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FIA WEC
10.05.2025

Anspruchsvolles Qualifying für Porsche in Spa-Francorchamps

Porsche Penske Motorsport hat auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ein schwieriges Qualifying auf den Positionen zwölf und 13 beendet. Auch der Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition verpasste auf Rang 14 den Einzug in die Hyperpole-Session der besten Zehn. In der LMGT3-Klasse nimmt der Porsche 911 GT3 R von Manthey 1st Phorm das 6-Stunden-Rennen am Samstag vom achten Startplatz auf. Die Iron Dames schlossen das Zeitfahren für den dritten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft auf Rang 13 der GT3-Wertung ab.

Nach der Bestzeit im zweiten Freien Training am Donnerstagnachmittag ging das Werksteam Porsche Penske Motorsport erwartungsvoll in den ersten Qualifying-Abschnitt. Bei frühlingshaften Bedingungen konnten sich die beiden 494 kW (672 PS) starken Hybridprototypen schon bei ihrem jeweils ersten Anlauf nicht unter den Top 10 etablieren. Nur die zehn Erstplatzierten kommen in die sogenannte Hyperpole-Session. Kévin Estre musste seinen zweiten Versuch mit dem Nummer-6-Porsche 963 nach einem leichten Übersteuern abbrechen. Der Franzose teilt sich den Rennwagen mit dem Belgier Laurens Vanthoor und Pascal Wehrlein. Estre und Vanthoor sind die amtierenden Titelverteidiger in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft. Wehrlein hat im vergangenen Jahr die FIA Formel E-WM gewonnen. Der Deutsche nutzt die 6 Stunden von Spa-Francorchamps zur Vorbereitung auf sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni. Dort tritt er gemeinsam mit dem Briten Nick Tandy und Felipe Nasr aus Brasilien im dritten Werks-Porsche 963 an.

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In der Nummer 5 von Porsche Penske Motorsport begann Julien Andlauer mit zwei Qualifyingrunden am Stück. Nach einer kurzen Abkühlphase ließ er einen dritten Versuch folgen. Am Ende fehlten dem Franzosen zwei Zehntelsekunden auf die Top 10. Andlauer bildet zusammen mit dem Dänen Michael Christensen und Nico Müller aus der Schweiz das Fahrertrio in Spa-Francorchamps. Müller ist als Werkspilot von Porsche für das Kundenteam Andretti Formula E aktiv. Er übernimmt bei den 24 Stunden von Le Mans für Porsche Penske Motorsport die Rolle des Ersatzfahrers.

„Wir wussten, dass uns nach den Läufen in Katar und Imola erneut ein schwieriges Rennen bevorstehen würde. Dennoch haben wir erwartet, dass der Abstand zur Spitze geringer ausfällt. Das hat sich leider nicht ergeben“, kommentiert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Natürlich sind unser Team und die Fahrer enttäuscht. Generell haben es sehr ungewöhnliche Namen nicht in die Hyperpole geschafft. Nichtsdestotrotz werden wir im sechs Stunden langen Rennen kämpfen. Von unseren Startpositionen können wir durchaus ein gutes Resultat und WM-Punkte erreichen.“

Proton Competition setzte seine aufstrebende Form auch in Belgien fort. Das Kundenteam nimmt das 6-Stunden-Rennen am Samstag von der 14. Position in Angriff. Qualifying-Fahrer Nico Varrone aus Argentinien teilt sich den Porsche 963 mit der Startnummer 99 mit dem Schweizer Neel Jani und Nico Pino aus Chile.

LMGT3-Klasse: Bester Porsche 911 GT3 R startet von der achten Position

Im ersten Segment des zweigeteilten Qualifyings der LMGT3-Klasse hat der US-Amerikaner Ryan Hardwick den 911 GT3 R des Porsche-Kundenteams Manthey auf den zweiten Platz gefahren. Dem unter der Bewerbung von Manthey 1st Phorm laufenden Rennwagen war damit der Sprung in die Hyperpole der besten Zehn gelungen. Dort übernahm Riccardo Pera das Steuer. Der Italiener konnte die Rundenzeit nochmals um über drei Zehntelsekunden verbessern. Dies genügte am Ende aber nur für den achten Startplatz.

Im ebenfalls bis zu 416 kW (565 PS) starken 911 GT3 R der Iron Dames setzte die Französin Célia Martin im ersten Qualifying-Abschnitt die 13. schnellste Zeit. Die erfolgreiche Initiative zur Förderung von Mädchen und Frauen im Motorsport kooperiert ab diesem Jahr intensiv mit Porsche Motorsport.

Das 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, der dritte Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, beginnt bereits am Samstag (10. Mai) um 14:00 Uhr Ortszeit (MESZ).

Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Spa-Francorchamps im Qualifying-Modus macht immer großen Spaß. Ich habe mich im Porsche wohlgefühlt, erwischte aber nicht die absolut perfekte Runde. Zudem fehlt uns ganz offensichtlich Performance. Darum haben wir leider den Einzug in die Hyperpole verpasst. Jetzt konzentrieren wir uns auf das morgige Rennen. Hoffentlich können wir uns dort wieder nach vorne kämpfen und eine gute Punkteausbeute herausholen.“

Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Mit einer perfekten Runde hätten wir es vielleicht in die Hyperpole-Session geschafft, aber sie ist mir leider nicht gelungen. Unser Porsche 963 war ok, aber auch nicht überragend zu fahren. Ich glaube, wir hätten einen besseren Job machen können. Der Abstand zur Spitze erscheint generell sehr groß. Das frustriert und enttäuscht natürlich. Morgen steht uns ein 6-Stunden-Rennen bevor, mal sehen was für uns in Reichweite liegt.“

Nico Varrone (Porsche 963 #99): „Ich bin recht zufrieden – wir haben uns gegenüber gestern erneut verbessert. Für uns ersetzen die freien Trainingssitzungen immer die Testtage. Aber wir nähern uns der Spitze und den Werks-Porsche immer weiter an, das gefällt mir. Ich habe mein Bestes gegeben, auch wenn ich in meiner Qualifying-Runde natürlich gerne noch schneller gefahren wäre. Jetzt müssen wir schauen, was wir für das Rennen noch optimieren können. Wir wollen das Maximum aus unserem Paket herausholen.“

Célia Martin (Porsche 911 GT3 R #85): „Gegenüber meiner Qualifying-Simulation im Freien Training am Vormittag habe ich mich um zwei Zehntelsekunden verbessert. Leider hätten wir aber fünf Zehntel gebraucht. Ich weiß zwar, wo ich die noch finden kann, leider ist mir dies in der Kürze der Zeit aber nicht gelungen. Jetzt werden wir weiter am Set-up fürs Rennen arbeiten, beim vergangenen Lauf in Imola haben wir diesbezüglich einiges gelernt. Unser Ziel lautet: Wir wollen die Punkteränge erreichen.“

Riccardo Pera (Porsche 911 GT3 R #92): „Der Sieg in Imola hat dem gesamten Team einen gehörigen Motivationsschub gegeben. Die achte Startposition hier in Spa-Francorchamps erscheint vielleicht nicht ganz ideal, aber während der sechs Rennstunden kann viel passieren. Wir müssen möglichst sauber fahren und uns aus allen Schwierigkeiten heraushalten. Es macht einfach unglaublich Spaß, mit dem Porsche 911 GT3 R auf dieser tollen Strecke zu fahren.“

Ergebnisse Qualifying

Hypercar-Klasse:
1. Fuoco/Molina/Nielsen (ITA/ESP/DNK), Ferrari #50, 1.59,617 Minuten
2. Kubica/Ye/Hanson (POL/CHN/GBR), Ferrari #83, 1.59,964 Minuten
3. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi (ITA/GBR/ITA), Ferrari #51, 2.00,201 Minuten

LMGT3-Klasse:
1. Robin/Gehrsitz/Nakayama (FRA/DEU/JPN), Lexus #78, 2.17,732 Minuten
2. Deboer/Barrichello/Hasse Clot (USA/BRA/FRA), Aston Martin #10, 2.18,008 Minuten
3. Sousa/Tuck/Barker (POR/GBR/GBR), Ford #77, 2.18,016 Minuten
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