24h Le Mans
15.06.2025
BMW erlebt die volle Härte der 24h Le Mans
Die beiden Hypercars des BMW M Teams WRT erreichten im Qualifying die Hyperpole 2 und starteten von den Positionen vier und sechs ins Rennen. Dort absolvierten sie die ersten 22 Stunden mit Ausnahme einer Durchfahrtsstrafe für die Nummer 20 ohne nennenswerte Schwierigkeiten und hielten sich konstant um Position fünf herum auf. Doch dann warfen technische Probleme sowohl die Nummer 15 als auch die Nummer 20 aus dem Kampf um Top-Platzierungen. Beim #15 BMW M Hybrid V8 von Kevin Magnussen (DEN), Raffaele Marciello (SUI) und Dries Vanthoor (BEL) handelte es sich um ein Problem mit der Kühlung des Hybridsystems, beim Schwesterfahrzeug von Robin Frijns (NED), René Rast (GER) und Sheldon van der Linde (RSA) um ein Motorproblem. Beide Autos überquerten nach Reparaturen die Ziellinie, wurden jedoch lediglich auf den Positionen 18 und 19 gewertet.
In der LMGT3-Klasse glänzte der #46 BMW M4 GT3 EVO von Kelvin van der Linde (RSA), Valentino Rossi (ITA) und Ahmad Al Harthy (OMA) mit Bestzeiten im Qualifying durch Al Harthy und van der Linde sowie dem von Rossi herausgefahrenen dritten Startplatz nach der Hyperpole 2. Im Rennen lag das Fahrzeug dank konstanter Leistungen der Fahrer und guter Arbeit des Teams WRT über weite Strecken in Führung, bis es gegen 3 Uhr in der Nacht zum Ausfall kam. Der BMW M4 GT3 EVO hatte ein bislang noch ungeklärtes elektrisches Problem, in dessen Folge unter anderem die Servolenkung ausfiel und van der Linde geradeaus ins Kiesbett rollte. Er konnte nach einiger Zeit zwar an die Box zurückkehren, doch das Team entschied, das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen abzustellen. Der #31 BMW M4 GT3 EVO vom The Bend Team WRT mit Augusto Farfus (BRA), Timur Boguslavskiy und Yasser Shahin (AUS) im Cockpit fuhr vom 16. Startplatz kontinuierlich nach vorn und lag bereits in den Top-8, als er auf der Strecke einen Hasen traf, der den Kühler und Anbauteile so stark beschädigte, dass eine Reparatur des Fahrzeuges nicht möglich war.
Nach den enttäuschenden Ergebnissen in Le Mans geht es für BMW M Motorsport bereits am nächsten Wochenende mit den 24 Stunden auf dem Nürburgring (GER) und eine Woche darauf mit den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) weiter. Die drei BMW M Werksfahrer Farfus, Marciello und Kelvin van der Linde stellen sich der besonderen Herausforderung, alle drei Langstreckenklassiker zu absolvieren. Sheldon van der Linde und Vanthoor reisen zum 6-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship nach Watkins Glen (USA), wo sie sich die beiden BMW M Hybrid V8 des BMW M Teams RLL mit Philipp Eng (AUT) und Marco Wittmann (GER) teilen. Für das Fahrerquartett geht es aus den USA dann direkt weiter nach Spa-Francorchamps.
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Für BMW M Motorsport waren die 24 Stunden von Le Mans 2025 am Ende sehr hart. Wir hatten vier Autos, die die ganze Woche über sehr konkurrenzfähig waren, und ein Top-Team, das einen sehr guten Job gemacht hat. Sowohl im Qualifying als auch im Rennspeed konnten wir um gute Ergebnisse kämpfen. Leider hatten wir bei drei Autos technische Probleme und dann auch noch Pech mit dem vierten, das in der Nacht einen Hasen erwischte. Das ist schwer zu verkraften, aber wir müssen auch die positiven Aspekte sehen. Wir hatten in beiden Klassen sehr konkurrenzfähige Autos. Einen großen Dank an die gesamte Crew, die seit dem vergangenen Jahr kontinuierlich an der Weiterentwicklung gearbeitet hat, aber am Ende wollen wir auf dem Podium stehen, und das haben wir diesmal nicht geschafft. Wir haben viele Daten gesammelt und werden hart arbeiten, um zurückzukommen dies beim nächsten Mal zu erreichen.“
Vincent Vosse (Teamchef BMW M Team WRT): „Das ist ein enttäuschendes Ende des Wochenendes. Es sah ziemlich gut aus, aber zwei Stunden vor Schluss hatten wir Probleme und mussten an beiden Hypercars arbeiten. Es tut mir sehr leid für alle, die in den letzten zwölf Monaten so viel Mühe in die Vorbereitung auf dieses Rennen gesteckt haben. Aber das ist Motorsport. Deshalb lieben wir ihn. Wir wollen so schnell wie möglich zurückschlagen. In der LMGT3-Klasse sah es sehr gut aus. Wir hatten ein gutes Auto, eine gute Strategie, gute Fahrer. Aber leider hatten wir ein elektrisches Problem mit der Nummer 46 und einen armen kleinen Hasen, der von unserer Nummer 31 erwischt wurde. Dieser Unfall verursachte einen defekten Kühler, den wir nicht reparieren konnten.“
Robin Frijns (BMW M Team WRT, #20 Shell BMW M Hybrid V8, 18. Platz): „Le Mans ist vorbei. Eigentlich begann das Rennen ziemlich gut. Wir hatten erwartet, dass die Ferraris schnell sein würden, was sie von Anfang an auch waren. Der Porsche #6 kam sehr früh im Rennen nach vorn. Ich denke, wir waren heute gut genug für Platz fünf, aber wir hatten in der Nacht eine Durchfahrtsstrafe, die sehr schmerzhaft war. Wir haben die ganze Zeit versucht, uns davon zu erholen, was uns letztendlich nicht gelungen ist. Am Ende hatten wir ein Motorproblem, das uns etwa 20 Runden zurückwarf. Auf zum nächsten Rennen.“
Raffaele Marciello (BMW M Team WRT, #15 BMW M Hybrid V8, 19. Platz): „Das war definitiv nicht das Wochenende, das wir uns gewünscht haben. Es ist sehr enttäuschend – nicht nur für uns, sondern auch für das Auto #20. Nach zwei enttäuschenden Le-Mans-Rennen müssen wir für die Zukunft einige Änderungen vornehmen, um uns zu verbessern. Hoffentlich wird das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gut. Wir geben unser Bestes.“
Augusto Farfus (The Bend Team WRT, #31 BMW M4 GT3 EVO, Ausfall ): „Das war ein hartes Le Mans. Man sagt, man kann Le Mans nicht gewinnen, Le Mans wählt seine Gewinner aus. Das trifft für uns auf jeden Fall zu. Wir hätten vielleicht nicht gewinnen können, aber ich denke, wir hätten eine Chance gehabt, wie im vergangenen Jahr um das Podium zu kämpfen. Das Team WRT hat einen großartigen Job gemacht, und es ist sehr schade, dass wir keines unserer beiden Fahrzeuge ins Ziel bringen konnten. Das Gute für mich ist, dass ich drei 24-Stunden-Rennen hintereinander habe, und somit nächste Woche auf dem Nürburgring die Chance, ein Top-Ergebnis zu erzielen. Darauf liegt ab sofort der Fokus.“
Kelvin van der Linde (Team WRT, #46 BMW M4 GT3 EVO, Ausfall): „Der Zwischenfall war sehr merkwürdig. Plötzlich ist das Auto ausgegangen und damit auch die Servolenkung ausgefallen, und ich hatte keine andere Option als geradeaus durch das Kiesbett zu fahren. Zum Glück gab es an dieser Stelle der Strecke eine große Auslaufzone. Der Ausfall ist extrem schade, denn wir haben das Rennen über viele Stunden angeführt. Wir hatten zwar nicht das schnellste Auto, hätten aufgrund unserer Konstanz aber gute Chancen gehabt. Leider gehört so etwas im Motorsport dazu. Nächste Woche auf dem Nürburgring haben wir die nächste Möglichkeit.“