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VW Scirocco Cup
22.10.2010

Kris Heidorn gewinnt den Volkswagen Scirocco R-Cup 2010

Dem Wunstorfer Kris Heidorn reichte beim spannenden Saisonfinale auf dem Hockenheimring ein vierter Platz, um sich den Meistertitel im umweltfreundlichsten Markenpokal der Welt, dem Volkswagen Scirocco R-Cup zu sichern und siegte darüber hinaus auch in der separaten Junior-Cup-Wertung.

Dabei sah es zu Beginn des Rennwochenendes in Hockenheim gar nicht so gut aus. Es waren gerade erst einmal 20 Minuten im freien Training am sonnigen Freitag gelaufen, da musste Heidorn seinen Rennwagen mit einer gebrochenen Antriebswelle am Streckenrand abstellen. Alle taktischen Maßnahmen, die sich Heidorn mit Teamchef und Betreuer Rüdiger Seyffarth ausgetüftelt hatten, konnten nicht mehr umgesetzt werden. Trotz Ausfall stand man in der Ergebnisliste auf Platz 5 – doch ein gutes Omen für das Rennen?

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Der Regen zog am Samstag über die Rennstrecke. Das erste Mal, dass die Teilnehmer im Scirocco R-Cup im Regen fahren mussten, den bis dato hatte noch kein Fahrer den Scirocco R unter Regenbedingungen gefahren. Das Qualifying war dementsprechend. Starker Regen führte zu vielen Ausrutschern, Gelbphasen mit Überholverbot und sogar eine Trainingsunterbrechung mit roter Flagge. Dies brachte auch Kris Heidorn aus dem gewohnten Rhythmus. Bis kurz vor Ende des Zeittrainings lag er nur auf Rang 15 und seine beiden Titelkonkurrenten auf den Plätzen direkt hinter ihm. Vier Minuten vor Ende des Qualifying holte Rüdiger Seyffahrt seinen Schützling in die Box, veränderte den Luftdruck der Reifen und schickte Heidorn sofort wieder auf die Strecke – zum Herzschlagfinale. Heidorn blieben zeitmäßig nur noch zwei Runden: 1. die Regenreifen auf Temperatur zu bringen und 2. um dann anschließend noch eine schnelle Runde fahren zu können. Das Meisterstück ging auf. Kris Heidorn bewies Nervenstärke und fuhr in allen drei Zeitsektoren persönliche Bestzeiten. Dieser Husarenritt brachte ihm den fünften Startplatz und legte damit den Grundstein für seinen Triumph, während seine Titelkonkurrenten mit Platz 16 und 17 Nerven zeigten. „Das Kris in den letzten Minuten des Zeittrainings diese Nervenstärke bewies, hat mich sehr beeindruckt und zeigt, das er mit Köpfchen fährt“, so Teamchef Rüdiger Seyffarth nach dem Zeittraining.

Im Rennen ließ Kris Heidorn nichts anbrennen und fuhr wie gewohnt beherzt und intelligent, obwohl seine Konkurrenten einen sensationellen Start hatten. Diese patzten jedoch im Laufe des Rennens. Heidorn jedoch hielt sich aus Zweikämpfen heraus, vermied Angriffe auf die vor ihm liegenden außerhalb der Punkte fahrenden drei Gastfahrer und fuhr als Vierter über die Ziellinie und sicherte sich somit seinen ersten großen Karriereerfolg im Tourenwagenrennsport. „ Ich bin natürlich super glücklich und total erleichtert. Der Druck hat sich vor dem Finale schon enorm aufgebaut und ich musste beweisen, dieses Wochenende alles richtig zu machen. Meine Herzschlagrunde im Qualifying war der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb geht mein besonderer Dank an Rüdiger und Jan Seyffarth für ihre Unterstützung und das sie an mich geglaubt haben. Das Rennen selbst konnte ich ganz gut kontrollieren und ich bin stolz, erster Champion des neuen Scirocco R-Cup zu sein“, so Heidorn nach dem Finallauf. Neben dem Meisterpokal erhielt Kris Heidorn als Belohnung eine Einladung von Porsche zu einem Sichtungstest auf einem aktuellen Porsche Cup GT 3 aus dem Porsche-Carrera-Cup.
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