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ATS Formel 3 Cup
18.09.2011

Klasse statt Masse – Elfter Sieg für Stanaway

Da soll mal jemand behaupten, dass ein verhältnismäßig kleines Startfeld keine Spannung erzeugen könnte. Die Piloten des ATS Formel-3-Cup bewiesen in Assen, dass dem zumindest in Deutschlands schnellster Formelserie nicht so ist.

Letztlich gewann Richie Stanaway (Dallara Volkswagen) sein elftes Rennen der Saison. Es sollte zugleich aber auch eines der ereignisreichsten und spektakulärsten Rennen des Jahres werden, das Markus Pommer (Dallara Mercedes) und Alon Day (Dallara Volkswagen) auf den Plätzen zwei und drei beendeten.

Bevor die Startampel den Lauf freigeben konnte, setzte sich zunächst die Rennleitung durch. Gleich sechs Piloten wurden wegen Missachtung der roten Flagge im Qualifying nachträglich bestraft. Daraufhin verzichteten Rene Binder (Dalara Mercedes) und Riccardo Brutschin (Dallara Volkswagen) auf das Rennen. Hannes van Asseldonk, Alon Day, Nikolay Martsenko (alle Dallara Volkswagen) und Maxim Travin (Dallara OPC-Challenge) mussten sich hinten in der Startaufstellung anstellen.

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Kaum war das Rennen dann freigegeben, ging es furios zur Sache. Stanaway erwischte einen seiner schlechtesten Starts des Jahres und büßte die Führung gegen Pommer ein, der ebenfalls nicht perfekt aus den Puschen gekommen war. Beinahe hätte Klaus Bachler an beiden vorbeziehen können, doch das Führungsduo warf dem Österreicher die Tür zu. In der ersten Kurve drehte sich Bachler dann weg, weil er den feuchten Randstein getroffen hatte. Er sollte nicht der einzige bleiben, der das niederländische Publikum am TT-Circuit mit einer Pirouette unterhielt. Tony Halbig, Jeroen Mul (beide Dallara Volkswagen) und einige andere sorgten unfreiwillig für spektakuläre Szenen.

Derweil lieferten sich vorne Pommer und Stanaway einen harten Kampf. Erst als der Führende bei einer Überrundung etwas aufgehalten wurde, konnte der neue Meister vorbeigehen. Doch Pommer steckte nicht auf und blieb Stanaway dicht auf den Fersen. Bei der nächsten Überrundung verlor Pommer dann aber entscheidende Zehntel, die er bis zum Schluss nicht mehr aufholen konnte.

Ein unglaubliches Rennen zeigte auch der israelische Fahrer Alon Day. Durch die Strafe von Rang elf gestartet, kämpfte er sich bis auf den dritten Platz nach vorne. Dabei musste er zahlreiche Zweikämpfe überstehen, bei denen es durchaus sehr eng, aber stets fair zur Sache ging. Day sicherte sich damit auch die Chance auf den dritten Platz in der Meisterschaftswertung. Wenngleich er mit 20 Punkten Rückstand auf Klaus Bachler nur noch eine kleine Chance auf das Podium hat.

Richie Stanaway: Beim Start hatte ich mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen. Im Rennen konnte ich dann Markus erst bei der Überrundung überholen. Er war sehr schnell und ich hätte ihn sonst nicht packen können.

Markus Pommer: Beim Start war meine Reaktionszeit nicht so gut. Ich bin aber dann ordentlich weggekommen und konnte sofort die Führung übernehmen. Als Richie an mir vorbei war, bin ich immer wieder auf ihn aufgefahren, bis ich bei der nächsten Überrundung leider etwas abreißen lassen musste.

Alon Day: Die Strafe war für mich sicherlich hart, aber da konnte ich nichts gegen machen. Von Platz elf aus musste ich fast ununterbrochen kämpfen, um noch auf Platz drei nach vorne zu kommen.
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