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Sportwagen Allgemein
28.05.2025

Mit Sieg im Gepäck nach Detroit: Heinrich gibt weltweit Vollgas

Mit reichlich Rückenwind und einem umfangreichen Terminkalender reist der Würzburger Rennfahrer Laurin Heinrich am kommenden Wochenende (30. bis 31. Mai) zum vierten Lauf der nordamerikanischen Sportwagen-Meisterschaft nach Detroit. Der 23-jährige Porsche-Vertragsfahrer tritt erneut gemeinsam mit dem Österreicher Klaus Bachler für AO Racing in der GTD-Pro-Kategorie an. Während viele Piloten zwischen den IMSA-Rennen pausieren, nutzt der gebürtige Kürnacher jede Gelegenheit, um weiter im Cockpit zu sitzen. Rennen und internationale Testfahrten in Nordamerika, Europa und Asien füllten seinen Kalender: Für Heinrich eine perfekte Möglichkeit, damit er im Rhythmus und in einer Top-Verfassung bleibt. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz in der Thailand Super Series kann Heinrich zudem voller Selbstvertrauen in den Flieger Richtung USA steigen.

Der aktuelle IMSA-Champion blickt zudem auf eine gute Erfolgsbilanz in den USA: Durch die Siege in Sebring und in Laguna Seca belegt er aktuell Platz eins der Meisterschaftstabelle. „Mit dem Sieg im Vorjahr habe ich natürlich auch sehr positive Erinnerungen an Detroit. Klaus und ich greifen wie schon in Laguna Seca mit der pinken Roxy an und wollen mit ihr eine weitere Top-Platzierung einfahren“, erklärt Heinrich. Optisch steht dem Ganzen jedenfalls nichts im Wege: Der pinkfarbige Porsche 911 GT3 R namens Roxy präsentiert sich pünktlich zum nächsten Auftritt mit einem neuen Detail. In Anspielung auf den Sieg Anfang Mai in Laguna Seca bekommt der T-Rex-Porsche ein neues Merkmal: „Letztes Jahr gab’s für Rexy nach jedem Sieg einen goldenen Zahn. Jetzt erhält Roxy einen goldenen Fingernagel – das passt zu einer Lady und steht ihr auch bedeutend besser“, erläutert Heinrich augenzwinkernd.

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Der Start erfolgt auf dem nur 2,73 Kilometer kurzen Stadtkurs im Herzen von Michigan. Elf stark besetzte GTD-Pro-Fahrzeuge von sieben Premiumherstellern sind gemeldet. Das Ziel ist klar: Mit dem einzigen Porsche in der Klasse möchten der Unterfranke und sein Teamkollege ihre Spitzenposition in der Fahrerwertung festigen – wie im Vorjahr, als Heinrich nach dem Erfolg in Laguna Seca auch in Detroit siegte. Das Rennen zählt mit 100 Minuten zu den kürzesten im IMSA-Kalender und fordert aufgrund des engen Kurses höchste Konzentration. Die Teams absolvieren nur einen Boxenstopp und tanken nur wenig nach, wodurch der Fahrerwechsel besonders schnell erfolgen muss. AO Racing trainierte mit den Fahrern diese Abläufe gezielt im Vorfeld, um für den entscheidenden Moment perfekt gerüstet zu sein – ein taktischer Faktor, der über Sieg und Niederlage entscheiden kann.

Vor der Veranstaltung in Detroit nutzte Heinrich eine intensive Einsatzphase zur Vorbereitung. Vom 13. bis 14. Mai testete er mit Klaus Bachler und Ayhancan Güven aus der Türkei auf dem Circuit de Spa-Francorchamps (Belgien) im Porsche 911 GT3 R des französischen Teams Schumacher CLRT. Der Prolog diente zur Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen von Spa, das größte GT3-Langstreckenrennen der Welt. Direkt im Anschluss folgte ein Test mit AO Racing auf der Rennstrecke Watkins Glen im US-Bundesstaat New York. Am darauffolgenden Wochenende bestritt Heinrich mit dem Thailänder Vutthikorn Inthraphuvasak für AAS Motorsport by EBM den Saisonauftakt der Thailand Super Series. Gemeinsam bejubelten sie im Porsche 911 GT3 R auf dem Chang International Circuit (Thailand) den zweiten Platz im Eröffnungsrennen sowie den Sieg im zweiten Meisterschaftslauf. „So eine Phase ist für mich ideal. Ich lerne nicht nur viel auf der Strecke, sondern auch im Umgang mit unterschiedlichen Teams, Fahrstilen und Kulturen. Das bringt mich sportlich wie persönlich weiter und macht einfach richtig Spaß“, sagt Heinrich zu seiner Vorbereitungszeit.

Den finalen Feinschliff für Detroit holt sich das Fahrerduo am Mittwoch vor dem Event im Porsche-Simulator in Weissach. Der Test unmittelbar vor der Abreise nach Detroit soll dabei helfen, das Fahrzeug gezielt auf die Eigenheiten des engen und welligen Stadtkurses abzustimmen. Besonders kurze Distanzen auf Stadtkursen verlangen ein präzises Setup – jede Nuance kann entscheidend sein. Neben der Technik spielt auch das Miteinander im Team eine große Rolle. Heinrich und Bachler pflegen inzwischen ein gemeinsames Ritual. „Wir gehen am Morgen des Renntages zu Fuß einen Kaffee trinken, ganz in Ruhe. Dabei besprechen wir nochmal die wichtigsten Sachen und haben einen entspannten Start in den Tag“, erklärt der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport.

Der vierte Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship startet am Samstag, 31. Mai, um 21:40 Uhr deutscher Zeit. Der englische Livestream läuft kostenlos über den offiziellen YouTube-Kanal der IMSA und auf IMSA.tv. Der Pay-TV-Sender Motorvision zeigt das Rennen ebenfalls in voller Länge mit deutschem Kommentar.
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