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Formula Regional European Championship
31.05.2022

Getriebeprobleme bremsen Tim Tramnitz bei Monaco-Premiere aus

Wenn es eine Rennstrecke gibt, die mit Recht als legendär bezeichnet werden kann, dann ist es mit Sicherheit der enge Stadtkurs von Monaco. Für viele Rennfahrer ist es deshalb ein großer Traum, hier einmal an den Start zu gehen. Für Tim Tramnitz hat sich dieser nun erfüllt, denn der 3,337 km lange Kurs war am vergangenen Wochenende, im Rahmen des Formel 1 Rennens, Austragungsort der dritten Runde der Formula Regional European Championship by Alpine. Mit einem speziellen Helmdesign im Monaco-Retro-Look unterstrich der Trident-Pilot zudem die für ihn besondere Bedeutung dieses Events.

„Ich war vor fast zehn Jahren schon einmal mit meiner Familie hier und ich kann mich noch gut erinnern, dass es für mich ein absolutes Muss war, die Rennstrecke zu Fuß abzulaufen. Schon damals habe ich mir gewünscht, irgendwann hier einmal selber zu fahren. Und nun hat sich dieser Traum endlich erfüllt“, berichtet er. Doch so speziell diese Strecke für den 17-jährigen ADAC Förderpiloten auch sein mag, sportlich wurde er an diesem Wochenende durch die Technik ausgebremst.

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Bereits im einzigen freien Training am Donnerstag kämpfte er mit Getriebeproblemen, musste immer wieder an die Box und lag am Ende gut drei Sekunden hinter der Spitze. Insofern war erst das Qualifying am Freitagvormittag, das, entgegen dem üblichen Reglement, an diesem Wochenende dreißig Minuten andauerte, so etwas wie das eigentliche freie Training für Tramnitz.

„Hier in Monaco sind die Trainingsrunden und natürlich insbesondere das Qualifying extrem wichtig, gerade wenn man hier noch nie gefahren ist. Eigentlich gibt es im Rennen fast gar keine Möglichkeiten zu überholen, es sei denn, die vor dir fahrenden Piloten machen einen Fehler. Deshalb ist die Startposition von entscheidender Bedeutung. Der an diesem Wochenende angepasste Zeitplan mit nur einem freien Training und nur einem Qualifying kommt uns Piloten dabei nicht wirklich zugute, auch wenn es natürlich toll ist, hier im Rahmen dieses Events zu starten“, erklärt er.

Und tatsächlich schaffte er es, in der Qualifikation bis auf 0,871 Sekunden an die Spitze heranzufahren, was für ihn in der Endabrechnung Startplatz 17 bedeutete. Weit hinter dem eigentlichen Potential, welches er zuletzt in Imola eindrucksvoll mit Startplatz 2 gezeigt hatte. Trotzdem gut genug, um überhaupt an den Rennen teilnehmen zu können, denn insgesamt durften von den 37 ambitionierten Nachwuchsfahrern, aufgrund der Vorgaben in Monaco, nur maximal 28 Fahrzeuge an den Start gehen. 

Tramnitz erwischte gleich im ersten Rennen einen guten Start, verbesserte sich direkt um eine Position. Ein paar Runden später nutze er dann den Fehler eines vor ihm fahrenden Kontrahenten in der Grand Hotel Hairpin und zog dabei gleich an zwei Fahrzeugen vorbei. Doch eine rote Flagge in derselben Runde zwang die Fahrer zurück in die Box und bedeutete die Aufstellung der Fahrzeuge nach ihren Positionen aus der Runde davor. Somit musste er die gerade erkämpfte 14. Position wieder hergeben und das Rennen beim Restart von Platz 16 wieder aufnehmen, den er dann auch ins Ziel mitnehmen konnte.

Im zweiten Rennen überzeugte der Trident-Pilot dann mit dem Überholmanöver des Rennens, als er sich gleich in der ersten Runde, in derselben Kurve wie am Vortag, mit einem sauberen Manöver innen vorbeiquetschte und sich um eine Position verbessern konnte. Leider versagte dann aber zwei Runden vor der Zielflagge wiederum das Getriebe und zwang Tramnitz, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz 15 lag, zur vorzeitigen Aufgabe. „Trotz der Probleme an diesem Wochenende, nehme ich total viel Positives mit. Es war ein mega Erlebnis hier zu fahren und ich konnte in beiden Rennen zeigen, dass man eben doch das eine oder andere Überholmanöver setzen kann“, zeigt er sich versöhnt und ergänzt abschließend: „Schon in einer Woche gehen wir in Le Castellet an den Start und ich bin mir sicher, dass die Vorzeichen dann ganz andere sein werden!“
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