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VLN
05.03.2012

semiQuarz RACING: 2012 sollen Platzierungen folgen

In der Saison 2011 war das Team semiQuarz RACING vom Pech verfolgt: Entweder streikte die Technik oder der Renault Clio wurde schuldlos abgeschossen. Aber auch eigens fabrizierte Abflüge warfen das Team immer wieder zurück und ließen das Ziel in weite Ferne rücken. Ab der am 31. März startenden Saison soll es deutlich besser laufen und alle wollen Erfolge sehen.

„Zum Schluss hatte eigentlich keiner mehr recht Lust, Rennen zu fahren. Zu heftig waren die Rückschläge über die ganze Saison. So mussten wir beim 24 Stunden-Rennen aufgrund technischer Probleme – das Getriebe versagte kurz vorm Rennende – auf Platz drei liegend, mit mehr als eineinhalb Stunden Vorsprung auf den Viertplatzierten den Wagen abstellen. Ein Spiegel der Saison, denn so oder so ähnlich lief es während des gesamten Jahres“, so das bittere Resümee von Dietmar Henke, Teamchef von SemiQuarz RACING aus Allershausen. Man habe gelernt, mit Rückschlägen umzugehen, allerdings sei es jetzt an der Zeit, vorne mitzufahren, ergänzt er mit aufkeimender Hoffnung. Auch in der bald startenden Saison der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, kurz VLN, wird er gemeinsam mit Konstantin Wolf aus Unterschleißheim an den Start gehen. Für die beiden stehen insgesamt zehn Rennen auf der Agenda. Der Renault Clio wird in der Klasse SP3 für Fahrzeuge mit einem Hubraum über 1.750 cm³ bis 2.000 cm³ eingesetzt. Auf eine Nennung in der Renault eigenen Wertung verzichtet das Team. Den Grund erläutert Henke so: „Wir wollen die technischen und materiellen Freiheiten der SP-Klasse genießen und uns nicht mit Einschränkungen behängen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, ausschließlich in der Klasse SP3 zu starten.“ Der schon in der letzten Saison neu aufgebaute Clio geht in diesem Jahr mit etlichen Detailverbesserungen in die bis zu sechs Stunden dauernden Langstreckenrennen auf dem Nürburgring und der Nordschleife. Die Fahrzeugvorbereitung hat der erfahrene Teamchef wie gewohnt den Technikern des Teams Walli in die Hände gelegt. „Die Jungs sind fit, kennen sich aus und wissen, was dem Auto gut tut“, so Henke.

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Speziell vorbereitet habe man sich über den Winter nicht; ein wenig Sport, um die körperliche Fitness aufrecht zu halten und hin und wieder im Kart gesessen, um die Rennspannung nicht zu verlieren, beschreibt Henke die rennfreie Zeit über den Winter. „Mit unserer Teilnahme am Kartrennen „Race vor Balthasar“, einer Wohltätigkeitsveranstaltung für das Kinderhospiz in Bochum, haben wir unsere Fitness und Renntauglichkeit aufgefrischt. Aus beruflichen Gründen werden wir vorm ersten Rennen keine weiteren Rennen bestreiten. Was wir getan haben, muss nun einfach ausreichen.“ Was sich Henke und Wolf selbst genommen haben, ist der mentale Druck: Das Fiebern auf den Saisonstart ist längst nicht mehr so stark wie es noch die vergangenen Jahre war, beide wirken wesentlich gelassener. Dietmar Henke erklärt: „Natürlich freuen wir uns auf den Saisonbeginn, freilich sind wir „heiß“ aufs erste Rennen, aber längst nicht mehr so wie die Jahre zuvor. Alles, was wir bis jetzt für die neue Saison getan haben, ist mit deutlich mehr Konzentration und wesentlich weniger Emotion über die Bühne gegangen. Damit haben wir auch den Druck reduziert.“

Für das Saisonhighlight, dem 24h-Rennen im Mai (19./20.05) setzt der Teamchef auf die bereits im vergangenen Jahr bewährte Besetzung. Dietmar Henke teilt sich mit Jörg Walkowski (Düren), Benjamin Weidner (Düren) und Marco Keller (Aachen) die Arbeit am Lenkrad. Zum Einsatz wird wie gewohnt ein Renault Clio kommen.

Übrigens: Wer auf der Internetseite von semiQuarz Racing den Cup Porsche bewundert hat und mutmaßte, dass Henke und Wolf damit auf Punktejagd in der VLN gehen, der hat sich getäuscht. Das Fahrzeug dient unter anderem Promotionszwecken, wird bei einigen Rennen im Porsche Sports Cup von Dietmar Henke und Jörg Walkowski pilotiert und soll vielleicht bei ausgesuchten Veranstaltungen der RCN - Rundstrecken Challenge Nürburgring e.V. – eingesetzt werden. Im Rahmen der VLN dient der Bolide ausschließlich dazu, Kunden, Gästen und Sponsoren mit Gästefahrten ein Highlight bieten zu können. Während der Langstreckenrennen bleibt das „große Kaliber“ Zaungast.
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