Keine Titelkandidaten aber schnell – Armindo und Rast
„Ich warne davor, sich jetzt schon zurückzulehnen“, hebt der Trainingsschnellste Armindo mahnend den Zeigefinger. „Seid mal ganz sicher, dass die Kollegen morgen noch einmal deutlich zulegen können; aber zufrieden bin ich schon mit der Bestzeit.“ Mit 1:30.124 min umrundet er die Motorsport Arena Oschersleben um 46/1000 sec schneller als der amtierende Supercup-Champion René Rast. „Wir sind gut aussortiert, unsere Pace stimmt und so will ich mir morgen die erste Startreihe sichern“, fordert René Rast sich und seine Truppe für die Zeitenjagd im Qualifying. „Der Abstand zu Armindo ist so winzig, da ist morgen alles drin.“
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Mit Sprit geht’s deutlich besser - Jan Seyffarth
Im Gegensatz zum ersten Durchgang durfte sich in der zweiten Session gleich ein halbes Dutzend Piloten zumindest für ein paar Minuten am Platz an der Sonne erwärmen. Dabei wusste insbesondere Jan Seyffarth auf dem Porsche 911 GT 3 Cup des Familienbetriebs zu überzeugen. Nachdem er, mit dem nach dem Nürburgring-Unfall neuaufgebauten Elfer, im ersten Training bereits nach vier Runden wegen eines Problems an einem Adapter der Kraftstoffversorgung die Segel streichen musste, blies er diesmal gleich zwei Mal zur Bestzeitenjagd. „Das war ein großer Schritt in die richtige Richtung“, läst er deutlich hörbar Luft ab. „Ich konnte das komplette Training durchfahren, habe eine gute Runde erwischt und bin insbesondere im ersten Sektor gut aussortiert.“ Für den zweiten und dritten Abschnitt des mittelschnellen Kurses in der Nähe Magdeburgs will „er für morgen aber mindestens noch eine Zehntelsekunde finden“.
Tandy ist dran
Der Vizemeister des Jahres 2008 setzt sich gegen Tabellenführer Nick Tandy durch. Der Konrad-Porsche des Briten wird zwar auch einmal für ein paar Minuten an der Spitze der Zeitenliste geführt, dann fällt der zweifache Saisonsieger aber auf P4 zurück. „Das Team und ich wir sind trotzdem zufrieden. Wir sehen für morgen recht gut aus“, macht Tandy eher auf oberflächliche Konversation. In die Karten schauen läst er sich nicht. „Wir müssen hier Punkte sammeln für den Titelkampf im Cup“, sieht er wohlwollend darüber hinweg, dass er bereits in Oschersleben Meister werden kann. Der Abstand von 0,093 sec auf den Trainingschnellsten Armindo – ein Wimpernschlag und typisch für die Leistungsdichte im Carrera Cup auf der nur 3.667 km langen Strecke.
Zehnter aber nur drei Zehntel – Sean Edwards
Die Fahrer der Top-10 liegen innerhalb von nicht einmal vier Zehntel Sekunden. Diese Truppe wird vom Tandy-Verfolger Sean Edwards auf Rang zehn beschlossen. „Das Auto war gut, ich habe nur keine freie Runde erwischt“, lässt auch er sich im Fernduell gegen Tandy nichts wirklich Entscheidendes entlocken. „Entweder waren gelbe Flaggen draußen oder ich wurde geblockt. Mein Ziel für das Wochenende ist es, nach einem guten Qualifying im Rennen vor Tandy ins Ziel zu kommen und so die Meisterschaftsentscheidung zum Saisonfinale nach Hockenheim zu tragen.“
Zwischen Tandy und Sean Edwards liegen auf den Plätzen fünf bis neun Nicki Thiim, Stefan Wendt, Jaap van Lagen, Robert Renauer und Christian Engelhart. Vor allem die weiß-blauen Hermes-Attempto-Carrera aus der Nähe Hannovers warten bei ihrem Heimspiel mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf den Plätzen eins, fünf und sechs auf. „Eine sehr anständige Leistung“, grinst Stefan Wendt. „Wir haben das Getriebe gewechselt und das hat sich ausgezahlt, da ich heute morgen sehr deutliche Schaltprobleme hatte.“ Das Auto sei richtig gut, meint der Papenburger. „Da wäre sogar noch mehr drin gewesen, denn ich hatte einen Fehler drin. Morgen packen wir den Rest aus“, sprüht er förmlich vor Optimismus.
Das Qualifying wird am Samstag zwischen 15.35 und 16.10 Uhr ausgetragen. racecam.de überträgt per live timing und webradio live aus Oschersleben.
Quelle: racecam.de / bbe
