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Tourenwagen Allgemein
28.05.2022

Tourenwagen Legenden: Arnold siegt am Ring vor Ludwig

Nur wenige Hundertstelsekunden trennten am Samstagmorgen die beiden Erstplatzierten beim zweiten Lauf der Tourenwagen Legenden im Rahmen der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring. Lance David Arnold setzte sich in einem Herzschlagfinale am Ende gegen den dreifachen DTM-Meister Klaus Ludwig durch. Beide lieferten sich über die gesamte Distanz in ihren schwarz und gelb folierten AMG Mercedes C-Klasse ITC-Boliden ein packendes Duell auf Stoßstangenhöhe mit dem besseren Ende für den nicht mal halb so alten Duisburger. 

„In dem Rahmen und vor dieser Kulisse in einem ITC-Mercedes aus dem Jahre 1996 fahren zu können und dann noch gegen Klaus Ludwig, das ist ein Traum. Das ganze Paket, so etwas kann man sich nur wünschen. Es hat mega Spaß gemacht. Es war ein geiler Zweikampf. Erfahrung ist auf Ehrgeiz getroffen. Klaus hat sein Auto richtig fliegen lassen. So kann man wunderbar in den Samstag starten“, sagte Lance David Arnold nach seinem zweiten Saisonsieg.

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Dritter wurde mit einem Abstand von 33,114 Sekunden Stefan Mücke im Ford Mustang DTM von BWT Mücke Motorsport. Wie schon am Vortag musste René Ruch mit seinem BMW M3 E30 DTM sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Der Schweizer konnte sich aber mit dem Sieg in der Klasse 2 trösten. Fünfter wurde der fliegende Holländer Gerbert Luttikhuis, dessen Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II dieses Mal an den Start gehen konnte. Am Freitag war ihm dies nicht vergönnt gewesen. Der gestrige Sieger Thorsten Stadler, der am Samstag in einem Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II unterwegs war, musste sein Fahrzeug elf Runden vor Ende abstellen. Eine Runde zuvor hatte es auch Kurt Thiim mit dem Volvo 240T erwischt.

In der Startphase gelang es zunächst Ludwig Arnold zu überholen, im Formationsflug flogen die beiden Protagonisten fortan über die Piste. Anton Werner, dem am Vortag gegen Jörg Hatscher in der ersten Kurve ein fahrerischer Coup gelungen war, versuchte dies erneut mit dem Audi 200 quattro M86, aber gegen die beiden Piloten vor ihm war kein Kraut gewachsen. In der letzten Runde musste er zu allem Überfluss an Position vier liegend sein Auto am Seitenstreifen im Grün abstellen. 

Zehn Runden vor dem Ende löste eine Kollision zwischen dem Mercedes 190 E 2.5-16 EVO I von Marvin Schaid und dem Ford Cosworth mit Thomas Bartel eine Safety-Car-Phase aus. Am Rennverlauf änderte diese kurze Unterbrechung im ersten Moment nichts. Ludwig versus Arnold, dieses immer währende Duell riss die Zuschauer förmlich von den Sitzen. Acht Minuten vor Ablauf der regulären Renndauer übernahm Arnold dann zum ersten Mal die Führung bei der Einfahrt auf die Start- Zielgerade. Ludwig wehrte sich vehement, aber er kam nicht mehr an seinem starken Kontrahenten vorbei.

Für den amtierenden Meister der Tourenwagen-Legenden, HaRo Holzer, reichte es in dem erneut stark besetzten Feld zwar als Zwölfter nicht für einen Platz in den Top-Ten, aber sein erneuter Erfolg in der Klasse 3 war aller Ehren wert. „Das war genial, ich habe hart gekämpft. Das Auto ist ohne Probleme gelaufen, nachdem wir ja zuvor einen Defekt am Auspuff hatten. Ich möchte mich ausdrücklich nochmal bei Stefan Mücke bedanken, der mir geholfen hat, dass ich an den Start gehen konnte“, sagte Hans Robert Holzer. 

Gegen Mittag gab es dann für alle Fahrer der Tourenwagen-Legenden ein weiteres unvergessliches Erlebnis. Unter dem tosenden Beifall und Jubel der Zuschauer an der Strecke absolvierten die legendären Autos eine Demofahrt über die Nordschleife vorbei an Fuchsröhre, Pflanzgarten und der Döttinger Höhe. 
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