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GT World Challenge
02.10.2023

WINWARD verpasst den Titel um Haaresbreite

Dank einer starken Performance im Rennen hat WINWARD Racing beim fünften und letzten Lauf des „Fanatec GT World Challenge powered by AWS Endurance Cup“ auf dem Circuit Catalunya bei Barcelona ein Doppelpodium eingefahren und den Titel in der Teamwertung des Gold Cup nur hauchdünn verpasst. Die beiden Mercedes-AMG GT3 der Junioren David Schumacher (21, Salzburg/A), Miklas Born (21, Basel/CH) und Marius Zug (20, München) sowie der Routiniers Russell Ward (34, Seabrook/USA), Philip Ellis (30, Zug/CH) und Indy Dontje (30, Alkmaar/NL) liefen nach drei turbulenten Rennstunden auf den Gesamträngen 14 und 15 ein.

Als Zweit- und Drittplatzierte in ihrer Klasse durfte sich das WWR-Sextett zudem aufs Siegertreppchen des Gold Cup stellen. Diese Subwertung ist Rennfahrzeugen vorbehalten, deren Cockpit-Besatzung kombiniert maximal den FIA-Fahrerstatus Gold-Gold-Silber aufweist. Während Schumacher, Zug und Born den Gewinn des Fahrertitels im Gold Cup knapp verpassten, als Dritte im Schlussklassement aber dennoch ein positives Saisonfazit ziehen durften, hätte die starke Performance beider WWR-Boliden der Mannschaft aus Altendiez um ein Haar den Teamtitel beschert.

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Die Ausgangslage fürs 3-Stunden-Rennen auf dem 4,6 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs vor den Toren der katalanischen Metropole Barcelona schien mit den Startpositionen 29 für die Junioren und 32 für die „alten Hasen“ nicht sehr rosig. Doch während Startfahrer Russell Ward im Wagen mit der Nummer 57 im Startgetümmel einige Positionen einbüßte und aus den Top-40 fiel, drehte David Schumacher gleich richtig auf und übergab das Schwesterauto mit der 157 beim ersten Fahrerwechsel an 20. Stelle an Miklas Born.

Dank eines cleveren Timings profitierten beide WWR-Renner von einer Gelbphase während der Boxenstopps, sodass Born und Ward-Ablösung Indy Dontje beim Restart bereits die Positionen 17 und 29 innehatten. Nun war es insbesondere an Dontje, den fiktiven Turbo zu zünden und sich auf den Vormarsch zu machen. Was der Niederländer derart gekonnt tat, dass die Mercedes-AMG GT3 mit dem Techemet-Schriftzug nach ihrer Übergabe an Marius Zug beziehungsweise Philip Ellis auf den Rängen 16 und 18 respektive den Klassenrängen 2 und 3 in den Schlussstint gingen.

Dass sich insbesondere Ellis in der Folge als schnellster Gold-Cup-Pilot auf der Strecke profilierte, änderte an dieser Reihenfolge letztlich nichts mehr. Eine halbstündige Neutralisation des Rennens wegen einer Ölspur und zwei weitere „Full Course Yellows“ wegen Zwischenfällen auf der Strecke in der Schlussstunde trugen ihren gewichtigen Teil dazu bei, dass der Vorwärtsdrang der WWR-Schlussfahrer deutlich eingebremst wurde und ein ernsthafter Angriff auf den unmittelbar vor ihnen platzierten Klassenkonkurrenten nicht mehr möglich war. Am Ende fehlte genau eine Sekunde zum Klassensieg.

So schloss WINWARD Racing mit dem zweiten Rang der Junioren zwar punktgleich zu der bislang alleine führenden Audi-Mannschaft auf, verpasste den Titelgewinn aber wegen eines schlechteren Einzelergebnisses. Immerhin standen so erstmals in dieser Saison alle sechs WINWARD-Piloten auf dem Siegerpodest des Gold Cup.

Entsprechend zufrieden war WWR-Teamchef Christian Hohenadel: „Wir haben leider das Qualifying nicht perfekt hinbekommen, waren im Rennen aber gut sortiert. Dass wir die Teammeisterschaft so knapp verpasst haben, ist schade, denn sie wäre ein hochverdienter Lohn für den unermüdlichen Einsatz der gesamten Mannschaft gewesen. Ohne die langen Unterbrechungen in der letzten Stunde hätten wir sicherlich eine Sieg- und damit Titelchance gehabt, denn insbesondere die 57 war im Schlussstint das schnellste Gold-Cup-Auto im Feld. Aber Hätte und Wäre zählen im Rennsport nun mal nicht. Nun wollen wir kurz durchatmen und uns dann voll aufs DTM-Saisonfinale konzentrieren.“

Dieses findet vom 20. bis 22. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt. Und auch wenn das Mercedes-AMG Team WINWARD mit Lucas Auer und David Schumacher nicht mehr in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen kann, so ist das Ziel doch klar: Zum Abschluss dieser recht wechselhaften DTM-Saison soll nochmal ein Podestplatz her!
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