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DMV TCC
11.07.2010

Doppelsieg bei Hitzeschlacht in der Börde

Das fünfte Rennen der DMV Touring Car Championship in der Motorsport Arena Oschersleben gestaltete sich als wahre Hitzeschlacht. Der erste Durchgang wurde nach einem schweren Unfall der beiden Porsche-Piloten Andreas Liehm und „Doc Henry“ unterbrochen. Nach dem Neustart siegte Albert Kierdorf ebenso, wie im zweiten Durchgang.

Rennen 1
Albert Kierdorf hatte schon das Zeittraining mit seinem Porsche 997 RSR dominiert und zog auch im Rennen auf und davon. Dahinter folgten Martin Dechent und Jürg Aeberhard (beide in Porsche 997 GT3 Cup). In Runde 2 war es Ausgangs des Triples zu einem schweren Unfall gekommen. Andreas Liehm hatte sich mit seinem Porsche 997 RSR gedreht und wollte sich mit einem kleinen Schwenk aus der Gefahrenzone bringen. Einige Piloten kamen vorbei, doch „Doc Henry“ (Porsche 993 GT2) konnte nicht mehr ausweichen und krachte Liehm mit hoher Geschwindigkeit auf das Hinterrad der Fahrerseite. Während Liehm unverletzt blieb, wurde „Doc Henry“ zur Sicherheit in die Klinik nach Magdeburg geflogen. Am späten Abend wurde der Berliner operiert. Mittlerweile befindet er sich wieder auf dem Weg der Besserung. Liehm dagegen hatte mächtig Glück gehabt, dass er am Hinterrad, satt auf der Fahrerseite getroffen wurde. „Mein Start war sehr gut und Jimmy Gebhardt im X-Bow machte mächtig Druck“, begann Liehm seine Sicht des Unfalls. „Ich hatte mich dann gedreht und stand im 90°-Winkel zur Piste und wollte einfach nur die Strecke räumen. Zwei Autos hatte ich durchgelassen und dann eine Lücke gesehen. Ich hatte es schon fast geschafft, da hat mich der Doc getroffen“. Nach drei Runden wurde das Rennen zunächst unterbrochen.

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Rennen 2
Auch hier bestimmte Kierdorf das Tempo und zog dem Rest des Feldes auf und davon. Dahinter kämpften wiederum Aeberhard und Dechent um die Plätze. Am Ende gab es wiederum denselben Zieleinlauf: Es siegte Kierdorf vor Aeberhard und Martin Dechent. „Das war richtig anstrengend, ich hatte fast 70° im Cockpit und am Ende fehlte mir auch etwas die Motivation“, berichtete der zweifache Sieger Kierdorf. Aeberhard betrieb Schadensbegrenzung: „Ich habe am Schluss auf Albert aufgeholt, doch im hinteren Teil war viel Öl auf der Strecke und ich wollte meinen zweiten Platz und meinen Klassensieg nicht einbüßen und habe dann ziemlich Gas weggenommen.“ Höchst dramatisch verlief es in der Klasse Gr. H bis 3250 ccm und Seat Leon Supercopa, wo erneut Udo Zink die Nase vorne hatte, weil sein Bruder Hans- Christian immer noch mit Kühlerproblemen kämpfte. Diesmal hatte der junge Franke allerdings Pech. Nach einem kleinen Brand im Motorraum musste er aufgeben und seinem älteren Brüder den Sieg überlassen. Jim Gebhardt war im zweiten Rennen zwar deutlich besser, musste nach einem kapitalen Ausrutscher an der Kehre am Hotel allerdings Jörgen Hansen im Renault Mégane den Vortritt lassen. Der Däne braucht einfach die Rennen: „Im Training bin ich immer zu langsam, doch gerade im zweiten Rennen konnte ich sehr viele Konkurrenten überholen. Es war schön, aber hart.“ Den ersten Sieg überhaupt (in der Klasse A+H+F+Porsche 996 Cup+Donkervoort Cup) gab es für Michael Hoffmann im Ferrari 360. „Das war richtig anstrengend heute“, freute sich Hoffmann. „Erst war ja der Ralf Eisenreich im Toyota MR2 vorne, doch der ist abgeflogen und deshalb hatte ich sogar gewonnen. Ich wäre heute aber auch mit einem zweiten Platz zufrieden gewesen.“ Dasselbe galt auch für den Tschechen Tomas Pekar, der im Peugeot 306 die 2- Literklasse für sich entscheiden konnte. „Zunächst war Horacek im Octavia vorne, doch wir kamen beide Temperaturprobleme“, erzählte Pekar. „Am Ende reichte es für mich aber zum Sieg.“ In der Meisterschaft hatte weiterhin Hans-Christian Zink die Nase vorne. Er führt mit 75,30 Punkten vor Albert Kierdorf (73,00) und Jürg Aeberhard (71,90).
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