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Formel 4
09.02.2022

Valentin Kluss im Förderkader im Motorsport Team Germany

Valentin Kluss war auf nationaler Ebene einer der erfolgreichsten Junior-Kart-Piloten der letzten zwei Jahre. Er gewann insgesamt dreiunddreißig Kart-Rennen. Davon feierte er allein sechszehn Siege als Junior-Pilot. Mit dem ADAC Kart Masters und der Rotax MAX Challenge Germany entschied er die beiden wichtigsten nationalen Junior-Meisterschaften für sich.

Damit hat Valentin Kluss die Jury-Mitglieder der ADAC-Stiftung Sport überzeugt. Der Vierzehnjährige wurde für 2022 in das neu vom ADAC und dem DMSB gegründete Motorsport Team Germany Kategorie Formelsport berufen. Gleichzeitig wird der Bad Mergentheimer Gymnasiast von der ADAC Stiftung Sport auf seinem Weg in den professionellen Motorsport umfassend gefördert.

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„Meine Familie hat viel geopfert und ich habe alles gegeben. Jetzt bin ich total dankbar und erleichtert, dass der wirklich harte Einsatz speziell in den letzten zwei Jahren so belohnt wird”, blickt der angehende Formel-4-Pilot zurück. Der Vierzehnjährige ist der Jüngste im exklusiven Kreis der insgesamt drei deutschen Formel-Piloten, die offiziell die deutschen Farben im internationalen Motorsport vertreten werden. Besonders viel verspricht sich Kluss von der damit verbundenen Förderung der ADAC Stiftung Sport: „Ich betrachte das als Ticket für die ADAC Formel 4. Meine Familie hat keinen nennenswerten finanziellen Hintergrund. Zusammen mit Sponsoren und weiteren Unterstützern ermöglicht mir das den Einstieg vom Kart in den Formelsport.”

Die Förderung des ADAC hat bereits namhaften deutschen Piloten den Weg nach ganz oben bereitet: Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg, Pascal Wehrlein, René Rast und viele weitere bekannte Namen bestätigen heute, dass ohne die Hilfe der ADAC Stiftung Sport angesichts der riesigen finanziellen Anforderungen des Motorsports die Karriereleiter wohl zu steil geworden wäre. „Gerne hätte ich mich schon im Kartsport mehr internationalen Herausforderungen gestellt. Aber die italienischen WSK-Serien oder auch die CIK-FIA Europameisterschaften waren für meine Familie finanziell einfach nicht zu machen”, so Kluss. Immerhin war 2020 mit Sponsorenhilfe die Teilnahme an der RMC Euro Trophy möglich, die Kluss vor 39 namhaften internationalen Piloten als Drittplatzierter abschloss. Daraus resultierte die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im portugiesischen Portimao, die jedoch wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. „Das war unglaublich bitter, ich war perfekt vorbereitet.”

Wie bereits berichtet, wird Kluss mit dem neuen Berliner Team PHM-Racing im Juni 2022 in die laufende Saison der ADAC Formel 4 einsteigen. „Ende Mai werde ich fünfzehn Jahre alt, erst dann darf ich Rennen fahren. Wir verfolgen einen Zwei-Jahres-Plan. Bis Ende Mai werde ich möglichst umfangreiche Tests absolvieren. Das restliche Jahr würde ich gerne möglichst viele Rennen fahren. Am Ende der Saison möchte ich genug gelernt haben, um 2023 um Siege kämpfen zu können.” Ob dieser Plan aufgeht, wird vom Erfolg der auf Hochtouren laufenden Sponsorenakquise abhängig sein. ”Bis jetzt sind nur die Rennen der deutschen Formel 4 gesichert. Für meine Lernkurve hoffe ich aber sehr, dass ich auch die meisten Rennen des italienischen Formel 4 Championats bestreiten kann.”

Das aus dem Personal der ehemaligen Formel-4-Abteilung von Mücke Motorsport hervorgegangene PHM-Racing Team hat bereits in der laufenden Formel 4 Meisterschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (F4 UAE Championship 2022) mit bisher zwei Rennsiegen sein enormes Potential bewiesen. ?Wir passen gut zusammen?, ist sich Kluss sicher und freut sich auf die ersten Tests Ende Februar.

„Die Aufnahme in den Förderkader des ADAC und in das Team Germany ist natürlich ein riesiger Vertrauensvorschuss und für mich eine Mega-Motivation. Ich werde weiter hart an mir arbeiten, um zu beweisen, dass sie richtig entschieden haben”, so der O-Ton des jungen Leistungsportlers.
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