Der Ford Mustang GT3 hat bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring seinen ersten großen Härtetest auf der Nordschleife gemeistert. Dennis Fetzer, Jusuf Owega, Salman Owega und David Schumacher (alle GER) sicherten sich souverän den Klassensieg in der SP9 PRO-AM. Das Youngster-Quartett von HRT Ford Performance landete im Gesamtklassement auf dem vierten Rang und erzielte damit die beste Platzierung, die je von einem PRO-AM-Fahrzeug bei dem legendären Langstreckenklassiker eingefahren wurde. Ulrich Fritz, Geschäftsführer des Haupt Racing Teams, lässt für uns das Rennen noch einmal Revue passieren und wirft bereits einen Blick auf das nächste Highlight am kommenden Wochenende: die CrowdStrike 24 Hours of Spa.
Wie fällt dein Fazit nach dem ersten Saisonhöhepunkt aus?
„Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Rennen zurück. Positiv hervorzuheben ist natürlich die vierte Gesamtposition für den Ford Mustang GT3 #65 und der souveräne Klassensieg in der SP9 PRO-AM. Auf der anderen Seite mussten wir mit der #63 und der #64 das Rennen vorzeitig beenden. Zu Beginn hat uns die Rot-Phase ein wenig geholfen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bei der #64 einen Reifenschaden zu verkraften und bei der #65 gab es zuvor auch schon einen ungeplanten, aber glücklicherweise kurzen Boxenstopp. So etwas kann man bei einem 24-Stunden-Rennen nie ganz ausschließen. Nach dem Restart waren unsere Autos aber alle wieder sehr wettbewerbsfähig unterwegs.”
Welchen Stellenwert hat der Klassensieg?
„Die Leistung der #65 ist gar nicht hoch genug einzustufen. Vierter Gesamtplatz mit einem PRO-AM-Auto – so etwas hat es vorher bei diesem Rennen noch nie gegeben! Die Jungs haben ihre Klasse mit einem überlegenen Abstand von zwei Runden gewonnen. Ich sage bewusst „die Jungs“, denn mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 22,5 Jahren ist dieses Resultat bei diesem schweren Rennen eine fantastische Leistung. Hinzu kommt, dass der Klassensieg der erste große 24-Stunden-Erfolg für den Ford Mustang GT3 in Europa ist. Wir sind alle sehr stolz, Teil dieser Historie zu sein.”
Dabei liefen die Vorbereitungen nicht optimal…
„Unsere Vorbereitung war sehr gewissenhaft, aber auch sehr herausfordernd. Aufgrund eines Unfalls beim Saisonauftakt der NLS sowie Überschneidungen mit der DTM und dem ADAC GT Masters konnten wir nicht so viel testen, wie wir es uns gewünscht hätten. Was die Strategie anbelangt, waren wir sehr gut vorbereitet, hätten aber trotzdem gern mehr Testkilometer absolviert. Das hat man vor allem zu Beginn des Rennwochenendes auch noch etwas gemerkt. Nach dem Warm-up lief es dann aber richtig gut. Die Fahrer waren happy mit dem Ford Mustang GT3 im Rennen.”
Wieviel Motivation zieht das Team aus dem Rennen?
„Das Team leistet schon die ganze Saison über einen hervorragenden Job. Alle arbeiten unglaublich hart – in der Vorbereitung, bei den Rennen an den Wochenenden und wenn nötig auch die ganze Nacht durch. Da kommen viele Stunden zusammen. Wenn dann ein so schöner Erfolg wie der Klassensieg bei einem der härtesten Autorennen der Welt herausspringt, ist das für uns alle eine super zusätzliche Motivation.”
Bereits am kommenden Wochenende steht in Spa das nächste 24-Stunden-Highlight an. Mit welchen Erwartungen geht HRT ins Rennen?
„Die CrowdStrike 24 Hours of Spa gelten als das größte und anspruchsvollste GT3-Rennen der Welt. Dass es in diesem Jahr so knapp nach dem Nürburgring folgt, macht die Sache nicht leichter. Wir nehmen aber sehr viele frische Eindrücke und wertvolle Erkenntnisse mit nach Belgien. Wir sind auf Betriebstemperatur, wie man so schön sagt. Die Reifenstrategie wird sicher nicht einfach, da wieder sehr heiße Rennbedingungen vorhergesagt sind, aber damit müssen alle zurechtkommen. Wir haben uns vorgenommen, sauber durchzufahren, und wenn uns das gelingt, ist auch in Spa eine gute Platzierung möglich. Wir als Team haben auf jeden Fall das Potenzial dazu.”