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ADAC Procar
11.04.2010

Procar-Meisterschaftsfavorit Benedikt Boeckels ausgebremst

„Es begann so hervorragend und endete leider sehr abrupt“, fasste Benedikt Boeckels seinen Start nach der langen Winterpause in der ADAC Procar am vergangenen Wochenende (09. bis 11. April 2010) zusammen.

Aber der Reihe nach. Schon bei den freien Trainingssitzungen auf dem 3,696 Kilometer langen Kurs in Oschersleben zeigte Benedikt Boeckels, warum er von vielen Insidern zum großen Meisterschaftsfavoriten gehörte.

Mit mehr als einer Sekunde Vorsprung war er mit seinem 185 PS starken Ford Fiesta ST schneller als der Zweitplatzierte und unterstrich damit seine Ambitionen. „An ihm geht wohl in diesem Jahr kein Weg am Titel vorbei“, erklärte dann auch ein Offizieller der ADAC Procar, obwohl er aufgrund eines Problems der Tankinnenpumpe das 2. Freie Training verpasste. „Das hat das Team aber sofort in den Griff bekommen und auch Samstag lief es wieder hervorragend“, kommentierte ein trotzdem sichtlich gut aufgelegter Boeckels in die Notizblöcke der Journalisten.

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Beim Zeittraining am Samstag sollte es dann es spannendes Duell mit dem amtierenden Meister Guido Thierfelder geben. Die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts und begeisterten die zahlreichen Zuschauer der ADAC Masters Weekends in der Magdeburger Börde. Am Ende hatte zwar Thierfelder die Nase vorne, doch der Abstand von 0,067 Sekunden war minimal und entsprach wohl nur ein paar Zentimeter. Damit knackte er mit 1:46.691 Minuten auch den Rundenrekord für einen Ford Fiesta ST – niemals fuhr in Oschersleben ein Pilot schneller

Aus der ersten Startreihe ging der 22-Jährige Willicher dann von Platz zwei in den Saisonauftakt der starken Tourenwagenserie mit insgesamt 23 Fahrzeugen. Schon in der Startaufstellung war sein mattschwarz lackierter Renner Anziehungspunkt der Fans. Und am Start ging noch alles gut. Boeckels hing sofort hinter dem Führenden. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Der Youngster wurde eingeklemmt und es kam zu mehreren Berührungen. Am Ende dieser fatalen Kette schlug Benedikt Boeckels vehement in die Mauer ein. Der Fiesta blieb zerstört stehen, doch Benedikt Boeckels konnte aus dem Auto aussteigen, da die hohen Sicherheitsanforderungen Schlimmeres verhindert hatten. Trotzdem klagt er später über Nackenschmerzen und ließ sich im Krankenhaus behandeln.

Nicht nur der Einschlag war heftig, sondern damit auch der Griff in die Budget-Kasse für diese Saison. „Wir müssen jetzt mal schauen, wie es weiter geht“, erklärte Benedikt Boeckels am Sonntagabend, „unser Budget war schon ziemlich eng und der Fiesta muss komplett neu aufgebaut werden.“

Jetzt ist Hilfe gefragt. Es wäre schade, wenn ein hoffnungsvolles Talent mit großen Chancen auf den Titel schon nach dem ersten Rennen aufgeben müsste. Benedikt Boeckels braucht nun ein neues Auto und muss am 09. Mai 2010 auf dem legendären Sachsenring wieder in der Startaufstellung stehen, sonst ist die Meisterschaft in ernster Gefahr!
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