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RCN
11.05.2011

Defektes Getriebe verhindert Top-Platzierung

"Erst mal habe ich vergessen, am Start die Stoppuhr zu betätigen“, berichtet Christof Degener nach dem zweiten Lauf zur Rundstrecken Challenge Nürburgring 2011. Noch Stunden nach dem Rennen war der Architekt aus Hattingen über seinen Lapsus sichtlich verärgert. Da die Zeit aus der ersten Runde im vierten Umlauf möglichst genau wiederholt werden musste, sah sich Degener gezwungen außerplanmäßig die Boxengasse anzufahren, um sich bei seiner Crew nach der ersten Rundenzeit zu erkundigen. Dabei hatten sich er und sein Cousin Lars Grobbink (Essen) nach dem guten Abschneiden im ersten Lauf diesmal wieder besonders viel vorgenommen.

Nur eine Runde vorher sah er im Streckenabschnitt „Fuchsröhre“ den nach einem Unfall völlig demolierten BMW von Ulrich Kabel: „Gott sei Dank hat Uli mir im Vorbeifahren signalisiert, dass es ihm gut geht.“ Christof Degener ist erleichtert und spult die weiteren Runden im gelben Golf Kitcar routiniert und ohne besondere Vorkommnisse ab. Nach sieben Umrundungen des traditionellen Nürburgrings übergibt er den auffälligen Wagen mit der Startnummer 100 an seinen schon ungeduldig wartenden Cousin. Lars Grobbink, weder durch den Zeitnahmefehler noch durch den schweren Unfall vorbelastet, genießt das Fahren unter den optimalen Bedingungen und gibt kräftig Gas. Dabei gelingt es ihm sogar, die noch junge Bestzeit aus dem letzten Lauf erneut um 3 Sekunden zu unterbieten. An der Box ist man happy, liegt doch der kanariengelbe „Tweety“, kurz vor dem Ende des Rennens, auf dem zweiten Platz in der mit 31 Startern bestens besetzten Klasse H3. Dann klingelt das Handy. Lars meldet sich von der Strecke und berichtet vom ärgerlichen Aus in der letzten Sprintrunde – Getriebeschaden.

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„Und wir dachten schon, wir hätten die anspruchsvolle Technik des Golfs nun endlich im Griff.“ Christof Degener ist skeptisch, ob der Wagen rechtzeitig wieder fertig wird: „Der nächste RCN-Lauf ist schon in zwei Wochen und Teile für unser Spezial-Getriebe bekommt man nicht an jeder Ecke.“ Wieder zu Hause wird das defekte Teil gleich ausgebaut und geöffnet. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Das Zahnrad vom dritten Gang ist gebrochen und hat noch andere Teile stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch das Team Benninghofen Motorsport hat noch Glück im Unglück. Ein Anruf beim belgischen Lieferanten ergibt, dass alle benötigten Teile vorrätig sind und kurzfristig geliefert werden können. Wenn alles klappt, steht einem Start von „Tweety“ beim dritten RCN Lauf am 21. Mai nichts mehr im Wege.
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