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24h Le Mans
18.06.2025

Gehrsitz erlebt die Härte des Langstreckenklassikers

Rennfahrer Finn Gehrsitz startete zum ersten Mal in seiner Karriere bei den 24H von Le Mans, dem wohl bekanntesten Langstreckenrennen der Welt. Für den Hersteller Lexus pilotierte er zusammen mit zwei Teamkollegen einen Lexus RC F für das Team Akkodis ASP in der Klasse LMGT3. Nach starken Trainingsleistungen und einem ebenso überzeugenden Rennen war das Wochenende für die #78 allerdings fünf Stunden vor der Zielflagge durch einen Unfall beendet.

Für den jungen Rennfahrer Finn Gehrsitz ging am vergangenen Wochenende ein Kindheitstraum in Erfüllung. Erstmalig trat der 20-Jährige beim berühmten 24H-Rennen in Le Mans an. Nachdem der Stuttgarter schon im Vorfeld bei den Läufen zur World Endurance Championship (WEC) mit starken Leistungen überzeugte, waren die Erwartungen an den Langstreckenklassiker an der Sarthe hoch.

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Entsprechend akribisch bereitete sich Gehrsitz vor und baute in den Wochen vor dem großen Rennen regelmäßige Nachtsessions im Simulator in seinen Tagesrhythmus ein, um sich auf die anstrengenden Fahrten bei Dunkelheit vorzubereiten und die für ihn neue Strecke zu verinnerlichen. Auch ein ausführlicher Test auf der Strecke stand auf dem Programm.

Die Mühe lohnte sich, denn von Beginn an war der Lexus RC F des Teams Akkodis ASP mit der Startnummer 78 auf Augenhöhe mit der Spitze der Klasse LMGT3. Nach sehr guten Zeiten in den freien Trainings überzeugte Gehrsitz in seinem Teil der Hyperpole. Auf dem jungen Piloten lastete ein besonderer Druck, da er durch eine Unterbrechung nur einen einzigen Versuch hatte. Er konnte dem Druck standhalten und erreichte P7, wodurch der Einzug in die Hyperpole 2 gesichert war. Diesen Part musste reglementsbedingt ein Teamkollege übernehmen, der den Lexus auf den achten Startplatz stellte.

Bereits in den ersten Runden des langen Rennens machten die drei Fahrer der #78 klar, dass mit ihnen zu rechnen sein würde. Schnell arbeitete sich der Lexus durch das Feld, lag zwischenzeitlich in Führung und verlor trotz einiger kleiner Zwischenfälle nie den Kontakt zur Spitze.

Fünf Stunden vor Schluss wollte Finn Gehrsitz dann zur finalen Attacke auf das Podest blasen und legte beeindruckende Rundenzeiten auf den Asphalt. Durch das notwendige Pushen zum Rennende wollte Gehrsitz in den anspruchsvollen Porsche-Kurven noch etwas Zeit finden, überschritt dabei minimal das Limit und verlor das Fahrzeug. Gehrsitz blieb unverletzt, war aber tief enttäuscht. „Es tut mir unheimlich leid für meine beiden Fahrerkollegen und das gesamte Team. Ich habe in meiner ganzen Karriere noch kein Auto verloren. Dass diese Premiere nun ausgerechnet hier passiert, enttäuscht mich tief und wird wohl auch noch eine Weile nachwirken“, schildert Gehrsitz.

„Ich wollte nochmal angreifen und um das Podest kämpfen. Ein kleiner Fehler hat dann das bis dahin gute Rennen für uns alle beendet. Die Mannschaft hat aber bis zuletzt perfekt gearbeitet. Vielen Dank an Akkodis ASP und Lexus! Bei diesem berühmten Rennen zu starten war eine große Ehre für mich und ein ganz besonderes Erlebnis. Das Erlebnis Le Mans mit den über 332.000 Besuchern, den vielen Fans und der tollen Stimmung war grandios.”
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