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Rallye WM
27.06.2022

Vier gewinnt: Toyota Gazoo Racing triumphiert in Kenia

Einen historischen Vierfach-Erfolg feiert Toyota Gazoo Racing bei der Safari-Rallye Kenia: Kalle Rovanperä gewann den sechsten Lauf der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die Teamkollegen Elfyn Evans und Takamoto Katsuta komplettierten das Podium, Sébastien Ogier wurde bei seinem Comeback Vierter – ein bemerkenswerter Triumph und Beleg für die Leistungsfähigkeit des Toyota GR Yaris Rally1.

Es ist der zehnte Sieg für Toyota bei der berühmten afrikanischen Rallye und das erste Mal seit 1993, dass Toyota in der WRC auf den ersten vier Plätzen landet. Nur ein einziges Mal in den vergangenen fast drei Jahrzehnten ist dieses Kunststück einem anderen Hersteller gelungen.

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Die Safari-Rallye zeigte sich im zweiten Jahr nach der Rückkehr in den WRC-Kalender von ihrer härtesten Seite: Tiefer Sand am Freitag sowie nasse und schlammige Oberflächen am Samstag ergänzten die allgegenwärtigen Felsen und Steine. Das Resultat: eine der größten Herausforderungen für die noch jungen Rally1-Fahrzeuge mit Hybridantrieb. Der Toyota GR Yaris Rally1 meisterte die widrigen Bedingungen zuverlässig und ohne größere Probleme. Der nächstbeste Wettbewerber kam mit achteinhalb Minuten Rückstand auf das Toyota Quartett ins Ziel.

Nachdem Rovanperä bereits am Donnerstag in der ersten Kurve in Nairobi seinen Reifen beschädigte, fuhr er danach gemeinsam mit Beifahrer Jonne Halttunen eine fehlerfreie Rallye. Mit dem vierten Sieg im sechsten WRC-Rennen klettert sein Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf satte 65 Punkte.

Evans und sein Co-Pilot Scott Martin zeigten ebenfalls eine hervorragende Leistung und blieben den Teamkollegen auf den Fersen. Bis zum Einsetzen des Regens am Samstagnachmittag lagen sie gerade einmal 20 Sekunden hinter den Führenden, im Ziel betrug der Rückstand 52,8 Sekunden.

Katsuta, Teilnehmer des TGR WRC Challenge Programms, fuhr erneut eine exzellente Rallye unter den anspruchsvollen Bedingungen in Kenia. Der Lohn: der zweite Podiumsplatz seiner Karriere, ein Jahr nach seinem ersten bei der gleichen Veranstaltung. Für seinen Beifahrer Aaron Johnston, der mit Katsuta für das TGR World Rally Team Next Generation startet, war es sogar das erste Podium.

Vorjahressieger Ogier, der in diesem Jahr an ausgewählten Rallyes teilnimmt, lag bei der Mission Titelverteidigung den größten Teil des Freitags in Führung. Durch einen Reifenwechsel verlor er jedoch mehr als zwei Minuten. Gemeinsam mit Co-Pilot Benjamin Veillas kämpfte sich Ogier auf den vierten Gesamtrang zurück, auf der abschließenden Power Stage lieferte das Duo die drittschnellste Zeit ab. Dadurch konnte Toyota seine Punkteausbeute steigern, der Vorsprung in der Herstellerwertung ist auf 62 Punkte angewachsen.

„Kalle, Jonne, herzlichen Glückwunsch! Elfyn, Takamoto, Seb, danke für das tolle Ergebnis! Der erste Vierfach-Erfolg ist unseren Crews zu verdanken, die unsere Autos auf den schwierigen Straßen in Kenia sicher ins Ziel brachten“, erklärt Teamgründer Akio Toyoda. „Es ist wichtig, eine Rallye ohne Probleme durchzufahren. Das Team hat einen großartigen Job gemacht und sich in kurzer Zeit auf Kenia vorbereitet. Einige Teile wurden sogar erst nach der Ankunft in Kenia fertig. Ich bin stolz darauf, dass das Team immer bessere Autos für die Rallyes baut, die auf echten Straßen stattfinden. Dieses großartige Ergebnis spiegelt die Stärke des Teams wider, an der wir über die Jahre gearbeitet haben. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch die Unterstützung der Fans sehr hilft. Ich danke ihnen für die kontinuierliche Unterstützung – auch in der zweiten Saisonhälfte 2022.“

„Hier bei der Safari-Rallye einen Vierfach-Erfolg zu erreichen, ist ein außergewöhnliches Resultat. Es ist fast 30 Jahre her, dass Toyota das gleiche Kunststück hier in Kenia mit der Celica gelang. Ich danke unserem Team und unseren Fahrern für die hervorragende Arbeit“, so Teamchef Jari-Matti Latvala. „Als wir den GR Yaris Rally1 entwickelt haben, haben wir uns vor allem auf den Bau eines starken und zuverlässigen Fahrzeugs konzentriert. Und dies hat bei dieser Veranstaltung den Ausschlag gegeben. Unsere Fahrer sind diese Rallye genauso gefahren, wie sie gefahren werden muss – auf eine sehr intelligente Art und Weise.“
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