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VLN
30.04.2014

Kremer Racing: Auf Anhieb auf dem Podest

Es sollte ein Übergangsjahr werden für Porsche Kremer Racing. Einzelne Einsätze in der VLN sollen die Zeit überbrücken, bis das Nachfolgemodell des zur Zeit eingesetzten Kremer-Porsche 911 GT3 997 KR bereit steht. Aber nach dem Motto: „wer rastet, der rostet“ wurde das Einsatzauto zum dritten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft angemeldet.

Nach einem problemlosen Zeittraining stand mit einer Zeit von 8:30,751 Minuten der dritte Platz in der Klasse SP7 bis 4.000 ccm auf der Liste. Schon im Training zeigte sich, dass es mit einigen Doppelgelb-Phasen ein hektisches Rennen werden würde. Aber Platz 23 in der Gesamtwertung unter rund 195 Autos stimmte das Team zuversichtlich.

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Bereits in der Querspange gab nach rund zwei Kilometern der ersten Startgruppe zum ersten Mal Doppelgelb nach einem heftigen Crash und so sollte es leider vier Stunden lang weitergehen. Es war nahezu in keiner einzigen Runde an komplett normales Fahren zu denken. Kremer Startfahrer Wolfgang Kaufmann hielt sich mit seiner langjährigen Erfahrung geschickt aus allem heraus und übergab in Runde acht das Steuer an David Schiwietz auf Klassenplatz zwei. Auch Schiwietz schaffte es beim Slalom durch die vielen gestrandeten Autos ohne Beschädigungen am Kremer-Porsche und war immer im ganz engen Abstand zu den Klassenkollegen platziert. In Runde 16 dann der zweite Tankstopp mit Reifenwechsel und Wolfgang Kaufmann blies zur Schlussattacke.

Ein großes Fragezeichen blieb bis dahin der noch nötige Kurzstopp mit schnellem Nachtanken. Zwei der direkten Konkurrenten hatten bereits früher getankt, so wie Kremer es 2013 auch schon häufiger gemacht hatte. „Erst später zu tanken, war meine Entscheidung, ich habe mit einem Wetterwechsel gerechnet, der leider nicht kam“, übernahm Kremer-Inhaber Eberhard A. Baunach im Ziel die Verantwortung für diese Strategie. Zu allem Überfluss kam es direkt vor der Kremer Box zu einem Feuer eines Ferrari bei seinem Stopp. Die mit kompletter Schutzkleidung ausgerüstete Kremer Tank-Crew löschte die Kollegen. So wurde der kurz danach eintreffende Kremer Porsche in einiger Hektik abgefertigt.

Doch das Finale sollte noch heißer werden als das Boxengeschehen. Der bis zur letzten Runde in der SP7 führende Wochenspiegel-Porsche wurde im Abschnitt Kesselchen von einem SP9-Auto in die Leitplanken geschoben und musste das Rennen aufgeben. Auf der Döttinger Höhe kam es dann im Pulk, der an den Feierabendverkehr auf den Kölner Ringstraßen erinnerte, zu einem Auffahrunfall. Hierbei beschädigte sich der direkt vor dem Kremer-Boliden liegende SP7-Porsche den Kühler und musste leider ebenfalls ausscheiden. Wolfgang Kaufmann konnte ganz knapp an dem ausbrechenden Auto vorbeifahren und schaffte den zweiten Platz in der SP7-Klasse mit einem Rückstand von ganzen 36 Sekunden auf den Klassensieger. Auch Rang 17 in der Gesamtwertung ist ein sehr gutes Ergebnis für diesen Testeinsatz.

„Das gesamte Team hat gezeigt, dass Porsche Kremer Racing aus dem Stand jederzeit mit den Top-Teams der VLN mithalten kann. Wir stehen bereit, für potentielle Kunden erfolgreiche Einsätze in der VLN, aber auch an anderer Stelle durchzuführen, ganz in der mittlerweile 52-jährigen Tradition des Unternehmens“, erklärte ein zufriedener Eberhard A. Baunach nach dem Zieleinlauf.
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