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FIA Formel E
01.06.2025

Cassidy feiert Start-Ziel-Sieg im Regen von Shanghai

Unter schwierigen Bedingungen verwandelte Nick Cassidy vom Team Jaguar TCS Racing seine Pole-Position in einen Start-Ziel-Sieg und sicherte sich damit seinen ersten Saisonsieg beim 11. Lauf des Hankook Shanghai E-Prix 2025 auf dem verregneten Shanghai International Circuit. Cassidy hatte sich die Pole-Position in einer wetterbedingt verkürzten Qualifikation mit Gruppeneinteilung gesichert. Er setzte sich direkt nach dem Start an die Spitze – eine Position, die er bei anhaltendem, aber im Vergleich zum Morgen abgeschwächtem Regen, bis zum Rennende verteidigte.

Der Erfolg bedeutete den ersten Start-Ziel-Sieg in der neuen GEN3-Evo-Ära und eine Rückkehr auf das oberste Podest für den Neuseeländer. Der aktuelle Weltmeister Pascal Wehrlein aus Deutschland setzte sich beim ersten Attack-Mode-Durchgang gegen seinen Teamkollegen António Félix da Costa durch und verteidigte seine Position bis ins Ziel. TAG Heuer Porsche profitierte von einem punktelosen Rennen des Nissan-Teams und übernahm die Spitze der FIA-Teamwertung.

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Jake Hughes (Maserati MSG Racing) belegte den vierten Platz, Jean-Éric Vergne (DS PENSKE) wurde Fünfter, Nico Müller (Andretti) kam auf Rang sechs. Der zweite Maserati von Stoffel Vandoorne erreichte trotz eines Drehers zwei Runden vor Schluss Platz sieben, gefolgt von Robin Frijns (Envision Racing), Lucas di Grassi (Lola Yamaha ABT) und Taylor Barnard (NEOM McLaren).

Die schwierigen Streckenverhältnisse wurden mehreren Fahrern zum Verhängnis – unter anderem Jake Dennis, Nyck de Vries, Dan Ticktum und Sam Bird – da sich stellenweise viel stehendes Wasser auf der Strecke hielt. Dennoch sahen 21 der 22 Piloten die Zielflagge, was das fahrerische Niveau unter Extrembedingungen unterstrich.

In der Gesamtwertung schrumpft Oliver Rowlands Vorsprung auf Pascal Wehrlein (103 Punkte) auf 68 Punkte, während António Félix da Costa mit 88 Punkten den dritten Platz belegt – bei noch fünf verbleibenden Rennen in dieser Saison. Porsche übernimmt in der FIA-Teamwertung wieder die Führung von Nissan, während Nissan in der Herstellerwertung weiterhin knapp vorn liegt.

Nick Cassidy, Nr. 37, Jaguar TCS Racing: „Dieses Wochenende ist ein absolutes Highlight. Ich bin unglaublich stolz auf unser gesamtes Team. Unsere Leistung im Qualifying gestern war enorm wichtig – wir waren voll dabei – und ich bin einfach stolz, dass wir heute so stark zurückgekommen sind. Unser Tempo war unglaublich – was für ein Rennen. Ich habe das Gefühl, dass es am Ende der letzten Saison einige Siege gab, die eigentlich uns hätten gehören sollen, aber es hat nicht geklappt. Es fühlt sich an, als hätten wir sehr lange darauf gewartet. Das geht dir durch den Kopf in den letzten Runden – und jetzt diesen Knoten zu lösen, ist einfach großartig.“

Pascal Wehrlein, Nr. 94, TAG Heuer Porsche: „Sehr schwierige Bedingungen, besonders am Anfang. Ich denke, gegen Ende wurde es etwas besser, aber unser Tempo war gut. Nicht gut genug für Platz eins, aber deutlich schneller als die Jungs hinter uns. Persönlich bin ich sehr zufrieden mit dem heutigen Ergebnis, denn es war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, wir sind auch bei Regen sehr konkurrenzfähig – was in Tokio und Monaco nicht der Fall war. Ich glaube, wir haben da einen guten Weg gefunden, und am Ende war es ein versöhnlicher Abschluss.“

António Félix da Costa, Nr. 13, TAG Heuer Porsche: „Im Cockpit war es richtig hart – ich hatte das Gefühl, mein Gleichgewicht im Auto stimmte nicht ganz, und ich hatte große Probleme mit der Hinterachse. Es hat keinen Spaß gemacht und war extrem schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Ehrlich gesagt war ich langsam, aber es hat trotzdem fürs Podium gereicht – zwei Autos vom Team auf dem Podium ist natürlich positiv. Ich freue mich für Nick, er hat einen super Job gemacht, aber wir haben wichtige Punkte gesammelt. Vom zweiten auf den dritten Platz ist nicht ideal – anfangs dachte ich, wir hätten etwas, aber dann wurde mir schnell klar, dass ich das Tempo der beiden vor mir nicht mitgehen konnte. Also ging es nur noch darum, das Podium ins Ziel zu bringen.“
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