Früchte
Teamchef Daniel Schellhaas zeigte sich begeistert über die Entwicklung seiner Fahrer: „Oschersleben brachte den erhofften Wendepunkt! Nachdem wir bei den Rennen zuvor noch keine Ergebnisse einfahren konnten, haben wir uns darauf konzentriert, weiter mit den Fahrern zu arbeiten. Speziell bei Ismaeel hat sich die Arbeit in unserem hauseigenen Simulator bezahlt gemacht – es ist toll zu sehen, dass er das Erlernte umsetzen konnte.“
Besonders bemerkenswert ist Ellahis Entwicklung: „Man darf nicht vergessen, dass Ismaeel dieses Jahr das erste Mal in einem Rennwagen gesessen ist und zuvor auf keinerlei Motorsport-Erfahrungen zurückblicken kann. Hier hat die W&S Akademie ihre Früchte getragen!“
Auch Tim Horrells Fortschritt wurde durch intensive Teamarbeit ermöglicht: „Mit Tim haben wir viel gearbeitet und analysiert – toll, dass er dies so schnell umsetzen konnte.“ Für Kuzey Citak sieht Schellhaas weiteres Potenzial: „Kuzey benötigt intensive Arbeit und Hilfe vom Team, dann wird auch er Erfolge einfahren.“
Teamleistung und Ausblick
„Insgesamt war es ein starkes Wochenende. Tim hat eine großartige Verbesserung gezeigt“, lobte Hendrik Still. Ismaeel Ellahi betonte: „Endlich haben wir die Punkte geholt, die wir als Team verdienen. Im ersten freien Training gingen wir als Team auf P1 und P2 – das war ein stolzer Moment.“
Kuzey Citak, der sein erstes Wochenende auf der Strecke absolvierte, zeigte sich lernbereit: „Es war ein schwieriges Wochenende, aber wir lernen daraus. Ich weiß, dass es beim nächsten Rennen besser wird.“
Schellhaas zog ein positives Fazit: „Es ist unglaublich, was wir hier erreichen konnten, wenn man die Ausgangslage der drei Piloten sieht! Ich bin stolz auf das Team und unser Gesamtpaket. Jetzt heißt es weiter zu arbeiten, um an die Erfolge in Spa anknüpfen zu können!“