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24h Nürburgring
24.05.2013

Adrenalin Motorsport feiert Doppelsieg beim 24h-Rennen

Die 41. Auflage des ADAC Zurich 24h Rennens endete mit einem großen Erfolg für Adrenalin Motorsport. Vor rund 210.000 Zuschauern glänzte das Team aus der Nähe von Frankfurt mit einer perfekten Performance und erntete schlussendlich mit dem Doppelsieg in der Produktionswagenklasse V5 die Früchte für eine bemerkenswerte, mannschaftlich geschlossene Leistung.

Die Zuschauer entlang der Nürburgring-Nordschleife und das Millionenpublikum vor den TV-Bildschirmen erlebten nicht nur beim Kampf um den Gesamtsieg einen tollen Fight, sondern auch in den einzelnen Klassen. Mit Spannung schaute man im Team von Adrenalin Motorsport vor allen Dingen auf den Schlagabtausch in der Produktionswagenklasse V5, in der gleich vier der insgesamt sechs eingesetzten Fahrzeuge an den Start gingen.

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Bereits in den beiden Qualifyingsessions ging es sehr heiß zur Sache. Für eine faustdicke Überraschung sorgte dabei Uwe Ebertz, der den BMW M3 GT mit einer Rundenzeit von 10:08,411 Minuten auf die Pole-Position stellen konnte. Der Sinn-Fleisbacher, der sich das Cockpit mit Christian Drauch (Österreich), Christian Büllesbach (Königswinter) und Joe Kramer (Hamburg) teilte, freute sich sehr über diesen starken Auftritt: „Das Fahrzeug ist wirklich perfekt für die Nordschleife abgestimmt. Ich kam von Runde zu Runde immer besser zurecht und stehe mit dem ältesten Auto nunmehr ganz vorne. Jetzt bin ich gespannt, was wir von der Pole-Position aus im Rennen erreichen können.“

Für Daniel Zils (Bendorf), Matthias Unger (Heusenstamm), Norbert Fischer (Köln) und Timo Schupp (Öhringen) war im Zeittraining hingegen deutlich mehr möglich. Das Fahrerquartett auf dem BMW Z4 Coupé belegte mit einer risikofreien Runde bei schwierigen Witterungsbedingungen den dritten Rang. „Wir wollten zum Schluss noch einmal attackieren, aber durch den vorzeitigen Abbruch des Qualifyings war es leider nicht mehr möglich. Dennoch liegen wir in einer aussichtsreichen Position für den Saisonhöhepunkt“, so Unger.

Im Rennen legte Norbert Fischer mit dem BMW Z4 Coupé einen exzellenten Start hin und schob sich bereits auf dem Grand Prix Kurs an die führende Position der V5. Kontinuierlich baute der Kölner den Vorsprung auf die Konkurrenz aus, ehe in seinem zweiten Stint in den frühen Abendstunden Probleme mit der Valvetronicsteuerung auftraten. „Glücklicherweise stand ich im Bereich der Quiddelbacher Höhe, sodass unser Mechaniker Team schnell vor Ort sein konnte. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die Jungs, denn nur durch dieses sofortige Handeln haben wir es geschafft, gerade einmal drei Runden auf die Konkurrenz zu verlieren. Das hätte ansonsten für uns weitaus schlimmer ausgehen können, nun gilt es wieder aufzuholen“, so Fischer.

Doch die Aufholjagd der BMW Z4 Truppe wurde am späten Sonntagabend erst einmal unsanft unterbrochen. Starke Regenfälle und Nebelbänke sorgten für eine rund neuneinhalbstündige Zwangspause. Bis zum Zeitpunkt des Abbruches hatten Fischer, Unger, Zils und Schupp bereits wieder eine Runde auf die klasseninterne Konkurrenz gutgemacht. „Es gab durch den Rennabbruch Gewinner und Verlierer. Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt im Bereich der Hohenrain Schikane unterwegs und haben unsere Runde nicht mehr gewertet bekommen. Zudem mussten wir beim Restart aus Startgruppe drei wieder ins Rennen gehen. Sehr ärgerlich, denn mit diesem zusätzlichen rund drei minütigen Zeitverlust wurden wir gleich doppelt bestraft“, so Unger.

Erst am Montagmorgen gab die Rennleitung den Restart frei. Nutznießer waren unterdessen Ebertz, Drauch, Büllesbach und Kramer, die zum Zeitpunkt des Abbruches bereits über die Start-Ziel Gerade gefahren waren, ihre Runde dementsprechend noch gewertet bekommen haben und fortan die Spitzenposition in der V5 bis zum Zielstrich nicht mehr abgeben sollten. Fehlerfrei kamen die vier Piloten durch die „Grüne Hölle“ und feierten mit dem BMW M3 GT den Klassensieg. „Mit diesem Erfolg hat wohl niemand ernsthaft gerechnet. Einfach fantastisch, danke an das gesamte Team“, freute sich Ebertz. Für Zils, Fischer, Unger und Schupp reichte es nach einer entfesselnden Fahrweise noch für den zweiten Rang. Damit war der Doppelsieg für Adrenalin Motorsport perfekt. „Natürlich hätten wir lieber ganz oben gestanden, aber für das Team war es ein schönes Ergebnis. Glückwunsch an die vier Piloten auf dem M3 GT zum Klassensieg und vor allem vielen Dank an die gesamte Mannschaft. Im nächsten Jahr schlagen wir dann wieder zurück“, so Zils.

Auch das zweite BMW Z4 Coupé von Raphael Klingmann (Koblenz), Sebastian Krell (Aachen), Jörg Krell (Berg. Gladbach) und Rolf Weißenfels (Peterslahr) sah beim Saisonhöhepunkt die schwarz-weiß karierte Flagge. Platz fünf stand am Ende für das Fahrerquartett zu Buche. „Es ist schön, dass wir trotz der schwierigen Bedingungen durchgekommen sind. Während es für Rolf der erste Einsatz überhaupt auf einem BMW Z4 Coupé war, sind auch Jörg und Sebastian seit dem letzten 24h Rennen nicht mehr auf dem Fahrzeug unterwegs gewesen. Es hat somit ein wenig gedauert, bis wir uns alle wieder daran gewöhnt haben, aber von Runde zu Runde kamen wir immer besser zurecht“, berichtet Klingmann. Einen Platz dahinter wurde der BMW E36 M3 mit der internationalen Fahrerbsetzung Niels Borum (Dänemark), Maurice O'Reilly, Wayne Moore und Michael Eden (alle Neuseeland) gewertet. Moore feierte im Kreise von Adrenalin Motorsport bereits seine 20. Teilnahme beim 24h Rennen am Nürburgring.

Neben der Produktionswagenklasse V5 ging Adrenalin Motorsport beim 24h-Rennen 2013 auch in der SP8-Klasse an den Start. Thomas Ahles (Unterschleißheim), Andreas Winkler (Stetten), Frank Thomas (Stuttgart) und Torsten Kratz (Mönchengladbach) beeindruckten auf einem BMW E82 GTS mit konstant schnellen Rundenzeiten und sicherten sich in der stark besetzten SP8-Klasse einen mehr als achtbaren vierten Platz.

„Wir haben mit sechs Fahrzeugen mit das größte Kontingent im Starterfeld gestellt. Was unsere Mechaniker gerade beim wechselhaften Wetter alles geleistet haben, kann man gar nicht hoch genug loben. Zudem hat die Teamleitung sowohl beim M3 GT als auch beim Z4 zu jedem Zeitpunkt die richtige Reifenwahl getroffen, was angesichts des Pokerspiels aufgrund der schwierigen äußeren Bedingungen keine leichte Aufgabe war. Das alles war der Grundstein für unser tolles Endergebnis. Vielen Dank an alle Beteiligten“, so Unger.
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