Bei der 93. Auflage des Langstreckenklassikers duellierten sich 21 Hypercars von acht Herstellern vor ausverkauften Rängen. Insgesamt 332.000 Zuschauer verfolgten die Aktivitäten in der Rennwoche. Zum 40. Jahrestag seines Le-Mans-Debüts peilte Toyota Gazoo Racing mit einer effektiven Strategie, präzisem Fahrstil und Kampfgeist den sechsten Sieg an.
Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries starteten im Toyota GR010 Hybrid #7 eine fulminante Aufholjagd: Nach einem enttäuschenden Qualifying und einem Schaden in der ersten Runde machte das Trio zehn Plätze gut und landete auf einem hart umkämpften sechsten Platz.
Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im zweiten Toyota Hypercar mit der Startnummer 8 führten das Rennen zwischenzeitlich sogar an und kämpften um einen Platz unter den ersten Vier. Ein mechanisches Problem führte jedoch zu einem Zeitverlust von mehr als 20 Minuten – und einem 16. Platz in der Endabrechnung.
Rasanter Auftakt
Das 24-Stunden-Rennen begann mit viel Action: Beide Toyota GR010 Hybrid konnten in den ersten Stunden einige Positionen gutmachen. Während sich die Crew im Fahrzeug #8 unter die ersten Sechs kämpfte, erlitt der zweite Toyota direkt zu Rennbeginn einen Schaden an der Karosserie und erhielt später eine 50-sekündige Stop-and-Go-Strafe wegen zu hoher Geschwindigkeit in der Boxengasse.
Beflügelt von einem guten Tempo auf weichen Reifen, kämpfte sich der Toyota GR010 Hybrid #8 in der Nacht aufs (virtuelle) Podium vor. Ein Safety Car zur Mitte des Rennens ließ das Feld noch enger zusammenrücken, wodurch der Toyota kurz vor der 200. Runde sogar die Führung übernehmen konnte. Die Teamkollegen schoben sich in die Top-Ten.
Als das letzte Viertel des Rennens näher rückte, lieferte sich der auf Platz sechs fahrende Toyota #8 einen engen Kampf mit einem Ferrari und einem Porsche um eine noch bessere Platzierung. Das Hypercar #7 eroberte den achten Platz. Das Podium blieb angesichts des hohen Tempos an der Spitze jedoch für beide Toyota GR010 Hybrid außer Reichweite.
Vier Stunden vor Schluss war das Rennen für das Hypercar #8 gelaufen: Infolge eines Defekts löste sich das linke Vorderrad. Auf drei Rädern kehrte das Fahrzeug in die Box zurück, wo die Mechaniker die linke Vorderradaufhängung austauschen mussten. Dabei verlor die Crew sieben Runden.
Die Teamkollegen gaben jedoch nicht auf: Kobayashi brachte den Toyota GR010 Hybrid #7 in Reichweite des vorausfahrenden, zwischenzeitlich um eine Minute enteilten Cadillac. Eine Durchfahrtstrafe beendete jedoch diesen Angriff, sodass sich das Team nach 386 Runden mit Platz sechs begnügen musste.
„Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei den Fans, Partnern und Kollegen von Toyota bedanken, die uns auf unserer Reise nach Le Mans in diesem Jahr unterstützt und uns die Möglichkeit gegeben haben, hier erneut anzutreten“, erklärte Kamui Kobayashi, der neben seiner Rolle als Fahrer des Toyota GR010 Hybrid #7 auch als Teamchef agierte. „Wir wussten, dass es ein hartes Rennen werden würde. Und das war es tatsächlich. Wir haben versucht, jede Chance zu nutzen, um den Sieg einzufahren, aber diesmal hat es nicht geklappt. Jetzt haben wir dreimal in Folge gegen Ferrari verloren, was für mich nicht akzeptabel ist. Wir werden nächstes Jahr stärker und mit einer anderen Einstellung nach Le Mans zurückkehren.“
Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) macht jetzt eine vierwöchige Pause: Weiter geht der Titelkampf am 13. Juli 2025 mit den Sechs Stunden von São Paulo im brasilianischen Interlagos.