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24h Barcelona
07.09.2015

Reini Kofler holt beim Langstrecken-Klassiker den Sieg

Was für ein Rennen, was für ein Finale, was für ein Riesenschreck: Nachdem der Mercedes SLS AMG GT3 von HP Racing die hektische Anfangsphase, die nachmittägliche Hitze, die einsetzende Dämmerung, die lange Phase der Nacht und die zermürbenden Vormittagsstunden überstanden hatte, krachte ausgerechnet Tourenwagen-Legende Bernd Schneider eine halbe Stunde vor Rennende in einen plötzlich langsamer werdenden Teilnehmer. Teamchef Hari Proczyk und die vier anderen Piloten waren starr vor Schreck, als man die TV-Aufnahmen des völlig demolierten Mercedes erblickte.

Sollten die wochenlangen Vorbereitungen, die tagelangen Strapazen und 23 ½ Stunden hochkonzentriertes Rennfahren wirklich umsonst gewesen sein? Bernd Schneider brachte den waidwunden GT3-Renner allerdings nicht nur in die Box zurück, sondern das Team konnte den Mercedes SLS AMG GT3 sogar soweit wiederherstellen, dass man damit zum Sieg beim 24-Stunden-Rennens von Barcelona fahren konnte.

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Es folgten unbeschreiblicher Jubel und riesengroße Erleichterung, die man dem Oberösterreicher Reinhard Kofler selbst eine Stunde nach der Zieldurchfahrt noch immer ansehen konnte: „Ich hätte nicht mehr geglaubt, dass wir das noch schaffen. Ich habe mich so geschreckt, ich bin jetzt noch total schockiert. Es ist einfach ein Riesenglück, dass wir das doch noch gewonnen haben.“

Schließlich hatte Kofler großen Anteil am Erfolg des Teams: Der schnelle Mann aus Attnang-Puchheim fuhr den Start-Turn, hielt den Anschluss an die Spitze und brachte das Team mit Doppel-Stints in der Nacht immer weiter nach vorne: „Die Doppel-Stints in der Nacht waren hart, nach fast zwei Stunden waren die Reifen jedes Mal eine halbe Stunde vor dem Boxenstopp komplett fertig. Aber das gesamte Team hat perfekt gearbeitet und jeder Fahrer eine absolute Spitzenleistung gebracht. Natürlich hatten wir auch ein wenig Glück, vor allem als das RAM-Team an ihrem Mercedes SLS Probleme mit der Radaufhängung bekam – ohne deren Schwierigkeiten wäre es eine ganz knappe Sache geworden. Aber Glück gehört eben auch dazu, um ein 24-Stunden-Rennen gewinnen zu können. Es ist einfach nur geil, ich freue mich riesig und ich hoffe, dass ich damit endgültig meine Visitenkarte abgegeben habe, um auch in Zukunft bei solchen Rennen ein fixer Bestandteil sein zu können!“
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