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04.10.2011

Porsche mit Platz zwei zur Vizemeisterschaft

Starkes Saisonfinale von Porsche in der American Le Mans Series: Beim spannenden 1.000-Meilen-Rennen Petit Le Mans in Road Atlanta holten die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), Patrick Long (USA) und Patrick Pilet (Frankreich) in einem Herzschlagfinale den zweiten Platz.

Mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports fehlten ihnen nach über neuneinhalb Stunden mit harten Positionskämpfen und zahlreichen Führungswechseln nur sechs Sekunden zum Sieg in der GT-Klasse. Ihr zweiter Platz sicherte Porsche die Vizemeisterschaft in der Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt.

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Auf dem Traditionskurs im US-Bundesstaat Georgia bewies Jörg Bergmeister wieder einmal Nervenstärke, als er bis zur vorletzten Runde mit dem entscheidenden Angriff auf den vor ihm fahrenden BMW wartete. „In meinem letzten Stint habe ich darauf spekuliert, dass ich den BMW vor mir noch packen kann“, sagte der fünffache Road-Atlanta-Sieger. „Ich habe den Verkehr nach der Safety-Car-Phase genutzt, habe etwas riskiert und bin in Turn sechs außen an ihm vorbei gegangen. Es freut mich, dass ich durch dieses Überholmanöver Michelin die entscheidenden Punkte zum Gewinn der Reifenherstellerwertung sichern konnte.“

Seine Teamkollegen Patrick Long und Patrick Pilet hatten zuvor mit einer fehlerfreien Leistung den Grundstein für diesen Erfolg gelegt. „Das war eine tolle Erfahrung, beim Petit Le Mans für Flying Lizard zu fahren“, sagte Patrick Pilet. „Die Balance unseres Autos wurde mit zunehmender Renndauer immer besser und war gegen Ende nahezu perfekt. Ich bin super zufrieden.“ Patrick Long sagte: „Wir sind bei unserem Plan geblieben, uns aus allen Reibereien herauszuhalten, um in den letzten zehn Runden angreifen zu können. Dieser Plan ist aufgegangen.“

Entscheidend für das gute Abschneiden war neben der starken Leistung der Fahrer auch die perfekte Arbeit der Boxencrew. „Das gesamte Team von Flying Lizard hat einen Wahnsinnsjob gemacht. Alle Boxenstopps waren traumhaft“, sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. „Das Team hat durch seine tolle Leistung den Nachteil aus der Balance of Performance, den es hier wieder gab, sehr gut wettgemacht. In einem sensationellen Endspurt hat Jörg Bergmeister noch den zweiten Platz geholt und damit unserem Partner Michelin den Titel bei den Reifenherstellern gesichert. Hut ab vor allen, die an diesem Erfolg beteiligt waren.“

Das gute Mannschaftsergebnis von Porsche bei dem 1.000-Meilen-Klassiker komplettierten Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) und seine Teamkollegen Bryan Sellers (USA) und Martin Ragginger (Österreich). Mit dem Porsche 911 GT3 RSR vom Team Falken Tire belegten sie den fünften Platz. „Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte Wolf Henzler, der mit Bryan Sellers in dieser Saison die Rennen in Mid-Ohio und Baltimore gewonnen hat. „Wir sind kontrolliert gefahren und kein unnötiges Risiko eingegangen. Ich blicke zufrieden auf eine tolle Saison mit zwei Siegen zurück. Das war mehr, als wir erwartet haben.“ Sein Werksfahrerkollege Marco Holzer (Lochau) kam zusammen mit den Amerikanern Seth Neiman und Darren Law im zweiten Flying-Lizard-Porsche auf dem achten Platz ins Ziel.

Den Sieg in der Klasse GTC holten die Porsche-Supercup-Piloten Jeroen und Sebastiaan Bleekemolen (Niederlande) zusammen mit dem Amerikaner Tim Pappas, dem sie damit den Titelgewinn sicherten. In der Klasse GTE Am des Intercontinental Le Mans Cup, für den das Petit Le Mans auch gewertet wird, hatte Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) kein Glück: Mit dem von Proton Competition eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR lag er in Führung, musste nach 163 Runden aber wegen eines Schadens im Antriebssystem aufgeben.
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