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RCN
06.05.2013

Zwei Klassensiege für Mathol Racing

Zwei Ausfälle, zwei Klassensiege und dreimal ordentliches Mittelfeld – so lässt sich der zweite Lauf der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) aus Sicht von Mathol Racing zusammenfassen. Bei herrlichem Frühlingswetter pilgerten einige Tausend Zuschauer an die Nordschleife, um den rund 140 Fahrzeugen beim Kampf gegeneinander und gegen die Uhr zuzuschauen.

Für die neun Mathol-Piloten war das Wetter und die Zuschauerresonanz Ansporn genug, gute Leistungen zu zeigen. Die warme Sonne konnte Claudius Karch für seinen Geschmack deutlich zu lange genießen. Denn der Vorjahresmeister musste seinen Porsche Cayman bereits nach wenigen Runden abstellen.

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„Ich kann nicht richtig schalten, die Gänge rutschen immer wieder raus“, Karchs erste Diagnose: Getriebe- oder Kupplungsschaden. „Das ist natürlich sehr schade und mir tut es für Claudius auch sehr leid“, meinte Teamchef Matthias Holle, „bisher ist das Auto immer ohne Probleme mit der Schaltung gewesen. Dass sowas dann mitten in einem wichtigen Rennen auftritt ist natürlich bitter.“ Das Problem hatte sich nicht vorher in Tests angekündigt, sodass Mathol Racing hätte reagieren können.

So mussten André Kuhn und Daniel Schwerfeld in der Klasse V6 die Kohlen aus dem Feuer holen. Im zweiten Porche Cayman von Mathol Racing lieferten sie ein blitzsauberes Rennen ab. Lohn der Mühen: Rang vier in der hart umkämpften Klasse. Ebenfalls in der Klasse V6 war Christian Volz mit dem dritten Porsche Cayman von Mathol unterwegs. Der Wittener hatte bei seiner Soll- und Bestätigungsrunde einen kleinen Fehler eingebaut, weshalb nicht mehr als Rang 13 heraussprang.

Den Lohn der Tüchtigen konnten Marc Legel und Thorsten Drewes in der Klasse V3 einstreichen. In ihrem Honda Civic gewann das Duo mit satten 119 Punkten Vorsprung auf Platz zwei. Allerdings lag das Duo bis zur Halbzeit noch auf dem zweiten Platz. Dann profitierten sie von einem groben Schnitzer der Konkurrenz. „Es gehört auch manchmal etwas Glück dazu und mit ihrer guten Fahrweise und konstant starken Leistung haben sich die beiden den Klassensieg letztlich verdient“, lobte Holle, der auch mit der Leistung von Dirk Tschierschke im zweiten Honda Civic besonders zufrieden war.

Der Fahrer rettete das Auto, als er bei über 200 Stundenkilometern im Streckenabschnitt Tiergarten einem Wettbewerber für mehr als 100 Meter in die Wiese ausweichen musste. Der danach notwendige Sicherheitsstopp verhinderte leider eine bessere Platzierung als Rang sieben.

Für den „Knaller“ des Tages sorgten Norbert Radhoff und Volker Wawer. Beide waren mit ihren BMW M3 direkte Konkurrenten in der Klasse F3. Kurz vor dem planmäßigen Boxenstopp waren sich die beiden offensichtlich nicht über die Vorfahrt einig und rasselten ineinander. Während Radhoff sich den linken Kotflügel verbeulte und deutliche Lackspuren die Felge zeichneten, musste bei Wawer die rechte Tür dran glauben. Beide konnten zunächst weiterfahren, bis der mit 38 Sekunden Führende Wawer kurz vor Schluss sein Fahrzeug aus Sicherheitsgründen stehen lassen musste. Aber auch Radhoff wurde es nicht einfach gemacht: In der Auslaufrunde platzte der linke Vorderreifen und der verdiente Klassensieg musste mit einer halben Runde Fahrt auf der Felge hart erkämpft werden.

„Wieso es zwischen beiden gekracht hat, werden wir in Ruhe auf den Onboard-Aufnahmen sehen“, sagte Matthias Holle. Der Teamchef ärgerte sich zwar über den Zwischenfall, wusste aber, dass so etwas in der Hitze des Gefechts auch Mal passieren kann. „Dass es nun ausgerechnet Teamkollegen getroffen hat, ist natürlich blöd.“

Viel Zeit für die Reparatur bleibt der Mannschaft nicht. Der nächste RCN-Lauf startet bereits am Freitag vor Pfingsten. Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens wird Mathol Racing natürlich wieder in der Rundstrecken Challenge starten. Schließlich liegt die Mannschaft aktuell in der Teamwertung vorne und will dort den Vorsprung ausbauen.
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