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FIA WTCC
18.11.2014

Weltmeister Engstler verabschiedet sich aus der WTCC

Das große Finale in Macau war für Franz Engstler ein ganz Besonderes: denn mit den beiden Finalläufen verabschiedet sich der Allgäuer offiziell aus der WTCC. „Sieben volle Jahre sind wir in der WTCC gefahren, nun wollen wir uns neu orientieren. Mit dem Weltmeistertitel der TC2-Klasse habe ich dem Team und mir das schönste Geschenk zum Abschluss gemacht“, so Franz Engstler.

2010 war das Liqui Moly Team Engstler bereits Meister in der Teamwertung und stellte mit Kristian Poulsen zudem den Weltmeister bei den Privatfahrern. Der Weltmeistertitel der TC2-Klasse selbst zu holen war das große Ziel von Engstler. Seit sieben Jahren hatte man das im Visier, damals wurde der Einstieg in die WTCC auf Schloss Neuschwanstein bekanntgegeben und gerne blickt das Team zurück.

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„Die WTCC war unser großes Ziel und der Titel unser Traum. Auf dem Märchenschloss Neuschwanstein hat unser ganz persönliches Märchen begonnen und nun sind wir am Ziel“, so Teammanager Kurt Treml. Neben dem Weltmeistertitel gab es für Franz Engstler und das Liqui Moly Team Engstler zahlreiche weitere Höhepunkte in der WTCC. So konnte Engstler zum Beispiel 2011 in Oschersleben als erster Privatfahrer einen Gesamtsieg in der WTCC einfahren und ging damit in die Geschichte ein. Auch als Team war man all die Jahre sehr erfolgreich, neben dem Sieg 2010 war das Team von 2008 bis 2011 immer unter den ersten Drei. Den Weltmeistertitel hatte Franz Engstler schon vor den beiden Finalläufen in der Tasche. Dennoch war die Anspannung groß, denn der Stadtkurs von Macau gilt als eine gefährliche und unfallträchtige Strecke, wie Engstler am eigenen Leib 2009 erfahren musste.

„Mir krachte damals auf der Start-Ziel-Geraden ein Mitstreiter ungebremst in die Seite, nachdem ihr vorher von einem verunfallten Auto getroffen worden war“, erinnert sich Engstler. Ein weiterer unschöner Höhepunkt in den sieben Jahren WTCC war der Unfall mit dem Safety Car in Pau in Frankreich. „So was vergisst du ein Leben lang nicht. Ich führte das Gesamtfeld an und plötzlich zog das Safety Car über die weiße Linie heraus – ich hatte keine Chance, es kam zum Crash“, so Engstler weiter.

Unfallfrei blieb aber heuer das Abschiedsrennen in Macau. Das Liqui Moly Team Engstler dominierte ab dem ersten freien Training das TC2-Feld und Engstler konnte die Pole-Position in beiden Läufen in einen Start-Ziel-Sieg verwandeln. Zudem fuhr er beim Finale in die WM Punkte. Das Liqui Moly Team Engstler hatte an diesem Wochenende noch mehr Grund zur Freude: Pasquale di Sabatino wurde in der Meisterschaft Dritter bei den Privatfahrern und auch in der Asia Trophy stellt der Allgäuer Rennstall den Meister, denn hier siegte Filipe Souza mit einem Liqui Moly-BMW.

„Das Rennen in Macau war für mich ein toller Abschied aus der WTCC. Natürlich freue ich mich über den Doppelsieg und natürlich habe ich es genossen, noch einmal durch diesen engen und kurvenreichen Stadtkurs zu fahren – Macau ist nun mal eine meiner liebsten Rennstrecken, denn hier musst du fahren können“, so Engstler. Auf die Frage, ob er nun den Rennfahrerhelm an die Wand hängt, lächelt Engstler nur. „Wir werden zeitnah bekannt geben, was das Liqui Moly Team Engstler 2015 machen wird. In Rente gehen wir mit Sicherheit noch nicht“, so Engstler.
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